Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
Vom Netzwerk:
vollkommene Gefährtin erschaffen.«
    »Dann war das Spiel, Shadow World, also gewissermaßen sein Jagdrevier?«, warf Bobby ein.
    Sie zögerte. Das alles war reine Spekulation, und weit hergeholt noch dazu. Sie hätte Nick anrufen und seine professionelle Meinung dazu einholen können, wollte ihn aber nicht bei Megan stören. Beim Gedanken daran, dass sie Megan im Krankenhaus allein gelassen hatte, plagten sie erneut Schuldgefühle. Hatte Nick vielleicht recht? Übertrug sie nur ihre Ängste in Bezug auf Megans Sicherheit auf ihren Beruf?
    Falls ja, war sie gerade vielleicht dabei, Ashley ihrem Schicksal zu überlassen, während sie ihre Zeit damit verschwendete, einen Schatten zu jagen.
    Nein. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie diesem Akteur schon sehr nahe war. Sie kannte ihn, wusste, was er wollte und wie er dachte.
    »Bobby hat recht. Er hat Shadow World geschaffen, um seine Zielpersonen zu testen. Damit lockt er sie an«, fuhr sie fort und wartete darauf, dass die beiden Männer ihrer Theorie widersprachen. Stattdessen nickten sie, auch wenn sie den Blick nie von ihren Computerbildschirmen abwandten. »Wahrscheinlich hat er seine Kandidatinnen zu privaten Gesprächen eingeladen, um so viel wie möglich über sie herauszufinden. Dann hat er versucht, sie aufzubauen – zu testen, wie weit sie sich von ihm manipulieren ließen, wie gefügig sie waren.«
    »Indem er beispielsweise ausprobierte, ob sie bereit waren, ihren besten Freund zu opfern, wenn er sie darum bat?«, fragte Bobby.
    »Sogar das. Ich glaube, Sie waren für ihn ein echtes Hindernis. Ashley ist davon ausgegangen, dass sie am Freitag Sie treffen würde, nicht ihn.«
    »Mich? Aber wir hatten doch schon seit einem Monat keinen Kontakt mehr.«
    »Wie schwer wäre es für ihn gewesen, Ihren Gedankenaustausch zu überwachen und alles über Sie zu erfahren, was er wissen musste?«
    »Die Online-Geschichte, das wär kein Problem. In den Chatrooms von Shadow World waren viele, zumindest am Anfang.«
    »Ich wette, er hat einen Trojaner in Ashleys Computer geschleust«, meinte Taylor. »Dann konnte er alles, was sie tippte, Buchstabe für Buchstabe überwachen.«
    »Er wüsste ihre Passwörter, alles.« Bobbys Augen verengten sich vor Zorn. »Dieses Schwein. Er hat mich von Ashley isoliert. Wahrscheinlich hat er meine Identität angenommen und ihr gegenüber behauptet, er, also ich, hätte eine neue Telefonnummer oder E-Mail-Adresse. Hat sie für sich vereinnahmt.«
    »Er hatte sie über längere Zeit beobachtet und wusste alles über sie«, meinte Taylor.
    »Sie beobachtet –« Lucy war ganz nahe dran, doch noch immer entglitt ihr etwas, das sie einfach nicht zu fassen bekam. »Sie überwacht.« Sie drehte eine weitere Runde im Zimmer. »Können Sie feststellen, ob er sich Zugang zur Webcam auf ihrem Computer verschafft hat? Und dort die Video-Einspeisung, oder wie auch immer man das nennt, aufgezeichnet hat?«
    »Nein. Dieser Typ hat seinen eigenen Server. Deswegen ist es ja auch so schwer, ihm über das Spiel auf die Schliche zu kommen – er hat keinen Drittrechner benutzt.«
    Eine weitere Sackgasse also. Trotzdem war sie davon überzeugt, dass dieser Typ Ashley beobachtet hatte, und zwar zuerst aus der Distanz. Wenn es ihm um eine langfristige Beziehung ging, musste er seine Partnerin sorgfältig auswählen.
    »Dann hätten wir also einen weißen Mann mit hervorragenden Computerkenntnissen aus dem Raum Pittsburgh, der über Zugang zu Computerprogrammen des Heimatschutzes verfügt.« Sie schüttelte den Kopf. »Das trifft noch immer auf Dutzende von Personen zu, vielleicht sogar auf über hundert.«
    »In Quantico haben sie uns erklärt, dass manche Serienmörder versuchen, sich selbst in die Ermittlungen einzuschalten. Um sich mächtig zu fühlen, schlauer als wir«, merkte Taylor an.
    Sie blieb am hinteren Ende des Zimmers wie erstarrt stehen, als ein Energieschub sie durchfuhr. Plötzlich war ihr, als beugte sie sich über den Rand eines Abgrunds.
    »Nein. Wir sind ihm egal. Ihm geht es nur um Ashley. Er wird tun, was auch immer nötig ist, um ihre Beziehung zu schützen. Wenn er sich mit uns einlässt, dann um unsere Ermittlungen zu sabotieren und uns auf eine falsche Fährte zu locken.«
    Sie spreizte die Finger unterhalb ihres Halses und ging innerlich jede mit dem Fall verbundene Person durch. Der Gedanke, dass es jemand aus ihrem Team sein könnte – jemand, dem sie vertraut hatte –, bereitete ihr größtes Unbehagen.
    Dann hielt sie

Weitere Kostenlose Bücher