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Schismatrix

Schismatrix

Titel: Schismatrix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Sterling
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Kitsune. »Aber da ist das Problem, wie ich die da loswerde. Es wird schwer sein, die Steckanschlüsse am Kopf wegzuerklären. Ich könnte sie natürlich mit Hauttransplantaten verdecken, aber bei einer Autopsie würde das niemand täuschen ... Die Firmenleitung erwartet, daß das Ding da ewig lebt. Schließlich haben sie ja genug dafür investiert. Also werden sie wissen wollen, warum es gestorben ist.«
    Die Yarite vollführte konvulsivische Mundbewegungen, der Nahrungsbrei sickerte an der Zunge vorbei über die Lippen. Kitsune zischte ärgerlich zwischen den Zähnen. »Schlag sie ins Gesicht!« sagte sie.
    Lindsay fuhr sich mit der Hand durch die schlafzerdrückten Haare. »Jetzt noch nicht«, sagte er, fast bettelnd.
    Kitsune schwieg. Sie straffte nur Rücken und Schultern und ließ ihr Gesicht zu einer starren Maske werden. Lindsay gab sofort nach. Er holte aus und schlug mit der offenen Hand dem Ding heftig ins Gesicht. Auf der lederhäutigen Wange breitete sich ein wenig Farbe aus.
    »Ich will die Augen sehen«, befahl Kitsune. Lindsay faßte die schlaffen Wangen zwischen Daumen und Finger und drehte den Kopf herum, so daß das Gesicht Kitsunes Augen zugewandt war. Mit Abscheu sah er das kaum merkliche Zucken des schütteren Bewußtseins auf diesem Gesicht.
    Kitsune zog ihm die Hand fort und küßte sie flüchtig auf die Innenfläche. »So ist es gut, mein kleiner Darling«, sagte sie und stieß den Löffel erneut zwischen die schlaffen Lippen der Alten.
     
    THE MARE TRANQUILLITATIS PEOPLE'S
    CIRCUMLUNAR
    ZAIBATSU: 21-4-'16
     
    Wie Papiersilhouetten aus Rot und Silber schwebten die FortunaPiraten vor der Innenwandung der Kabuki-Blase. Die Luft schütterte von dem zornigen Spucken der Schweißapparate, dem schrillen Weinen der Rotationsschleifmaschinen, dem Keuchen der Luftfilter.
    Lindsays lose Kleidung, der weite Kimono und die Hosen, bauschte sich in der Schwerelosigkeit faltig um ihn. Er war dabei, mit Ryumin das Textbuch durchzugehen. »Ihr habt danach geprobt?« fragte er.
    »Klar«, antwortete Ryumin. »Sie sind begeistert. Es ist grandios. Mach dir mal keine Gedanken.«
    Lindsay fuhr sich kratzend durch die aufgeplusterten um ihn schwebenden Locken. »Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.«
    Ein Überwachungsflieger in Tarnanstrich hatte sich den Zugang zur »Blase« erzwungen, kurz bevor das Konstrukt abgeschottet wurde. Vor den hellbunten dreieckigen Pastellstücken wirkte die Tarnfarbe so auffällig wie ein blutiger zerquetschter Daumen. Die Flugmaschine gierte und sackte innerhalb der fünfzig Meter weiten Kammer umher, und ihre Linsen und Zielmikrophone kreisten unablässig. Lindsay war zwar froh, daß das Ding da war, doch es ging ihm auf die Nerven.
    »Ich hab den Eindruck, daß ich die Story früher schon einmal gehört habe«, sagte er, während er durch die Printout-Blätter fuhr. Die Ränder waren voller Strichmännchen zur Erläuterung für Ungebildete und Analphabeten. »Wollen mal sehen, ob ich es richtig packe. Ein Trupp von Piraten im Trojanischen Asteroidengürtel hat eine Shaper-Frau geraubt und entführt. Sie ist so 'ne Art Waffenexpertin, richtig?«
    Ryumin nickte. Seinen plötzlich ausgebrochenen Wohlstand meisterte er mit einem beiläufigen Achselzucken. Er trug einen geriffelten Seidencoverall in dezentem Marineblau und auf dem Schädel eine bauschige Baskenmütze, die in den Mech-Kartellen gerade große Mode war. Eine silberne Mikrophonperle zierte seine Oberlippe.
    Lindsay sagte: »Die Shapers zittern vor Angst, was die Piraten mit Hilfe der Sachkenntnis dieser Frau anstellen könnten. Darum schließen sie ein Bündnis und belagern die Piraten. Am Ende kommen sie durch einen Trick rein und brennen den Ort nieder.« Lindsay blickte auf. »Ist das real passiert oder nicht?«
    »Es ist eine alte Geschichte«, sagte Ryumin. »So was ist tatsächlich einmal irgendwann passiert; da bin ich mir ziemlich sicher. Aber ich hab einfach die Seriennummern weggestaut und die Sache als mein Eigenprodukt deklariert.«
    Lindsay strich glättend über seinen Kimono. »Ich könnte schwören, daß ich ... ach, verdammt. Man sagt, wenn du etwas vergißt, während du unter Vasopressin stehst, erinnerst du dich später nie wieder daran. Führt zu einer Mnemo-Ausbrennung, völligem punktuellen Gedächtnisverlust ...« Er wedelte resigniert mit dem Skript durch die Luft.
    »Aber könntest du die Regie übernehmen?« fragte Ryumin.
    Lindsay schüttelte den Kopf. »Wollte ich ja

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