Schischkin, Michail
Sich etwas Nettes angezogen,
geschminkt und parfümiert, so geht sie zum stellvertretenden Direktor in die
Sprechstunde. Er ist kurz angebunden: Lassen Sie den Antrag da - um gleich noch
anzufügen, er müsse natürlich selbst vorbeikommen und sich von ihren
Wohnverhältnissen überzeugen. Am vereinbarten Tag steht er mit Diplomatenkoffer
vor der Tür. Der Tisch ist schon gedeckt, Dmitri Dmitrijewitsch!, flötet sie.
Sie kommen von der Arbeit und werden hungrig sein, stärken Sie sich erst mal,
ich hab Kohlrouladen gezaubert, koche ganz gut, und zumal für so einen Gast! Er
klappt den Koffer auf und zieht eine Flasche Kognak hervor. Sie stellt Gläser
auf den Tisch, er schenkt aus. Trinken wir, liebe Tatjana Kirillowna... ach,
wissen Sie, nicht auf die Wohnung, die spielt hier keine Rolle, nein, trinken
wir auf... Jemand hat mal behauptet, dass jeder Mensch ein Loch von der Größe
Gottes in seiner Seele habe, das ist natürlich Quatsch, aber... jeder hat so
ein Loch von der Größe der Liebe!... Auf ihr bringt er sich mit ordinären
Flüchen in Stimmung, erschlafft dann schnell, wälzt sich herunter wie ein
Sack, atmet schwer und schluckt krampfhaft, eines ihrer langen Haare ist ihm in
die Kehle geraten, es lässt sich weder verschlucken noch aushusten, er schiebt
den Finger so tief in den Schlund, dass er sich beinahe übergeben muss.
Schließlich liegen sie Bein an Bein, die Oberschenkel kleben aneinander:
Verzeihen Sie, Dmitri Dmitrijewitsch, ich schwitze sehr! Er fängt an, den
Schweiß von ihr abzulecken. Kriecht ein zweites Mal hinauf... Die Zweizimmerwohnung
bekam sie.
Frage: Die
Streitwagen der Perser kommen zurückgerast, mitten ins Gewühle des gegnerischen
Heeres, fegen die Reihen auseinander, das Blut derer, die unter die Radsicheln
geraten, spritzt. Die Barbaren weichen und fliehen. Da verfolgen die Griechen
sie nach Kräften, mahnen einander jedoch, nicht wild draufloszurennen, sondern
in Schlachtordnung zu folgen. Als Kyros sieht, wie Klearchos die
gegenüberstehenden feindlichen Abteilungen besiegt und verfolgt, freut er sich
und wird bereits von den ihn Umgebenden als Großkönig begrüßt. Kyros stürzt
sich mit seinem Gefolge ins Schlachtgetümmel, dahin, wo in den Strahlen der
bereits untergehenden Sonne der goldene Adler am langen Lanzenschaft prangt.
Als Kyros nun den Großkönig erblickt und den ihn umgebenden Heerhaufen, da kann
er plötzlich nicht mehr an sich halten, sondern stürmt mit dem Ruf: Ich sehe
meinen Mann! auf Artaxerxes los, denn er mag die Gelegenheit, mit dem Bruder
die Kräfte zu messen, nicht versäumen. Er schleudert seinen Speer auf den König
und trifft ihn durch den Panzer hindurch in die Brust, sodass die Spitze zwei
Fingerbreit eindringt und der König von dem Aufprall vom Pferde stürzt. Während
in seiner Umgebung Flucht und Panik einsetzt, rafft er sich auf und erreicht
mit wenigen einen nahe gelegenen Hügel und rastet. Den Kyros, der unter die
Feinde gerät, trägt sein unbändiges Pferd weit hinweg, während er bei schon
einbrechender Dunkelheit von den Feinden nicht erkannt und von seinen Freunden
gesucht wird. Von Stolz geschwellt über seinen Sieg und voll von Leidenschaft
und wildem Mut, sprengt er durch die Reihen mit dem Ruf: Aus dem Wege, elendes
Pack! Doch ein herbeieilender junger Perser namens Mithridates trifft ihn mit
seinem Speer in die Schläfe neben dem Auge. Da durch die Verwundung ein starker
Blutverlust eintritt, wird Kyros schwindlig und ohnmächtig und stürzt, und das
Ross läuft davon und tollt herum, und die über und über mit Blut bedeckte
Satteldecke, die vom Rücken des Pferdes gerutscht ist, nimmt Mithridates'
Diener an sich.
Antwort: Nein, das
stimmt alles nicht! Man muss ganz anders anfangen! Wissen Sie was? Streichen
Sie alles Bisherige! Wir müssen da einsteigen, wo es am interessantesten ist.
Wo Daphnis etwas mit Lykainion hat und Chloe mit Pan. Ha! Genau da! Also,
Daphnis hatte einen Nachtjob im Fleischkombinat, er entlud Kühlwagen mit
Rinderhälften. Einmal kam er heim in sein Kämmerlein, das er sich mit dem
Medizinstudenten teilte, der Morgen graute, die rosenfingrige Eos, die
Frühgeborene, hatte sich noch kaum erhoben, der Mediziner nicht da, aber
Lykainion. Er fand die Krankenschwester auf seinem Bett liegend vor, lasziv
hingestreckt, die Augen von Liebe umflort, das gelöste Haar auf dem Bett
ausgebreitet, es zur Hälfte bedeckend. Mit Chloe, vergaß ich zu sagen, war er
bis dahin noch nicht weit gekommen: Sie hatte
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