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Schiff der tausend Träume

Schiff der tausend Träume

Titel: Schiff der tausend Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Fleming
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Wäschegeschäften ein und aus und gibst dein Taschengeld für Mädchenkleider aus«, fuhr er sie an.
    »Wenn ich vielleicht ein eigenes Mädchen hätte …« Sie verstummte, denn sie sah, wie er angesichts dieser Trotzhaltung eine Augenbraue hob. Wenn sie dieses Thema wieder ansprach, gab es garantiert Ärger. Grover schlief nie mit ihr, ohne diese grässlichen Gummis überzustreifen.
    »Geht das schon wieder los. Du denkst nur an Kinder. Wir haben unseren Sohn und Erben. Er ist jetzt aus den Windeln heraus und wird von Tag zu Tag menschlicher. Ich lasse nicht zu, dass du wieder fett und hässlich wirst und über Kinderbetten hängst wie eine ungebildete Bäuerin. Dabei macht es dir ja nicht einmal Spaß, Kinder zu machen, oder? Du bist im Grunde eine unterkühlte englische Jungfer. Ich hätte dich nie heiraten sollen.«
    Bleib ruhig, reagiere nicht darauf, ermahnte Celeste sich, doch die Wut schlug aus wie ein wildes Pferd, und die Worte kamen ihr über die Lippen, bevor sie sich zügeln konnte.
    »Und du bist ein grausamer Mensch, der keine Gnade kennt und sich holt, was er will und wann er es will, ganz gleich, wie müde oder krank ich bin. Du weißt, dass ich mir immer eine größere Familie gewünscht habe. Wie kannst du mir ein weiteres Kind versagen?«
    Im Nu war Grover von seinem Stuhl aufgesprungen und packte sie an der Schulter. »Du gehst zu weit, Madam. Glaube nur nicht, ich hätte keine Ahnung, was du heimlich liest: Flugblätter über das Wahlrecht für Frauen und Frauenrechte. Diesen Unsinn dulde ich hier im Hause nicht! Ich lasse zu, dass du deine Zeit mit dem
Titanic
-Komitee vergeudest, weil du dort wenigstens die richtigen Leute triffst. Solche Kontaktpersonen, deren Ehemänner Machtpositionen innehaben, sind unserer Firma nützlich. Der andere Pöbel ist nur ein Haufen Blaustrümpfe. Ich wünsche nicht, dass du in ihre Nähe kommst. Das sind Männerhasserinnen, alle ohne Ausnahme. Für eine solche Frau gibt es nur einen Platz. Die müssen wissen, wohin sie gehören, und das gilt auch für dich.« Er zog sie von ihrem Stuhl hoch und führte sie zur Treppe.
    »Nein, bitte, jetzt nicht, du wirst Roddy wach machen. Beruhige dich doch. Wir müssen darüber sprechen …«
    Sie hatte nicht vor, sich dafür zu entschuldigen, ihre Meinung gesagt zu haben. Sie wich zurück, aber er schob sie weiter. »Halt den Mund! Du solltest inzwischen wissen, mit mir ist nicht zu streiten. Los!«
    »Nein, ich will nicht!«, schrie sie und scherte sich nicht darum, wer sie hörte. Er versetzte ihr einen heftigen Schlag auf die Wange und zerrte sie die letzten paar Meter bis zum Schlafzimmer.
    »Du bist meine Frau, und du hast dich mir zu fügen.«
    Celeste versuchte krampfhaft, sich aus seinem Griff zu befreien. »Das ist nicht in Ordnung. Was habe ich denn gesagt, dass du so zornig auf mich bist? Ich werde mich dieser Demütigung nicht länger unterwerfen …«
    »O doch!« Sie sah den Hass in seinen Augen, aber auch einen Moment des Zögerns. Das war ihre Chance.
    »Warum hasst du mich, Grover? Was habe ich nur getan, dass du mir so etwas antust? Es muss eine bessere Art geben als diese«, flehte sie ihn an und versuchte, vernünftig mit ihm zu reden. Als sie ihm das Gesicht zuwandte, sah sie seine Augen glitzern, als wäre er ganz fern, in einer anderen Welt.
    »Da legst du deine schicken Allüren wieder an, geschniegelt und gebügelt. Ich hätte es besser wissen müssen, als die Tochter eines Geistlichen zu heiraten. Du warst für mich nie eine richtige Frau. Du bist so flachbrüstig und knochig, du behandelst meine Familie von oben herab, als wären sie nichts.«
    »Das habe ich nie getan«, protestierte sie. Seine Antwort war eine weitere Ohrfeige, und sie spürte, wie ihre Kraft zerbröckelte.
    »Leg dich nicht mit mir an! Halt den Mund, oder es gibt noch mehr davon. Ich bin dein Mann. Du schuldest mir alles. Ohne mich bist du
nichts
. Frauen wie du sind nichts als einfältige Idioten.«
    »Ich wette, das sagst du über die Mädchen bei Lily’s in der Stadt nicht«, flüsterte sie. »Hast du da den meisten Spaß?«
    »Was soll das? Die Mädchen wissen, wie man einen Mann befriedigt, du nicht, du frigide Schlampe. Du hältst dich für etwas Besonderes … eine Überlebende der
Titanic
. Ich will dir was sagen, ich wünschte, du lägest auf dem Grund des Meeres … Immer kommt Roddy an erster Stelle oder Margaret Brown und ihre tollen Kumpaninnen. Ich bin es leid, von dir so hochmütig behandelt zu werden. Ich

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