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Schiff der tausend Träume

Schiff der tausend Träume

Titel: Schiff der tausend Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Fleming
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Unterschriftenliste eingerichtet, um Kapitän Smith ein Denkmal zu errichten. Ich dachte, das würde Sie interessieren. Über den Standort bin ich mir noch nicht sicher, irgendwo in Staffordshire, wo er geboren wurde, oder vielleicht sogar hier. Es soll sein Ebenbild sein, eine Statue, glaube ich. Im Lichfield Mercury stand ein Beitrag, der mich neugierig machte. Ich bin froh, dass etwas unternommen wird. Wenn wir alle längst gestorben sind, wird es diese Denkmäler geben, um die Menschheit an die zu erinnern, die ihr Leben für unsere Sicherheit ließen.
    Schon allein wenn der Name unseres Kapitäns erwähnt wird, bricht mir der Schweiß aus. Es hat so viele Berichte gegeben, in denen er für die Katastrophe verantwortlich gemacht wurde, es hieß, er sei in der Dunkelheit zu schnell gefahren, aber ich will nichts Schlechtes über den armen Mann denken, eigentlich über nichts, was damit zusammenhängt. Diese Nacht wird mich mein Leben lang verfolgen, ohne dass ich nach links und rechts Schuld zuweise. Ich dachte, sobald der Jahrestag vorüber wäre, ginge es mir besser, aber nein. Ich will einfach nicht mehr daran erinnert werden. Und Sie?
    Ich bin so froh, dass ich Sie habe, der ich meine Gefühle mitteilen kann. Nur jemand, der dasselbe gesehen hat wie wir, kann verstehen, wie schrecklich es ist, wenn man es sich wieder vor Augen führt.
    In der Zeitung stand viel darüber geschrieben, die Marine und die Armee aufzurüsten, um sich dem Kaiser entgegenzustellen, falls er eines Tages seine Kanonen auf uns richten sollte. Auf dem Feld eines Bauern gibt es sogar einen Schießstand, zu dem Selwyn geht, um sich in Treffsicherheit zu üben. Wenn Sie je daran gedacht haben, zu einem Besuch herüberzukommen, sagen wir zu Weihnachten, dann sollten Sie es bald tun, meine beste Freundin, nur für den Fall. Wir wollen hoffen, dass alles nur falscher Alarm ist. Allerdings wäre es zu schön, Sie und Ihre Familie zu sehen.
    Celeste verschloss diesen jüngsten Brief in ihrem Schreibtisch, beunruhigt von Mays Neuigkeiten. Vielleicht war es an der Zeit, Grover zu einem Familienausflug zu überreden. Das war einen Versuch wert. Ein englisches Weihnachtsfest würde ihnen allen guttun.
    Sie wählte den Augenblick mit Bedacht aus. Das Abendessen war perfekt gewesen, alle Details, die er mochte, hatten gestimmt: seine Lieblingshühnerpastete, danach Pfirsiche aus der Dose mit Sahne. Roddy war in seinem Kinderzimmer, und alles war gut.
    »Ich würde Papa und meine Brüder gern zu Weihnachten besuchen. Wir könnten doch zusammen fahren.« Sie lächelte Grover an, der ihr gegenüber saß. »In Europa spricht man von Krieg. Papa ging es gesundheitlich nicht gut, und er würde den kleinen Roderick gern sehen. Das Jahr hier mit den furchtbaren Frühjahrsüberflutungen in Dayton war so schwer, und ich hatte viel für das Hilfskomitee zu tun. Der Arzt schlägt vor, ein Ortswechsel täte mir vielleicht gut.«
    Schweigen trat ein, während Grover seine Leinenserviette langsam ablegte und Celeste einen unwilligen Blick zuwarf.
    »Davon bekommst du mit deinen Ausflügen in den Süden genug. Ich hätte im Übrigen gedacht, du wärst Züge und Schiffe leid. Dein Platz an Weihnachten ist hier zu Hause.«
    »Das weiß ich, aber mein Vater hätte so gern, dass wir hinüberkommen.«
    »Deine Brüder sind durchaus in der Lage, ihm Gesellschaft zu leisten.«
    »Er vermisst mich, und Roddy würde England und seinen Grandpa auch gern sehen.«
    »Du nimmst meinen Jungen nicht mit über den Atlantik, nicht jetzt, niemals, und schon gar nicht auf diese gottverlassene kleine Insel voller Nebel und Regen. Ich bin zu beschäftigt, um dich zu begleiten. Soll er doch zur Abwechslung die Reise hierher unternehmen …« Grover wies ihre Bitte ab und streckte die Hand nach der Zigarrenkiste aus.
    »Oh, aber es ist so etwas Besonderes in der Kathedrale. Bitte, denke darüber nach. Roddy muss seinen Großvater kennenlernen.«
    »Er hat die Großeltern hier, die er braucht. Du kannst ja fahren, wenn du willst – auf eigene Kosten. Der Junge bleibt bei Susan, wie beim letzten Mal auch.«
    »Aber May schreibt in ihrem Brief …« Die Worte waren ausgesprochen, bevor Celeste sie sich verkneifen konnte.
    »May! Ich kann den Namen nicht mehr hören. Warum du dir dieses wehleidige Stück aufgehalst hast, um die gute Fee zu spielen, begreife ich nicht. Glaube nur nicht, ich wüsste nicht, dass du ihr noch immer extravagante Pakete schickst. Mutter sagt, du gehst in

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