Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition)

Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holtkötter
Vom Netzwerk:
Schulte.
    »Das ist mir schon klar. Nur weiß ich gar nichts von einer Psychologin. Oder von einer posttraumatischen Belastungstörung, unter der Jakob Blank leiden soll.«
    »Frau Schulte hat mit einer Mitarbeiterin der Klinik gesprochen«, erklärte Böttger. »Die hat das Gutachten infrage gestellt. Aber wir haben da nichts Handfestes. Ich denke nicht, dass sie eidesstattlich gegen ihren Chef aussagen würde.«
    Brüse runzelte die Stirn. »Trotzdem verstehe ich nicht, warum ich nichts davon weiß. Es müsste doch einen Bericht geben, Frau Schulte. Oder etwa nicht?«
    »Der Bericht ist noch in meinem Rechner. Morgen früh mach ich den fertig. Es ist erst ein paar Stunden her, dass ich in der Klinik war.«
    Brüse schien darüber nachzudenken.
    »Sie haben doch sicher noch einen Moment Zeit? Ich würde Sie gern in mein Büro bitten. Die Geschichte mit der Psychologin möchte ich doch hören, bevor Sie Feierabend machen. Ginge das?«, fragte er mit aufgesetzter Höflichkeit.
    Böttger wechselte einen Blick mit der Schulte. Es machte keinen Sinn, ihm das auszuschlagen. Die Schulte sah das offenbar genauso. Sie rang sich ein Lächeln ab und sagte: »Also gut. Auf eine halbe Stunde kommt es nicht an. Nach Ihnen, Herr Brüse.«
    Und gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Büro des Kriminaloberrats.

    Sanna kniete auf dem harten Betonboden. Sie spürte die Hitze des Feuers. Glut und Flammen. Die Männer hockten auf dem Sofa, tranken Bier und sahen interessiert zu. Sie sah Jakob eindringlich an. Er musste sie doch erkennen.
    »Jakob!«, flüsterte sie. »Wach auf!«
    Doch Jakob starrte an ihr vorbei ins Nichts. Da war nur seine Hülle, mehr nicht. Er packte sie am Arm und zog sie zum Bett. Sein Griff war stählern. Sie versuchte sich zu wehren, doch einer dieser widerlichen Männer stand auf und half ihm, Sanna zum Bett zu stoßen. Er verdrehte ihr den Arm und trat ihr heftig in die Seite. Sanna blickte in sein Gesicht. Der Mann sah aus wie ihr alter Erdkundelehrer. Mit Kinnbart und Nickelbrille. Harmlos eigentlich, wäre da nicht der mörderische Blick. War das Jakobs Psychiater?
    Er zerrte am Reißverschluss ihrer Trainingsjacke. Sie wand sich unter seinen Händen, doch es hatte keinen Zweck. Er riss ihr die Trainingsjacke vom Körper, und der Stoff landete auf dem Betonboden vor dem Feuer.
    Dann blitzte ein langes Fleischermesser auf. Direkt vor ihrem Gesicht. Sanna stieß einen Schrei aus. Aber der Mann stach nicht zu. Er packte ihr T-Shirt, schnitt es auf und zerrte den Stoff von ihrem Körper.
    Sie wollten sie nackt. Das war Teil der Demütigung. Sanna riss sich los und starrte die Männer an.
    »Ihr seid doch keine Menschen!«, schrie sie. »Ihr seid krank! Völlig gestört! Ihr solltet …«
    Eine Faust traf sie ins Gesicht. Der Kopf riss herum, Haare flogen ihr ins Gesicht, der Mund füllte sich mit Blut. Sie fiel nach hinten. Der Schmerz betäubte sie. Jemand trat neben den Erdkundelehrer, Hände packten und fixierten sie auf dem Plastikbezug des Betts. Das Blut lief ihr in den Rachen. Sie bekam keine Luft mehr. Hustete und würgte. Der Erdkundelehrer drückte sie wieder nach unten. Sie versuchte sich zu wehren, doch es war zwecklos.
    Jetzt traten die Männer zurück und machten den Weg frei für Jakob. Der nahm die Eisenketten, die von der Decke hingen und legte sie um ihren Körper. Das Eisen war eiskalt auf der Haut. Jakobs Augen wirkten wie die eines Fremden. Sanna hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren.
    Jakob war jetzt über ihr. Er befestigte eine Kette an ihrem Handgelenk. Sie drehte ihren Kopf, damit sie ihm ins Ohr flüstern konnte. Es war Wahnsinn, was sie da versuchte. Aber gleichzeitig war es ihre letzte Chance.
    »Jannis! Hörst du mich? Kannst du mich hören?«
    Jakob reagierte nicht. Er konzentrierte sich weiter auf die Ketten. Es war nicht wie auf der Brücke. Diesmal drang sie nicht zu ihm vor.
    »Jannis, du bist da drin, das weiß ich. Wenn du mich hörst, hier ist Sanna. Du musst hierherkommen, verstehst du? Ganz dringend. Ich brauche dich hier.«
    Nichts. Er hantierte einfach weiter, bis die Ketten angelegt waren. Dann trat er zurück und wandte sich zum Feuer. Dort wartete der Mann mit dem Basecap auf ihn. Er gab Jakob ein altes Taschenmesser. Sannas Atem ging schneller. Die stumpfe Klinge bedeutete Schmerzen, das war ihr klar. Die anderen Männer schienen fasziniert vom Geschehen. Sie folgten dem Ganzen mit gebannten Blicken.
    Jakob rührte sich nicht. Er starrte auf die rostige

Weitere Kostenlose Bücher