Schlafen statt schreien
Seitschritte.
Genauso ging es mir mit Coleton. Wir hatten unsere mit Abstand beste Nacht: Er war alleine eingeschlafen und schlief sieben Stunden durch. Ich war begeistert! Das war der Durchbruch! Doch meine Freude währte nicht allzu lange. Schon in der nächsten Nacht dachte er nicht einmal daran, alleine einzuschlafen. Ich stillte ihn fast ununterbrochen, und in den kurzen Stillpausen weinte er. Ständig wachte er auf und rief âMama, Mamaâ â bis ich ihn erneut anlegte. Genau dasselbe Muster habe ich übrigens bei vielen Testmüttern festgestellt. An einem Tag bekam ich eine begeisterte E-Mail â am nächsten oder übernächsten Tag folgte ein ernüchterter Bericht und die verzweifelte Frage: âWas ist passiert? Das Baby war die ganze Nacht wach!â
Ja, was ist passiert? Darauf gibt es unendlich viele Antworten. Das Baby war krank, Sie waren krank, das Baby zahnte, hatte keinen Mittagsschlaf gemacht, hatte begonnen zu krabbeln, ist geimpft worden. Sie hatten Besuch oder es war Vollmond. Manche Mütter kennen den Grund für die miserable Nacht, andere sind absolut ratlos. Und schon in der nächsten Nacht schläft das Baby wieder durch, als wäre nichts gewesen â ein weiterer Beweis dafür, dass Babys Verhalten einfach nicht vorhersagbar ist. Die gute Nachricht ist: Wenn Sie meinem Schlafplan folgen, endet dieser komplizierte Tanz genau an dem Punkt, den Sie herbeisehnen. Deshalb sind die zehntägigen Schlafprotokolle, die ich Ihnen empfehle, so wichtig. Wenn Sie den Beweis für die Fortschritte im Zehn-Tages-Rhythmus schwarz auf weià vor sich haben, können Sie auch den einen oder anderen âSeitschrittâ akzeptieren.
Vielleicht gehen zwanzig, dreiÃig oder auch sechzig Tage ins Land, bevor Sie das erreichen, was Sie unter âgutem Schlafâ verstehen â doch im Angesicht der Ewigkeit sind ein paar Wochen oder Monate nur ein Augenzwinkern. Meine vier Kinder haben mir ein anderes Geschenk gemacht: eine Perspektive. Ich habe eine 14-jährige Tochter und weiÃ, wie schnell die Kindheit verfliegt â viel zu schnell. Auch Sie werden diese Erfahrung machen. Mir kommt es wie gestern vor, als ich meine neugeborene Tochter Angela in den Armen hielt. Und heute steht eine hübsche, selbstbewusste junge Dame vor mir, die sich von mir Klamotten und Ohrringe ausleiht â ein Mensch mit eigener Meinung und groÃer Selbstständigkeit. (Oh, fast vergaà ich es: Heute schläft sie durch!)
Also: Machen Sie sich auf den Weg oder besser: Tanzen Sie los. Viel Glück und Erfolg mit Ihrem Schlafplan und (bald) süÃe Träume!
Schritt 7: Erstellen Sie ein Zehn-Tages-Schlafprotokoll
Sie haben Ihren Schlafplan mindestens zehn Tage lang durchgeführt â nun ist es Zeit, das Schlafprotokoll auszufüllen, Ihre Fortschritte zu analysieren und nötigenfalls Ãnderungen im Plan vorzunehmen.
Diesen Zehn-Tages-Rhythmus behalten Sie bei, bis Sie die gewünschten Schlafergebnisse erreicht haben.
Zehn ist keine magische Zahl â Sie können auch ein anderes Intervall wählen, das Ihnen geeignet erscheint. Es sollten aber mindestens zehn Tage zwischen den Protokollen liegen, um Ihnen und dem Baby ausreichend Zeit für die Umstellung der gewohnten Abläufe zu lassen. Schreibt man in kürzeren Abständen Protokolle, ist die Enttäuschung oft gröÃer. Man fokussiert sich zu sehr auf den Wunsch nach ungestörtem Schlaf und sucht in zu kurzer Zeit zu groÃe Fortschritte. Bei einer Diät purzeln die Pfunde ja auch nicht immer im Tagesrhythmus.
Füllen Sie die folgenden Formulare aus. Achten Sie darauf, die Anleitungen genau zu lesen und alle Fragen zu beantworten. Lesen Sie auch die den Formularen folgenden Abschnitte sowie das nächste Kapitel, das Ihnen bei der Analyse Ihrer Protokolle hilft.
Schritt 8: Analysieren Sie die Fortschritte
Vergleichen Sie nun den aktuellen Zustand mit dem Zustand zu Beginn Ihres Schlafplans. Jetzt ist auch der richtige Moment, um Ihren Plan nötigenfalls zu verändern, denn inzwischen haben Sie Erfahrungen gesammelt und neue Erkenntnisse gewonnen.
Da wir uns leider nicht bei einer Tasse Kaffee zusammensetzen und über Ihr Baby sprechen können (wäre das nicht nett!), habe ich dieses Kapitel entworfen. Es hilft Ihnen herauszufinden, welche Teile Ihres Schlafplans funktionieren und welche Teile verändert werden sollten. Sie beginnen, indem Sie
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