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Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schimmer der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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seinem Sockel ziehen. Mit etwas Glück, wird er dabei zerspringen.“
    Genial, der Mann. Wir nickten begeistert und halfen ihm, die langen schnurartigen Pflanzen von den Bäumen zu zerren und abzuschneiden. Peinlich genau achtete ich darauf, wo ich hingriff. Es gab Schlangen, die man nur sehr schwer von einer Liane unterscheiden konnte, die aber auf einen direkten Zugriff anders reagierten. Als wir genug Schnüre beisammen hatten, verknoteten wir sie miteinander. Dann betraten wir den Tempel. Jack zögerte. Grübelnd die Augenbrauen zusammengezogen, betrachtete er den Kristall. Plötzlich schien das Licht der Erkenntnis über ihn gekommen zu sein. Er knotete entschlossen das Seil zu einem Lasso und warf die Schlinge über den Kristall, wobei er das Seil hastig fallen ließ aus Angst, erneut in den Zeitstrudel gerissen zu werden. Ich hielt während der Aktion den Atem an und packte Jack fest am Gürtel. Falls er verschwinden sollte, dann nicht ohne mich.
    Unbeweglich starrten wir auf den Kristall.
    Nichts geschah.
    Jack bückte sich und ergriff das Seil, als bestünde es aus glühendem Eisen. Ich klammerte mich an seinem Gürtel fest.
    Keine Veränderung.
    Jack atmete tief durch, doch ich ließ ihn noch immer nicht los.
    „ Anscheinend muss man ihn mit dem Körper direkt berühren“, sagte er.
    Er zog die Schlinge fest um den Kristall, ruckte prüfend ein paar Mal daran und ging langsam rückwärts aus dem Tempel. Wir hatten das Seil lang genug gefertigt, um so weit zurückgehen zu können, bis wir an den alten Treppenstufen angelangt waren. Sicher ist sicher, meinte Jack und rechnete mit einer spektakulären Reaktion der Zeitmaschine auf ihre Vernichtung. Er sah mich theatralisch an, dann Barbara und Anette, und zog mit einem heftigen Ruck am Seil.
    Wir hörten nichts, dafür kauerten wir zu weit entfernt vom Ort des dramatischen Geschehens.
    „Ich habe den Widerstand deutlich gespürt“, sagte Jack und begann das Seil einzuholen.
    Die grüne Kunstschlange wand sich auf dem Waldboden, bis wir die Schlinge sehen konnten. Sie war leer.
    „Bist du sicher, dass sie nicht vorher abgefallen ist?“, fragte ich.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an, und anstatt zu antworten, griff er nach meiner Hand, und wir gingen Richtung Tempel.
    „Wartet“, rief Anette, und die beiden folgten uns.
    Ich leuchtete mit meinem Feuerzeug vorsichtig um die Ecke des Vorraumes, und meine Augen suchten den Kristall. Doch er war nicht mehr an seinem Platz.
    „Da“, sagte Jack mit heiserer Stimme und deutete auf den Steinboden.
    Millionen winzige Splitter lagen überall auf dem Boden verteilt. Verblüfft und erleichtert starrte ich sie an. Nun war es vorbei. Nie wieder würde jemand versehentlich oder mit Absicht in der Vergangenheit landen. Wir hatten es tatsächlich geschafft, Matus Aufgabe war vollbracht, und das Geheimnis der Indios blieb für immer gewahrt. Der Verlust meiner Freundin Karin hinterließ einen Kloß in meiner Magengegend, doch erleichtert über das Ende des Abenteuers, schlang ich meine Arme um Jacks Hals. Er war nass vor Schweiß, und ich vermutete, dass es nicht nur von der Hitze kam. Er hielt mich fest, und erst jetzt bemerkte ich, dass ich vor innerlicher Anspannung und geistiger Erschöpfung zitterte.
    „Du existierst noch mein Schatz, der kleinen Isabel nichts passiert“, sagte Jack und lachte mir ins Gesicht.
    Mir sank der Unterkiefer auf die Brust, und meine Beine versagten. Jack packte mich fester und verhinderte so, dass ich muskellos zusammensackte.
    „Soll das heißen, du hast damit gerechnet, dass ich mich in Luft auflöse?“, fragte ich mit Bestürzung und hoffte, er wollte nur scherzen.
    An seinem ernsten Ausdruck erkannte ich, dass er durchaus nicht gescherzt hatte.
    „Es wäre möglich gewesen. Wenn der Kristall zum Beispiel explodiert wäre und das Kind getötet hätte. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, die wir durch unser Auftauchen hätten auslösen können. Aber beruhige dich, es ist ja alles gut gegangen“, sagte er sanft und streichelte mein Haar.
    Ich hing an seiner Brust und weinte. Ich zitterte und schluchzte, als mir die Gefährlichkeit dieser Reise nachträglich bewusst wurde.
    „Gut, dass du ihr das nicht vorher gesagt hast“, sagte Anette trocken.
    Ich fühlte den Schock in all meinen Körperzellen. Jack führte mich aus dem Tempel, und wir betrachteten den Ring, der noch immer im Stein steckte.
    „Lasst uns das Werk vollenden“, sagte Jack dramatisch. „Zieh ihn

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