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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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sie sich benimmt und wie unentschuldbar ihre Handlungen sind, die Männer umschwärmen sie wie Motten das Licht, und sie empfängt jeden einzelnen mit offenen Armen.“
    „Ich verstehe“, erwiderte Triona leise.
    „Vor Jahren wurde Clarissa mit großem Aufwand in die Londoner Gesellschaft eingeführt. Dukes, Earls und sogar der eine oder andere Prinz machten ihr den Hof - früher oder später lag ihr jeder infrage kommende Mann zu Füßen, zumindest für eine gewisse Zeit. Damals lernte auch ich sie kennen. Ich dachte, wir seien ...“Er schüttelte den Kopf. „Überflüssig, zu erwähnen, dass ich mich irrte.“
    „Dir lag etwas an ihr, doch sie erwiderte deine Gefühle nicht.“ „Ich liebte sie so sehr, wie ein unreifer Junge von achtzehn Jahren nur lieben kann. Unterdessen war ihr Vater äußerst begeistert von ihren gesellschaftlichen Erfolgen und erwartete, dass sie durch eine reiche Heirat ihrer Familie zu Wohlstand verhelfen würde. Ihm war nicht klar, dass Clarissa gar nicht die Absicht hatte, irgendjemanden zu heiraten; sie war süchtig danach, umschwärmt und umworben zu werden. Sobald ein Mann Gefühle für sie entwickelte, wandte sie sich von ihm ab und dem nächsten Verehrer zu. Obwohl wir mittlerweile drei Kinder miteinander hatten, war ich einfach nur ein Teil ihres Hofstaats - ein dummer Junge, über den sie sich lustig machte. Doch ich war zu jung, das zu erkennen. Glücklicherweise begriff ich, woher der Wind wehte, bevor ich mich vollkommen zum Narren gemacht hatte. Ich verließ die Stadt. Eine Woche später erwischte man Clarissa zusammen mit einem Diener in ihrer Kuschte, und beide waren nackt.“
    „Oh!“
    „Noch schlimmer war, dass es der Duke of Richmond war, der sie ertappte. Er war gekommen, um ihr einen Antrag zu machen. Anschließend erzählte er überall herum, was er gesehen hatte, und nun wurde sie von der ganzen Londoner Gesellschaft gemieden. Ihr Vater war empört und verstieß sie, sodass sie von heute auf morgen auf der Straße saß. Ich bezweifle, dass er jemals wieder ein Wort mit ihr gewechselt hat.“
    „Und was ist dann aus ihr geworden?“
    „Oh, du musst sie nicht bedauern; es gelingt ihr immer wieder, auf die Füße zu fallen. Sie warf sich einem wohlhabenden älteren Mann an den Hals. Und als sie mit ihm durch war, fand sie einen anderen Dummen. Und danach wieder einen.“
    „Immerhin blieb sie sich selbst treu“, bemerkte Triona trocken. Es gelang MacLean, die Lippen zu einem gequälten Lächeln zu verziehen. „Das stimmt. Doch das Leben, das sie führte, war furchtbar erniedrigend, und sie nahm die Mädchen mit. Sie gingen durch die ... “ Seine Stimme brach, und er wandte sich rasch ab, doch sie hatte längst gesehen, dass seine Augen verdächtig hell schimmerten. „Sie haben sehr viel mitgemacht.“
    Triona verdrängte ihren eigenen Kummer. Die Lage war wesentlich komplizierter, als sie angenommen hatte. „Du liebst deine Töchter, und sie erwidern diese Liebe ganz offensichtlich. Mehr muss ich nicht wissen.“
    „Dann wirst du also tun, worum ich dich bitte, und ihnen so weit wie möglich aus dem Weg gehen?“
    Triona dachte an die warmherzige Aufmerksamkeit ihrer Eltern, die ihr ein Leben lang zuteil geworden war, und an die liebevollen Neckereien ihrer Geschwister. Ihre Kehle wurde eng. „Ich werde tun, was ich kann.“
    Nun, da sie um die Situation in diesem Haus wusste, wurde das Gefühl, vollkommen allein zu sein, gegen das sie schon den ganzen Vormittag ankämpfte, nur noch stärker. Gilmerton Manor kam ihr schrecklich groß vor mit seinen leeren, einsamen Fluren.
    Offenbar konnte man ihr das Unbehagen vom Gesicht ablesen, denn Hugh beugte sich vor und umschloss ihre Finger mit seiner großen Hand. „Es wird genug Beschäftigung für dich geben. Mrs Wallis kann dir zeigen, wie die Dinge in diesem Haushalt gehandhabt werden, und ich habe keinen Zweifel daran, dass du vieles verbessern wirst.“
    Was zweifellos zu den Tätigkeiten einer ganz normalen Ehefrau gehörte. Doch eine ganz normale Ehefrau wurde in allen Bereichen des Haushalts willkommen geheißen und nicht nur in der Wäschekammer. Dennoch war es ein Anfang, ein erster Schritt auf einem sehr langen, steilen und schwierigen Weg.
    Zum Glück für alle Beteiligten war Triona sehr, sehr gut darin, Probleme zu lösen, selbst wenn sie sich wie ein Berg vor ihr auftürmten. Zwar war sie froh darüber, die Dienstboten beaufsichtigen und die Abläufe beeinflussen zu können, sodass alles

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