Schläft das Personal auch an Bord?
ersten Mal in »Ihrem« Bett an Bord auf – und hören das Meeresrauschen durch die offene Balkontür.
Was auch immer Ihr Signal ist, das Ihnen sagt » JETZT geht’s los« – es ist herrlich, wenn einem danach das Gesicht wehtut: vom vielen glücklichen Grinsen.
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K
Kabine
Die Kabine ist der Hort des Rückzugs an Bord. Hier ist man der Mensch, der man sich als Landratte angewöhnt hat zu sein.
Nun ist diese Rolle der Kabine als Rückzugsort allerdings von untergeordneter Bedeutung, wenn man in sonnenverwöhnte Regionen fährt und das nicht länger als zehn bis vierzehn Tage. Da ist die Kabine nur eine Art Dusch-, Schlaf- und Umkleideraum. Denn der Seereisende ist entweder bei Landausflügen in tropischen Urwäldern aktiv – respektive bei Erkundungen fremder Städte unterwegs. Oder er liegt an den Seetagen, den Neidfaktor für die Daheimgebliebenen befeuernd, auf dem Sonnendeck und intensiviert bei hitzelinderndem Fahrtwind seinen Tropennachweis – die Bräune. Des Nachts bettet er in seiner Kabine denn auch folgerichtig seinen von neuen Bildern bewegten Geist und / oder die von UV – Strahlen malträtierte Haut zur Ruhe, wofür das Bett nur lang und weich genug sein muss, um einen tiefen und erquickenden Schlaf zu bieten.
Und wenn das Schiff dann auch noch ein wenig schaukelt, dann ist das wie in alten Kindertagen, woman von Muttern in den Schlaf gewiegt worden ist. Diese Vorstellung kann einem übrigens die leichte Bewegung des Bettes zu einer sehr angenehmen Erfahrung machen. Womit gerade im Zusammenhang mit Seekrankheit eines klar ist: Alles eine Frage der inneren Bilder! ( ⇒ Mehr dazu unter »Seekrankheit«)
Hat man jedoch eine längere Seereise gebucht – vielleicht sogar eine sechsmonatige Weltreise –, dann gewinnt die Kabine sehr deutlich die Funktion des Rückzugsortes. Und genau das sollte man wissen und berücksichtigen, wenn man eine solche Passage bucht.
Zu den notwendigen Voraussetzungen, die das ganz private Refugium attraktiv machen, gehört, dass die Kabine nicht zu klein oder gar eine Innenkabine sein sollte. Hell sollte sie sein und über etwas Platz verfügen, damit man sich drin ent-falten kann. Die Erfahrung lehrt, dass sich der Bord-Blues so nach fünf bis sechs Wochen einstellt. Dann braucht’s diesen Ort, an dem man sein ganz privates Kontrastprogramm abspulen kann. Das kann aus einem schnellen Kontakt zur Außenwelt via Skype und Internet bestehen, oder darin, mitgebrachte DVD s anzuschauen, in spezieller Lektüre zu schmökern oder dem bevorzugten Hobby nachzugehen. Doch egal was es ist: Es muss einen Kontrast bilden zu dem kontinuierlich Neuen, gut Organisierten und nahe am Superlativen des Bordlebens. Denn wie der deutsche Denker sprichwortelt, gilt: »Es ist nichts so schwer zu ertragen, wie eine Reihe vonguten Tagen!« Und sechs Monate Weltreise haben ca. 180 sehr gute Tage auf Lager.
Die eingebaute Sollbruchstelle ist also ganz wichtig. Etwas, das einem das Langweilige des normalen Alltagslebens wieder in Erinnerung ruft. Das muss sein. Denn zum Genuss gehört die Entbehrung, sozusagen als bewusst abgerufene Nulllinie – damit man das Schöne der Seereise danach wieder genießen kann.
Bei aller emotionalen Schutzbedürftigkeit in dieser Zeit gibt es ein paar Dinge, die Sie NIEMALS (»never ever!«) in Ihrer Kabine tun sollten:
Stellen Sie NIEMALS Kerzen auf (Zwangsromantiker behelfen sich mit elektrischen Lichterketten).
Nehmen Sie KEINEN Wasserkocher mit und setzen Sie ihn erst recht nicht an Bord in Gang (»Für meinen ersten Kaffee am Morgen«). Und
Lassen Sie auch Ihr Bügeleisen zu Hause. (Es gibt tatsächlich Menschen, die tun so was in den Koffer! Das ist doch schwer!)
Denn alle drei Gemütlichkeitsrequisiten können Brände auslösen, weshalb solche potenziellen Brandverursacher umgehend von der Schiffsleitung aus dem Verkehr gezogen werden. Zu Recht! Der Roomservice bringt schließlich zu jeder Tageszeit alles, was man braucht,direkt ans Bett. Und die Wäscherei bügelt sensationell. So gut kann man es selbst gar nicht machen.
Apropos »gut«: Die Lage der Kabine ist ebenfalls wichtig. Nicht für weltmeererfahrene Seebären. Die können überall schlafen. Aber Unerfahrene sollten zwei wichtige Gesetze kennen:
Je tiefer das Deck ist, auf dem die Kabine liegt, umso näher ist sie am Schwerpunkt des Schiffes gelegen und damit umso ruhiger, wenn’s sich doch mal bewegt. Das Schiff.
Je weiter die Kabine in der Mitte des Schiffes liegt
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