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Schlachtfeld der Verfluchten

Schlachtfeld der Verfluchten

Titel: Schlachtfeld der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann es nicht immer perfekt haben im Leben.«
    »Wem sagst du das«, erwiderte ich nur und trank den Rest Wasser aus meinem Glas.
    ***
    Der andere Morgen...
    Wenn ich behauptet hätte, eine gute Nacht hinter mir zu haben, dann hätte ich gelogen. In diesem verdammten Bett konnte man keine gute Nacht verbringen. Die Matratze war nicht weich, sie besaß sogar verdammt harte Stellen, als hätte jemand irgendwelche Löcher in ihr mit dicken Backsteinen ausgefüllt.
    Als ich dann aus dem Bett kroch, kam ich mir vor wie ein alter Mann. Ich schimpfte vor mich hin und machte mich auf den Weg zur Dusche, wo ich die zweite Enttäuschung erlebte, denn das Wasser rauschte nicht eben hervor, und warm wurde es auch nicht.
    Ich nahm unter der lauen Brühe nur eine Kurzdusche und sorgte danach durch einige gymnastische Bewegungen dafür, dass ich mich wieder besser bewegen konnte.
    Nach dem Anziehen klopfte ich bei Suko an, der auch nicht eben glücklich aussah, als er mir öffnete.
    »Wie hast du denn geschlafen?«, fragte er mich.
    »Auf dem Boden. Dort war’s besser als in diesem Bett, das diese Bezeichnung nicht verdient.«
    »Hätte ich auch machen sollen.«
    Der alte Fahrstuhl brachte uns nach unten, wo wir uns später in einem ungemütlichen Saal wiederfanden, der eine sehr hohe Decke hatte. Nur ein halbes Dutzend Tische waren eingedeckt. Wir suchten uns einen Platz am Fenster und schauten von dort auf die Wolga, die ihre trägen Fluten in Richtung Süden wälzte.
    So grau wie das Wasser sah auch der Himmel aus, und auch der Kellner, der uns bediente, trug ein graues Jackett zum etwas angeschmuddelten Hemd. Er überreichte Suko einen Briefumschlag, aus dem mein Freund einen Zettel hervorholte.
    »Von Karina.«
    »Ach, ist sie schon weg?«
    »Aber sie kommt wieder.«
    »Wann?«
    »Bald. Wir sollen es uns schmecken lassen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Natürlich kenne ich Hotelfrühstücke. Die ganze Skala von opulent bis schlimm hatte ich mich schon durchgegessen, deshalb machte ich mir hier keine Illusionen.
    Den Kaffee als solchen zu bezeichnen war eine Übertreibung. Man servierte geräucherten Fisch, den man auch gut essen konnte, und der Käse schmeckte ebenfalls. Nur das Brot war pappig und fiel zusammen, als würde die Hälfte der Grundstoffe fehlen.
    Hauptsache, wir hatten was im Magen, und auch unsere Freundin Karina traf ein wie bestellt.
    »Alles klar«, sagte sie und strahlte.
    Ich wartete, bis sie sich gesetzt hatte. Dann fragte ich: »Hast du alles geschafft?«
    »Sicher.«
    »Und was?«
    »Einen Wagen. Es ist ein russischer Jeep. Nicht komfortabel, aber sehr robust.«
    »Komfortabel war unser Bett auch nicht«, kommentierte Suko.
    Karina hob die Schultern. »Also ich kann mich nicht beschweren.«
    »Dann hast du Glück gehabt.«
    »Kann sein. Seid ihr denn fertig?«
    »Wir können«, sagte ich.
    Unser Gepäck ließen wir im Hotel. Eine andere Kleidung brauchten wir nicht. Die Sohlen der Schuhe waren kräftig genug, und auch meine Lederjacke hielt einigen Widrigkeiten stand.
    Der alte Jeep wartete vor dem Hotel. Okay, er hätte eine Wäsche vertragen können, aber letztendlich kam es darauf an, was in ihm steckte, und der Lauf des Motors hörte sich gut an.
    Karina Grischin saß hinter dem Steuer. Sie lächelte und schien sich dort wohl zu fühlen. »Wisst ihr, auf wen ich schon gespannt bin, Freunde?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Auf diese Atema. Die Amazone mit den roten Haaren. Ich kann mir sogar vor stellen, gegen sie anzutreten.«
    »Dann zieh dich aber warm an«, rief ich. »Wer so lange überlebt hat, ist nicht so einfach aus der Welt zu tilgen...«
    ***
    Raus aus der Stadt, hinein in die Steppe!
    Mit dieser Überschrift war unsere Reise treffend zu bezeichnen. Die Fahrt ging zuerst nach Norden durch ein sehr fruchtbares Gebiete nahe des Stroms. Hier gab es nicht die endlosen Weiten der hügeligen Steppenlandschaft, sondern eine Ansammlung kleiner Ortschaften, deren Bewohner vom Fischfang lebten oder Gemüse und Obst anbauten.
    Wir sahen Männer, die das Holz für den kommenden Winter hackten, und wurden immer vom grauen Band des Stroms begleitet, der uns einfach nicht loslassen wollte, bis wir dann auf einer staubigen Piste nach Osten abbogen, hinein in die Einsamkeit.
    Eine grüne und nicht mal durch den Sommer zu stark vertrocknete Landschaft breitete sich vor uns aus. Kleine Flüsse durchzogen sie wie Adern und ließen die Landschaft fruchtbar aussehen.
    Weiter vor uns lagen Hügelketten unter dichten

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