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Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition)

Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holtkötter
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dir?«
    »Es geht ihr gut, Renate. Keine Sorge. Ihr ist nichts passiert. Dem Jungen auch nicht. Aber es wäre vielleicht besser, wenn du sie abholst. Damit sie heute Nacht nicht alleine ist.«
    »Natürlich. Das mache ich. Wo seid ihr? Im Polizeipräsidium?«
    »Nein, wir sind in der Wache in Marienbüren. Ganz bei dir in der Nähe.«
    »Ich mach mich sofort auf den Weg.« Sie hielt inne. »Was heißt das eigentlich genau, sie ist von den Blanks festgehalten worden? Gegen ihren Willen?«
    Böttger seufzte. Sie würde die Einzelheiten ohnehin in Kürze von Sanna erfahren.
    »Sie ist Jakob zum Hof gefolgt«, sagte er. »Dann hat Wolfgang Blank sie in die Scheune gesperrt.«
    Renate sog erschrocken die Luft ein.
    »Sie hat nur ein paar blaue Flecken. Am besten kommst du vorbei und überzeugst dich selbst davon.«
    »Ja, das mache ich. Ich bin schon auf dem Weg.«
    »Ach, Renate? Wo warst du eigentlich heute Nachmittag? Ich hab’s ein paarmal bei dir versucht.«
    »Ach so. Ja, ich musste arbeiten. Ich hatte mein Handy nicht dabei.«
    Böttger runzelte die Stirn. Während ihre Nichte mit einem mutmaßlichen Mörder unterwegs ist und von der Bildfläche verschwindet? Da ist sie ohne Handy unterwegs?
    »Ich hatte schon den Verdacht, dass du etwas auf eigene Faust unternimmst«, sagte er.
    »Was sollte ich denn unternehmen? So ein Unsinn.«
    »War nur so ein Gedanke.« Vom Gegenteil hatte sie ihn jedenfalls nicht überzeugt. »Wie auch immer. Wir sehen uns gleich. Ich sage Sanna, dass du kommst.«
    Er beendete das Gespräch und kehrte zurück in Heinrichs’ Büro. Die Schulte stand auf, als er eintrat. Er nickte ihr zu und nahm seine Jacke.
    »Wir fahren dann mal rüber zum Hof«, sagte er zu Heinrichs. »Die beiden sind ja hier gut aufgehoben. Die Tante der jungen Frau ist unterwegs, um …«
    »Renate?« Heinrichs strahlte. »Das freut mich. Ich werde mit ihr reden und ihr alles erklären.«
    Böttger hatte für einen Moment vergessen, dass er in einem Dorf war. Natürlich kannte der Dienststellenleiter der Polizei die örtliche Lokalredakteurin.
    Er und die Schulte verließen die Wache. Draußen hielt der Regen unvermindert an. Sie rannten zu ihrem Dienstwagen, sprangen hinein und zogen eilig die Türen zu. Böttger ließ den Motor aufheulen und fuhr los. Im Dorf war keine Menschenseele unterwegs. Der Wind peitschte den Regen gegen die Scheiben. Es dauerte nicht lange, da versperrte ein Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht den Weg. Ein Uniformierter erschien mit seiner tropfenden Schirmmütze am Fenster, beäugte Böttgers Ausweis und ließ ihn passieren.
    Kurz darauf tauchte vor ihnen im Tal der Hof der Blanks auf. Überall standen Polizeifahrzeuge. Böttger fuhr den Schotterweg hinab. Am Eisentor wies er sich ein weiteres Mal aus, danach fuhr er auf den Hof.
    Das Scheunentor stand offen. Im Innern brannte Licht. Auch das Haus war erleuchtet. Ein Mann mit einem Regencape kam ihm entgegen. Böttger hielt an, ließ sich von der Schulte einen Schirm geben und trat hinaus. Auch die Schulte verließ den Wagen. Ihr Schirm wurde jedoch augenblicklich von einer Windböe erfasst und umgestülpt. Ärgerlich warf sie ihn zurück ins Auto, eilte zu Böttger und stellte sich bei ihm unter. Viel nützte es aber nicht, der Regen schlug von allen Seiten auf sie ein.
    »’n Abend«, sagte der Mann im Regencape. »Sie sind Jens Böttger, richtig? Markus Steeve.« Der Einsatzleiter. »Hier war ganz schön was los heute Abend. Auch wenn der Tatort ziemlich fluchtartig verlassen worden ist.«
    »Ich hoffe, die haben was zurückgelassen.«
    »Ja, eine ganze Menge. Zum Beispiel die Leiche von Wolfgang Blank. Aber kommen Sie doch erst mal rein. Dieses Scheißwetter.«
    Sie traten unter das Vordach der Scheune. Wolfgang Blanks Leiche lag unter einer Folie, die sie vor dem Regen schützen sollte.
    »Er wurde erschossen«, sagte Steeve, »aus nächster Nähe, wie Sie bereits wissen. In der Scheune lassen sich genügend Spuren finden, die auf den restlichen Bericht hindeuten. Blut, Sperma, alles mögliche. Da hatte offenbar keiner mehr Zeit, sauber zu machen.«
    »Gut für uns«, sagte Böttger.
    »Und das ist noch nicht alles. Sehen Sie, was wir bei der Leiche von Blank gefunden haben.« Steeve hielt ihm einen Beweisbeutel vors Gesicht. Ein Zettel lag darin. Ein Liste mit sechs Namen.
    »Wer sind die Männer?«, fragte Böttger.
    »Keine Ahnung, aber die werden wir uns wohl näher ansehen müssen.«
    Ein Name fiel Böttger ins Auge:

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