Schlagfertigkeit
und bemerkt kühl: „Sie haben mir den falschen Schlüssel gegeben. Ich habe Zimmer 205 und nicht 204.“ Die Empfangsdame tauscht die Schlüssel aus: „Entschuldigen Sie bitte die Verwechslung.“ Mit einem Schmunzeln fügt sie hinzu: „Aber ich war doch schon recht nah dran.“ Der Gast nimmt lächelnd seinen Schlüssel.
Die lustige Bemerkung
Wenn Sie auf eine Bemerkung hin einen Scherz machen, dann zeigen Sie dem anderen: Ich bleibe entspannt und locker; ich lasse mich von der Situation nicht gefangen nehmen, ich bin souverän. Gleichzeitig ist die scherzhafte Bemerkung auch ein Angebot an den anderen: Machen Sie mit, lassen Sie uns die Sache in gutem Einvernehmen regeln. Sehr oft wird sich Ihr Gegenüber auf dieses Angebot einlassen. Denn er hat ja auch etwas davon, wenn zwischen Ihnen die Stimmung gelöst ist. Er bleibt ebenso souverän wie Sie und darf sich wohlfühlen. Es lohnt sich also, hin und wieder eine augenzwinkernde Bemerkung einzustreuen, um die Situation zu entkrampfen.
Kritische Momente meistern
Es gibt immer wieder Situationen, die von Unsicherheit geprägt sind: Wir nehmen mit jemandem Kontakt auf, den wir nicht kennen; wir geraten in eine ungewohnte Lage, müssen etwas tun, was wir noch nie getan haben; oder wir stellen fest, dass etwas nicht stimmt. Eigentlich werden wir in solchen Situationen angespannt, wir verkrampfen uns. Eine scherzhafte Bemerkung ist also eine Art Gegenmittel. Wir teilen den anderen mit, dass wir uns nicht in Alarmbereitschaft befinden, dass keine Gefahr droht. Gerade in etwas kritischen Momenten sind scherzhafte Bemerkungen hochwillkommen.
Peinlichkeiten überwinden
Eine scherzhafte Bemerkung ist das beste Mittel, um eine peinliche Situation zu meistern. Egal, ob Sie derjenige sind, dem etwas Peinliches widerfahren ist, ob Sie mit jemandem in dieser Lage stecken oder ob Sie jemandem aus einer Peinlichkeit heraushelfen wollen. Mit einer scherzhaften Bemerkung signalisieren Sie, dass Sie die Sache mit sicherer Distanz betrachten, dass Sie souverän aus dieser Situation wieder herauskommen (oder den anderen herausführen).
Beispiel: Der Tortenwurf
Der Multimilliardär Bill Gates war schon mehrmals Opfer gezielter Attacken mit Sahnetorten. Nach einem solchen Angriff wischte sich Gates die Sahne aus dem Gesicht, schleckte einen Finger ab und bemerkte, die Torte würde leider nicht gut schmecken.
Signalisieren Sie einfach: Nicht ernst gemeint
Für eine scherzhafte Bemerkung müssen Sie kein Komiker sein. Es genügt, wenn Sie den anderen merken lassen, dass Sie es nicht ganz ernst meinen, was Sie da sagen. Das allein sorgt schon für eine gewisse Entspannung. Sie können sich ganz einfacher Mittel bedienen:
übertriebene Mimik, ausladende Gestik, pathetischer Tonfall,
unpassende Formulierungen, maßlose Übertreibungen,
absichtliche Versprecher, Wortverdrehungen,
Augenzwinkern, Lachen.
Setzen Sie diese Mittel sparsam ein. Und fertig ist die scherzhafte Bemerkung, die sich auf dem Papier völlig banal lesen mag, mit der Sie aber eine leicht angespannte Situation wirksam entkrampfen können. Ein sehr wirkungsvolles Mittel ist, wenn Sie die Situation einfach nicht so nehmen, wie sie tatsächlich ist, sondern wenn Sie so tun, als würden Sie sich in einer ganz anderen Situation befinden. Denken Sie an Bill Gates, der beim Tortenwurf souverän blieb, weil er sich so verhielt, als hätte er die Torte probieren sollen. Dieses Verfahren ist sehr einfach und lässt Raum für unzählige Variationen.
Beispiel: Sturz ohne Salto
Herr Triebel ist zu einem Empfang geladen und hat sich in seinen besten Anzug geworfen. Gravitätisch schreitet er eine Treppe hinab, rutscht aus und fällt auf seinen Hintern. Andere Gäste stürzen herbei in Sorge, ob Herrn Triebel nicht etwas passiert ist. Der rappelt sich auf und verkündet mit schmerzverzerrtem Gesicht: „Und das nächste Mal mache ich Ihnen dazu noch einen Salto.“
Wirklich bedrohliche Situationen oder solche, die nur für den anderen unangenehm sind, während Sie sich entspannt zurücklehnen können, eignen sich freilich kaum für eine auflockernde Bemerkung. Im Gegenteil, bei solchen unpassenden Gelegenheiten könnte man Ihnen Ihre lockeren Sprüche sehr verübeln.
Beispiel: Verlorenes Gepäck
Auf dem Berliner Flughafen stehen die Fluggäste aus München am Gepäckband und warten auf ihre Koffer. Nach und nach trudeln die Gepäckstücke ein. Doch schließlich kommen keine mehr, obwohl noch ein gutes Dutzend Fluggäste
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