Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
Schritten und die unmerkliche Steifheit seiner linken Seite.
    Als sie merkte, dass sie ihm unverhohlen nachstarrte, stand sie eilig auf und verließ ebenfalls den Raum.
    Nachdem die Tür hinter ihr ins Schloß gefallen war, sah Redpath von ihrem Schreibtisch auf und musterte den Krieger, der in seiner gewohnt militärischen Haltung, die Hände hinter dem Rücken gefaltet, vor ihr stand. Langsam kam sie hinter dem Schreibtisch hervor und lehnte sich an die Platte, um in Gillespies klare schwarze Augen zu sehen.
    »Erzähl mir den Rest«, forderte sie ihn auf.
    Der Supermann ließ die Hände sinken und räkelte die Arme über dem Kopf. Dann lächelte er Redpath an und legte seine militärische Förmlichkeit ab, als hätte es sie nie gegeben. Redpath lächelte innerlich, als sie sich an Laurels Beschreibung erinnerte: ein Vorführathlet aus Nubien.
    »Cruz ist hin und weg von ihr«, sagte Gillespie. »Er wäre fast vornübergekippt, als sie den Gymnastikraum betrat. Sie hat sein Hirn in Bohnenmus verwandelt. Das ist nicht gut für einen Mann mit seinem Beruf. Es ist tödlich.«
    »Und ihr geht es nicht anders als ihm«, fügte Redpath hinzu.
    »Allerdings. Sie hatte solche Angst, Cruz anzusehen, als er ins Zimmer kam, dass ich fast lachen musste.«
    »Aber als er ging, ist sie ihm mit ihrem Blick gefolgt.«
    »Allerdings. Es gibt Männer, die würden einen Mord begehen, damit eine solche Frau sie auch nur ein einziges Mal eines solchen Blickes würdigt.«
    »Ich hoffe nicht, dass Cruz an so etwas denkt«, war Redpaths trockene Erwiderung.
    »Er wird sich um sie kümmern, statt sich um sich selbst oder unseren Klienten zu kümmern. Es kann einfach nicht funktionieren, Boß.«
    »Normalerweise würde ich ihn in einem solchen Fall abziehen«, stimmte sie zu.
    »Aber dieses Mal nicht. Warum?«
    Redpath starrte gedankenvoll auf ihre Fingerspitzen, als erinnere sie sich an irgendein greifbares Gefühl, ehe sie erneut Gillespies hartem Blick begegnete.
    »Oh, ich habe den Fall ein wenig verlagert«, sagte sie liebenswürdig. »Ich habe Laurel zu unserer Klientin gemacht.«
    »Na toll. Und ich spiele den Leibwächter für sie.«
    »Nein.«
    »Cruz?« fragte Gillespie nun erbost.
    »Ja. Er hat sein Leben lang die Kämpfe anderer ausgefochten. Wenn er endlich einmal etwas Eigenes hat...« Sie zuckte die Schultern.
    »...besteht vielleicht die Möglichkeit, dass er sich ein wenig öffnet«, beendete Gillespie den Satz.
    Redpath nickte.
    »Himmel! Du bist eine unverbesserliche Romantikerin«, warf Gillespie ihr vor und zeigte auf das Gemälde des stolzen Highlanders. »Dein Großvater, der Kämpfer, wäre sicher schwer enttäuscht.«
    »Wäre er das? Bist du es?«
    Der Hauptfeldwebel lächelte. »Aber ich bitte dich, wenn du Interesse an Romantik hast, freut mich das.«
    Redpaths Lächeln war so strahlend wie ihr Blick.
    »Ah, Gillie, die besten Schotten sind Romantiker. Und die schwarzen Schotten noch mehr als die anderen.«
    Gillespie hob die Botschafterin einfach hoch, bis sie auf Augenhöhe mit ihm war.
    »Was wirst du tun, wenn Laurel Cruz Bescheid gibt, dass er zur Hölle fahren soll?« fragte er.
    »Wird sie das?«
    »Wenn er sie schützen will, muss Cruz sie benutzen. Anders erwischt er Swann niemals. Das weißt du. Das weiß Swann. Das weiß Cruz.«
    Redpath nickte.
    »Wenn Laurel dahinterkommt, in welcher Form sie von Cruz benutzt worden ist«, fuhr Gillespie fort, »wird sie ihm das Herz herausschneiden und es an die Krähen verfüttern.«
    »Zumindest erfährt Cruz auf diesem Weg, dass er ein Herz besitzt.«
    »Verdammt. Ich hoffe, bis dahin haben wir die Rubin- Überraschung, was auch immer sie ist.«
    »Das hoffe ich ebenfalls. Hast du irgendwas über die Nummern in Erfahrung gebracht, die Laurel angerufen hat?«
    »Die erste gehörte zu einem Funktelephon, das auf jemanden in Manhattan zugelassen ist; sein Name taucht in keiner unserer Akten auf.«
    »Interessant. Und was ist mit der zweiten Nummer?«
    »Das ist keine Nummer, sondern ein Code.«
    Redpath zog die Brauen hoch. »Bist du sicher?«
    »Ja.« Gillespie lächelte in widerwilliger Anerkennung. »Cruz hat sich da eine wirklich clevere Dame ausgesucht. Sie hat sich die Buchstaben über den Nummern auf dem Telephon angesehen, die Zahlen ausgewählt, die sie brauchte, um GEFAHR zu buchstabieren, und wieder eingehängt.«
    »Wen wollte sie deiner Meinung nach warnen?«
    »Jamie Swann.«
    »Sie traut uns nicht, oder?«
    Gillespie lachte mit zusammengebissenen

Weitere Kostenlose Bücher