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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Salz in die Zuckerschale getan, aber ich hab’ es entdeckt, bevor die Schale auf den Tisch gestellt wurde.“
    Triona musste lächeln. „Meine Brüder haben schlimmere Dinge angestellt. Ganz besonders bei William konnte man darauf zählen, dass er sich immer wieder etwas Neues ausdachte, womit er sich in Schwierigkeiten brachte.“ Bei diesem Gedanken bekam sie sofort Heimweh. War machten ihre Brüder und Schwestern wohl in diesem Augenblick?
    Offenbar konnte man ihr ihre Gefühle vom Gesicht ablesen, denn Mrs Wallis’ Miene wurde weich. „Ja, Kinder sind eben Kinder.“
    „Abgesehen von der Tatsache, dass William zwanzig Jahre alt ist und es besser wissen sollte.“ Sie würde ihren Geschwistern heute noch schreiben, obwohl sie noch keine Antwort auf ihren letzten Brief erhalten hatte. Caitlyn war ohnehin eine sehr unzuverlässige Briefschreiberin, auch William und Robert waren nicht die eifrigsten Schreiber. Aber bei Michael und Mary konnte sie sich darauf verlassen, dass sie ihr lange, ausführliche Berichte über alles schickten, was in Wythburn vorging.
    Sie konnte sie sich genau vorstellen, wie sie jetzt alle vor dem kleinen Kamin saßen. Mary würde stricken oder sticken, denn sie saß niemals still, ohne ihre Hände zu beschäftigen. Robert würde irgendeinen Wälzer lesen, um sich bei seinem Vater einzuschmeicheln - und gleichzeitig über Caitlyn die Nase rümpfen, weil sie nichts anderes las als Damenmagazine und Modezeitschriften. William würde am Kaminsims lehnen und über Pferde oder die Jagd reden oder welches neue Hobby er auch immer gerade ausübte, während Michael, dem es immer noch schlecht ging, gewiss auf dem alten Sofa lag und gegen die Kälte in dicke Decken eingewickelt war.
    Sie vermisste sogar Roberts ständige Klagen! Gilmerton war so leer, dass die Stille in den Fluren widerzuhallen schien. Und die Tatsache, dass Hugh und sie sich unter so schwierigen Umständen getrennt hatten, machte alles noch schlimmer.
    „Haben Sie vor, Ihre Großmutter zu besuchen, Mylady? Liam fährt wegen ein paar Besorgungen für die Köchin heute ins Dorf und wird nich’ hier sein, um Sie zu fahren, jetz’, wo Ferguson nich’ da is“
    „Nein, am Mittwoch ist meine Großmutter immer in der Stadt, deshalb werde ich erst morgen zu ihr fahren.“
    „Sehr gut, Mylady. Es is’ schön, dass Sie sie besuchen.“
    „Sie war mir eine große Hilfe. Vielleicht weiß sie ja auch, was ich gegen meine schmerzenden Muskeln tun kann.“
    Triona folgte Mrs Wallis über die breite Treppe hinunter in die Halle. Liam und Angus polierten im Speisezimmer Silber, dicht genug bei der Tür, um zu hören, wenn jemand klopfte.
    „Es is’ ein Segen, dass Ihre Großmutter sich mit Kräutern auskennt“, stellte die Haushälterin fest.
    „Sie war fast ihr ganzes Leben lang eine Heilerin. Und sie hat auch noch nebenbei die Mühlen geführt, die mein Großvater ihr hinterlassen hat.“
    „Ach!“ Mrs Wallis machte große Augen. „Doch nich’die Hurst-Mühlen?“
    „Ja.“
    „Ihre Großmutter ist doch nich’ etwa die alte Heilerin Nora von Hurst Hall?“
    „Doch, das ist sie.“
    Mrs Wallis strahlte. „Wenn ich nur gewusst hätt’, dass Ihre Großmutter die alte Heilerin Nora is’! Ich hab’ mir immer gewünscht, sie mal kennenzulernen, aber ich hatte nie die Ehre. Sie hat zwei Enkelinnen von mir auf die Welt geholfen. Meine Jane musste sich mit der jüngsten furchtbar quälen, doch als die alte Nora da war, wusste sie, dass sie und das Kind überleben würden, ganz gleich, was kommen würd’.“
    „Ich bin sicher, meine Großmutter wird sich freuen, zu erfahren, dass man sie in so guter Erinnerung hat.“
    Lächelnd schüttelte Mrs Wallis den Kopf. „Wenn man sich das vorstellt: Seine Lordschaft verschwindet Hals über Kopf nach London, und das Ganze endet damit, dass er die Enkelin der alten Heilerin Nora heiratet! Das Schicksal muss Sie beide zusammengebracht haben.“
    Triona wünschte sich, sie könnte daran glauben. Sie hätte es nett gefunden, das Schicksal auf ihrer Seite zu wissen. Nachdem sie Hugh derart vor den Kopf gestoßen hatte, konnte sie jede Hilfe gebrauchen, die sie kriegen konnte, ganz gleich ob menschliche und übersinnliche. Sie unterdrückte einen Seufzer. „Ich möchte einen Brief an meine Familie schreiben und brauche mehr Tinte. Im Behälter auf dem Schreibtisch im Salon ist kaum noch etwas.“
    „Gut, Mylady. Ich kümmere mich sofort darum.“ Mrs Wallis warf Triona einen prüfenden

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