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Schlaflos - Insomnia

Titel: Schlaflos - Insomnia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Dutzend Polizeiautos und zwei Übertragungswagen von Nachrichtenteams sehen, einen mit dem Logo von NBC auf der Seite im Bildhintergrund. Ein uniformierter Beamter mit zwei Hunden - einem Bluthund und einem Deutschen Schäferhund - an der Leine ging über den Rasen.
    »Ganz recht, Lisette, ich befinde mich hier vor dem Bürgerzentrum, wo man die Stimmung mit den Schlagworten Besorgnis und stumme Entschlossenheit beschreiben könnte. Neben mir steht Dan Dalton, Präsident der Organisation Friends of Life, die sich so vehement gegen die Rede von Ms. Day eingesetzt hat. Mr. Dalton, würden Sie dieser Einschätzung der Situation zustimmen?«
    »Dass hier eine Menge Besorgnis und Entschlossenheit in der Luft liegen?«, fragte Dalton. Ralph fand, sein Lächeln sah nervös und verächtlich aus. »Ja, so könnte man es wohl ausdrücken. Wir sind besorgt , dass es Susan Day, einer der schlimmsten nicht zur Verantwortung gezogenen Kriminellen dieses Landes, gelingen wird, das zentrale Thema hier in Derry zu verschleiern, nämlich die Ermordung von zwölf bis vierzehn hilflosen ungeborenen Kindern jeden Tag.«
    »Aber, Mr. Dalton …«

    »Und«, unterbrach ihn Dalton, »wir sind entschlossen , der zuschauenden Nation zu beweisen, dass wir nicht bereit sind, gute Nazis zu sein, dass wir keinen Kniefall vor der Religion der political correctness machen - der gefürchteten pee-cee.«
    »Mr. Dalton …«
    »Außerdem sind wir entschlossen, der zuschauenden Nation zu zeigen, dass einige von uns immer noch imstande sind, für ihre Überzeugungen einzutreten und die heilige Verantwortung zu übernehmen, die uns ein gütiger Gott …«
    »Mr. Dalton, planen die Friends of Life hier einen gewalttätigen Protest?«
    Das brachte ihn einen Moment zum Schweigen und verbannte zumindest vorübergehend die aufgestaute Energie aus seinem Gesicht. Und da sah Ralph etwas Erschreckendes: Unter der aufgeplusterten Maske litt Dalton Todesangst.
    »Gewalt?«, sagte er schließlich. Er sprach das Wort vorsichtig aus, als könnte er sich daran den Mund verbrennen. »Großer Gott, nein. Die Friends of Life lehnen die Theorie ab, dass man Unrecht mit Unrecht vergelten sollte. Wir haben vor, eine groß angelegte Kundgebung zu organisieren - dazu bekommen wir Unterstützung von Pro-Leben-Befürwortern aus Augusta, Portland, Portsmouth und sogar aus Boston - aber zu gewalttätigen Ausschreitungen wird es nicht kommen.«
    »Was ist mit Ed Deepneau? Können Sie auch für ihn sprechen?«
    Daltons ohnehin schon zu einem schmalen Saum zusammengepresste Lippen schienen völlig zu verschwinden.
»Mr. Deepneau gehört den Friends of Life nicht mehr an«, sagte er. Ralph glaubte, Angst und Zorn aus Daltons Tonfall herauszuhören. »Dasselbe gilt für Frank Felton, Sandra McKay und Charles Pickering, falls Sie das fragen wollten.«
    John Kirklands Blick in die Kamera war kurz und vielsagend. Er besagte, dass er Dan Dalton für vollkommen übergeschnappt hielt.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Ed Deepneau und die anderen Personen - tut mir leid, aber ich kenne sie nicht - eine eigene Fraktion von Abtreibungsgegnern gebildet haben? Eine Art Splittergruppe?«
    »Wir sind nicht gegen die Abtreibung, wir sind für das Leben! «, schrie Dalton. »Das ist ein Riesenunterschied, den ihr Reporter aber nicht zu begreifen scheint!«
    »Sie wissen also nichts über den Verbleib von Ed Deepneau, oder was - wenn überhaupt - er vorhaben könnte?«
    »Ich weiß nicht, wo er ist, mir ist es egal , wo er ist, und mich interessieren auch nicht seine Splittergruppen .«
    Aber du hast Angst, dachte Ralph. Und wenn ein selbstgefälliger kleiner Arsch wie du Angst hat, dann müsste ich Todesangst haben.
    Dalton lief davon. Kirkland, der offenbar davon überzeugt war, dass er ihn noch nicht völlig ausgewrungen hatte, folgte ihm und schüttelte dabei sein Mikrofonkabel aus.
    »Aber stimmt es nicht, Mr. Dalton, dass Ed Deepneau während seiner Mitgliedschaft bei den Friends of Life mehrere gewalttätige Protestkundgebungen organisierte, einschließlich der vom letzten Monat, als mit unechtem Blut gefüllte Puppen geworfen wurden …«

    »Ihr seid alle gleich, was?«, fragte Dan Dalton. »Ich werde für Sie beten, mein Freund.« Er stapfte davon.
    Kirkland sah ihm einen Moment nachdenklich hinterher, dann drehte er sich wieder zur Kamera um. »Wir haben versucht, Mr. Daltons Gegenspielerin Gretchen Tillbury zu einem Interview zu bekommen - sie hat die gewaltige Aufgabe übernommen, dieses

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