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Schlamm, Schweiß und Tränen

Schlamm, Schweiß und Tränen

Titel: Schlamm, Schweiß und Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bear Grylls
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hinweg und die zahlreichen Taleinschnitte sind mit sumpfiger Moorlandschaft durchsetzt. Doch nach gut 48 Kilometern ist bei vielen
Rekruten - völlig aufgerieben durch die enorme Distanz, die sie mit
schwerem Marschgepäck und unter großem Zeitdruck zurückgelegt
haben - beim Anblick dieses Berges ein Punkt erreicht, an dem sie
kapitulieren.
    Aber bei mir nicht. Nicht jetzt.
    Dann habe ich mir den kürzesten Weg in den Talkessel gebahnt,
indem ich den ersten steilen Abhang auf meinem Hinterteil hinuntergerutscht bin. Auf meiner rasanten Rutschpartie durch den Schnee
habe ich dann den Gewehrkolben als Steuerhilfe benutzt, bis ich am
Fuß des Abhangs in unmittelbarer Nähe eines zugefrorenen Flusses
dann endlich wieder langsamer wurde.

    Oben: 07:22 Uhr am 26.
Mai 1998. Neil und ich mit
der SAS-Regimentsfahne
auf dem Gipfel des Mount
Everest.
    Unten: Endlich habe ich
allen Grund zum Feiern,
nachdem die EverestMission erfolgreich beendet
ist. Bin zwar total erledigt,
aber wahnsinnig glücklich.

    Oben: (v.I.) Geoffrey, Mick,
ich und Neil - wir feiern den
Erfolg unseres britischen
Teams auf typisch britische
Art im relativ warmen
Everest-Basislager.
    Unten: Fast zehn Jahre nach
meiner Gipfelbesteigung
kehre ich zum Everest
zurück, um mit dem ersten
motorisierten Gleitschirm
über den Gipfel zu fliegen.
Wieder einmal eine extrem
gefährliche Mission!

    Oben: Shara und ich, kurz
vor unserer Hochzeit.
    Unten: Shara auf dem Deck
unseres „Hausboots" in
London bei Jesses Taufe.

    Oben: Meinen Jungs
Abenteuergeschichten
vorzulesen, gehört zu
meinen ausgesprochenen
Lieblingsbeschäftigungen.
Unser Lieblings-Abenteuerbuch? The Bear Scouts!
    Unten: Auf unserer kleinen
Insel im Norden von Wales
- hier genießen wir das
Leben in vollen Zügen.

    Links oben: Jesse,
Huckleberry und
Marmaduke - unsere drei
wunderbaren Jungs.
    Links unten: Shara und
Marmaduke - das ist eines
meiner ausgesprochenen
Lieblingsfotos. Shara ist
rundum glücklich.
    Rechts: Familienglück:
Als Familie verbringen
wir viel Zeit in der freien
Natur - gemeinsame
Unternehmungen, die uns
allen Spaß machen.

    Oben: Was kann es
Schöneres geben, als auf
unserer kleinen Insel vor
Wales mit meinem Sohn
Jesse oben am Rand der
Klippen herumzuklettern?!
    Unten: Auf meine
körperliche Fitness zu
achten, war schon immer
sehr wichtig in meinem Job
- und ich finde es richtig
klasse, wenn meine Familie
spontan mitmacht!

    Ich überquerte den Fluss und machte mich schnurstracks daran,
den vor mir liegenden Berghang hinaufzuklettern; Trucker war dicht
hinter mir.
    Immer weiter und weiter und weiter bergauf - und als ich endlich
oben am Bergrücken ankam, bin ich zusammengesackt und habe auf
ihn gewartet.
    Trux' Füße waren sehr stark angeschwollen. Später stellte er dann
fest, dass er sich vermutlich bei dieser Rutschpartie an beiden Füßen
die große Zehe gebrochen hatte. Das war auch der Grund für dieses
ununterbrochene Pochen und Hämmern in seinen Füßen. Er litt
Höllenqualen.
    Ich hörte, wie er ganz leise vor sich hin brabbelte. Er murmelte Bibelverse in seinen Bart.
    Wir hatten vor den großen Geländemärschen oft gemeinsam still
gebetet. Jetzt brauchten wir die Kraft des Gebetes mehr als je zuvor.
    „Denn ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand fasst
und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!" Jesaja 41, 13.
    Denn wenn ich jemals tröstende Worte nötig hatte, dann jetzt.
    Es ist ja so einfach, zynisch zu sein und zu glauben, dass man keine
Hilfe nötig hat, wenn sich alles so entwickelt, wie man es sich wünscht;
doch wenn ich durch die SAS Selection eins gelernt habe, dann das:
Wir alle stoßen irgendwann an unsere Grenzen. Damit wir uns aber
über unsere Grenzen hinwegsetzen können, müssen wir manchmal auf
eine höhere Kraft vertrauen, die wir selbst nicht beeinflussen können.
    Und genau das hat der Glaube in mir bewirkt - er hat mir insgeheim immer ein Gefühl von Kraft und Zuversicht geschenkt, wenn
ich es am meisten gebraucht habe.
    Und jetzt war so ein Moment.
    Als wir den Gipfel hinter uns gelassen hatten, lösten sich die Nebelschleier auf und es wurde allmählich wieder dunkel. Es dauerte
nicht lange, und es wurde bitterkalt. Wir waren total entkräftet und
während wir uns in der hereinbrechenden Dämmerung durch diese
sumpfige Moorlandschaft im Hochtal schleppten, bemerkten wir erst
nach einer ganzen Weile, dass wir - aufgrund völliger

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