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Schiff der tausend Träume

Schiff der tausend Träume

Titel: Schiff der tausend Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Fleming
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auf einmal war. Dies war kein Thema für einen Weihnachtstag.
    »Ich möchte doch nur, dass du darüber nachdenkst, was ich gesagt habe.« Archie sah sie ernst an. »Ich bin kein Fußabtreter. Auch ich habe Gefühle.«
    »Ich weiß. Es ist nur so, dass …«
    »Celeste, bei dir ist doch ständig irgendetwas. Du nimmst jeden wichtiger als dich selbst. Warum kannst du nicht einmal eine Entscheidung für dich selbst treffen? Ella muss wissen, was wir wissen. Ich finde es nicht fair, es ihr gegenüber zu verschweigen.«
    »Welchen Unterschied sollte es für sie machen?«, gab Celeste bissig zurück. »Es gibt Geheimnisse, die man besser im Verborgenen belässt, genau wie ein Schiffswrack auf dem Meeresgrund. Alle Frauen lernen, stillschweigend Geheimnisse zu bewahren. Und dieses sollte auch lieber im Dunklen bleiben.« Warum gab Archie keine Ruhe damit?
    »Aber es wäre ehrlicher, es ihr zu sagen. Es ist ebenso unaufrichtig, Mays Geheimnis zu verschweigen, wie so zu tun, als wäre ich hier nur ein Untermieter. Es beleidigt die Intelligenz unserer Freunde.«
    »Nun hör schon auf damit!«
    »Hör auf womit?« Ella stand im Türrahmen und hatte ihren Streit belauscht. »Was habe ich jetzt schon wieder verbrochen?«
    »Nichts, Liebes, wir haben nur eine Meinungsverschiedenheit.«
    »Ich habe gehört, dass ihr meinen Namen genannt habt. Worüber streitet ihr denn?«
    »Archie will, dass ich Grover um die Scheidung bitte, damit wir heiraten können.« Celeste wurde rot.
    »Und was hat das mit mir zu tun?« Ella verschränkte die Arme. »Ihr habt über mich gesprochen, das habe ich gehört.«
    Celeste schwieg und blickte hilfesuchend zu Archie, der jedoch nur mit den Schultern zuckte. »Ich glaube, Celeste hat dir etwas zu sagen.«
    »Nicht jetzt, Liebes, wir sind alle ein bisschen müde und gereizt.«
    Doch Ella gab nicht nach. »Was habe ich falsch gemacht? Ich weiß, dass du Keir nicht magst, aber ich schon!«
    »Oh, darum geht es nicht.« Celeste merkte, wie sie zitterte. War jetzt der Moment der Wahrheit gekommen, vor dem sie sich so gefürchtet hatte? »Es hat nichts mit ihm zu tun. Es ist nur …« Sie hielt inne. »Komm, setz dich. Archie, kannst du bitte den Sherry holen? Das wäre jetzt ganz hilfreich.«
    Er nickte und ging aus dem Zimmer. Celeste schloss die Augen. Wie sollte sie Ella die Nachricht möglichst schonend beibringen? Schon hunderte Male hatte sie sich diese Situation vorgestellt und doch nie gewusst, welche Worte die richtigen wären. Plötzlich fiel ihr etwas ein.
    »Warte einen Moment«, sagte sie und stand schnell auf, bevor sie den Mut verlor. Sie ging hinauf zum Wäscheschrank auf dem Treppenabsatz, öffnete die Tür und zog eine alte Tasche aus der hinteren Ecke. Als sie zurück ins Wohnzimmer kam, hielt sie sie Ella hin. »Kannst du dich daran erinnern? Wir haben die Tasche aus dem Haus in Lombard Gardens geholt.«
    Ella zuckte mit den Schultern. »Das sind doch nur ein paar alte Babysachen.«
    »Ich habe dir damals erzählt, dass es deine seien. Sieh dir mal die hübsche Spitze an.«
    »Na und? Ich habe sie nie angefasst, sie riechen komisch.« Ella rümpfte die Nase. »Was hat das überhaupt mit irgendetwas zu tun?«
    »Deine Mutter hat dir nie erzählt, dass die Sachen von der
Titanic
stammen, oder?«
    »Nein, warum sollte sie? Ich weiß, dass du auf dem Schiff warst. Das hat Roddy mir einmal erzählt.«
    »Du und deine Mutter wart auch dort …« Celeste schwieg und wartete auf eine Reaktion.
    »Wirklich? Auf diesem berühmten Schiff, das gesunken ist? Ist mein Vater dort ertrunken? Warum hat meine Mutter mir das denn nicht gesagt? Das verstehe ich nicht.« Ella befühlte nun stirnrunzelnd den alten Stoff.
    »Es ist nicht so einfach, weißt du …«
    »Oh, das muss ich Hazel erzählen«, rief Ella nun aus. »Ich soll auf der
Titanic
gewesen sein, in einem Rettungsboot, aus dem Meer gerettet? Unglaublich. Ach so, jetzt verstehe ich. Dann habt ihr euch dort also kennengelernt? Mum hat es nie erzählt. Ich habe mich oft gefragt, warum ihr beide … Warum hat sie das alles nicht gesagt?«
    »Es ist nicht leicht, das zu erzählen, Ella, aber als deine Mutter starb, hat sie mir noch etwas anvertraut, ein Geheimnis, das dich betrifft.« Celeste rückte näher zu Ella und ergriff ihre Hand. In ihrer Stimme lag ein Zittern, als sie weitersprach: »In der Nacht, als sie gerettet wurde, so erzählte sie, da wurde ihr Ehemann Joe ins Meer gerissen, zusammen mit ihrem Baby Ellen, und sie wurde dann

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