Schlafen statt schreien
Wird das Baby jedoch wieder wach, wiederholen Sie den Vorgang. Es kann in den ersten Nächten drei, vier oder mehr Anläufe erfordern, bis Ihr Kind wieder einschläft; in manchen Nächten werden Sie Ihre Strategie vielleicht sogar ganz aufgeben müssen. Doch im Laufe von ein bis zwei Wochen werden Sie ganz bestimmt eine Verbesserung beobachten können. Wahrscheinlich sehen Ihre Nächte so ähnlich aus wie diese:
Ihr Baby wacht auf.
Sie nehmen es hoch, setzen sich in einen Sessel, wiegen es in den Armen, stillen es oder geben ihm das Fläschchen, oder nehmen es zu sich ins Bett, bis es tief schläft.
Dann legen Sie es vorsichtig zurück in sein Bettchen, ohne dass es aufwacht. Beim Ablegen gehen Sie besonders langsam und behutsam vor, so dass das Baby weiterschläft.
Auf Zehenspitzen verlassen Sie den Raum und warten auf Ihren nächsten Einsatz.
Wenn Sie diesen Vorschlag in die Tat umsetzen möchten und Ihr Baby bei jedem nächtlichen Erwachen den Schnuller, das Fläschchen oder die Brust bekommt, empfiehlt es sich, zusätzlich zu den folgenden Tipps auch âPantleys sanften Entwöhnungs-Planâ (siehe â Seite 89 ) zu berücksichtigen.
Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass vielen Müttern empfohlen wird, sofort und ohne zu zögern auf die Bedürfnisse des Babys zu reagieren und es niemals schreien zu lassen. Hier liegt ein Missverständnis vor. Die so genannten âExpertenâ vergessen leicht, dass Babys im Schlaf Geräusche von sich geben. Babys grunzen, gurgeln, wimmern, schniefen, greinen und weinen sogar im Schlaf. Viele Mütter eilen beim geringsten Geräusch zu ihrem Kind und nehmen es aus dem Bettchen. Das habe ich vor 14 Jahren mit meinem ersten Kind genauso gemacht â und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Angela schon wieder in meinen Armen eingeschlafen war, bevor ich mich im Schaukelstuhl niedergelassen habe. Was ich damals nicht wusste: Sie war nie richtig wach gewesen.
INTERVIEW
Eine Mutter berichtet
âLetzte Nacht, als ich Lauren hörte, wartete ich einfach ab und lauschte, anstatt gleich zu ihr zu laufen. Und das Verblüffende war: Kaum war ich an der Kinderzimmertür angekommen, schlief sie schon wieder tief und fest.â
Christine, Mutter der
13 Monate alten Laureen
Der erste Schritt besteht darin, den Unterschied zwischen Schlaf- und Wachgeräuschen kennen zu lernen. Ich empfehle keinesfalls, die Wachgeräusche des Babys zu ignorieren. Vielleicht braucht das Baby Sie, und sein Weinen ist der einzige Weg, auf sich aufmerksam zu machen. Tatsache ist: Wenn Sie zu lange warten, wird das Baby vollständig wach, weint und schreit und es wird ihm schwer fallen, wieder einzuschlafen. Deshalb: Lassen Sie alle Türen zwischen Ihrem Schlafzimmer und dem Kinderzimmer offen oder installieren Sie ein Baby-Ãberwachungsgerät. Gibt Ihr Baby Geräusche von sich, warten Sie erst einmal ab und lauschen Sie. Wenn Sie aufmerksam lauschen, werden Sie bald Unterschiede zwischen harmlosen Schlafgeräuschen und Geräuschen feststellen, die signalisieren: âIch bin wach und brauche dich.â
Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie Dauer und Art der nächtlichen Einschlafhilfen verändern bzw. verkürzen können. Diese Darstellung ist keinesfalls ein exakter Plan â Ihre individuelle Methode kann ganz anders aussehen â, doch soll sie Ihnen das Konzept verdeutlichen:
Phase eins: Trösten, bis das Baby fast wieder schläft. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Baby wach ist, holen Sie es aus dem Bettchen. Wiegen Sie es in Ihren Armen, stillen Sie es, geben Sie Schnuller oder Fläschchen â aber nur so lange, bis sich Babys Ãuglein langsam wieder schlieÃen, bis die Saugbewegungen langsamer werden und bis das Baby fast schon wieder schläft. Versuchen Sie nicht zu warten, bis Ihr Kind tief schläft. Stehen Sie auf und wiegen Sie es kurz in Ihren Armen. Wenn Sie es wieder in sein Bettchen legen, halten Sie seinen Körper noch einige Minuten fest und wiegen Sie es dabei sanft hin und her. (Ja, das kann ganz schön in den Rücken gehen, aber es ist ja nur vorübergehend.) Das Baby akzeptiert den Wechsel von Ihren Armen ins Bettchen viel leichter, wenn er sich nicht abrupt vollzieht. Denken Sie daran, dass das Baby im Familienbett Ihre Bewegungen und Geräusche spürt, während es in seinem eigenen Bettchen ganz leise und ruhig ist. Deshalb helfen
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