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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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und legte die Handflächen auf den Schreibtisch. »Die besten Bewertungen, die ich je gesehen habe – von Ihrem Team.«
    »Und von der Verwaltung?«
    »So ungefähr die schlechtesten, die ich je gesehen habe. Ihre Berichte kommen regelmäßig verspätet –«
    »Sind dafür aber nie schlampig verfasst. Ich habe Erfolg, John. Kein Staatsanwalt hat sich je über einen meiner Fälle beklagt.«
    »Nein. Aber wir sind eine große Organisation. Wir können nicht funktionieren, wenn nicht jemand den Überblick über die administrativen Details behält. Und das ist nun mal Ihr Job. Aufsichtführender Special Agent lautet Ihre Stellenbeschreibung. Sie sind nicht mehr im Außendienst.«
    »Ich kann doch beides –«
    »Ohne Ihr Team in Gefahr zu bringen? Oder unbeteiligte Zivilisten ins Kreuzfeuer geraten zu lassen?«
    Darauf hatte sie keine Antwort.
    »Ich brauche Sie für Fletcher. Kein anderer wäre in diesem Fall so weit gekommen wie Sie. Aber das war’s dann auch. Wenn wir den Fall hinter uns haben, bleiben Sie schön brav in diesem Büro hier. Und wenn ich Sie an Ihren Schreibtisch ketten muss.« Er zwinkerte ihr zu und lächelte, das war wieder der alte Greally, der Partner, der sie wiederhatte. »Aber vielleicht gefällt Ihnen das am Ende sogar.«
    Ihr blieb keine andere Wahl als mitzuspielen. »Immerhin gibt es hier keine Schlangen.«
    Er musterte sie misstrauisch, kannte er sie doch viel zu gut, um sich einzubilden, dass sie so einfach nachgab, sagte aber nichts.
    ***
    Einer der wenigen Vorteile ihrer gehobenen Position bestand darin, dass Lucys Büro über einen eigenen kleinen Lagerraum verfügte, den sie zu ihrer persönlichen Umkleidekabine umfunktioniert hatte. Zu ihrem »Boudoir«, wie Taylor und ein paar der anderen zu sagen pflegten. Meist nutzte sie ihn dazu, um Freizeitkleidung anzulegen, wenn sie eines von Megans Fußballspielen besuchte, oder um ihre normale Arbeitskleidung gegen ein Kostüm zu tauschen, wenn sie vor Gericht erscheinen musste oder ein Treffen mit hochrangigen Vertretern ihrer Behörde anberaumt war.
    Heute aber, während Walden und John Greally ihr Mittagessen zu sich nahmen und die weiße Tafel mit allem vollkritzelten, was sie über James Fletcher wussten und nicht wussten, benutzte sie ihre provisorische Kabine dazu, den Krankenhauskittel auszuziehen und wieder in die Khakihose sowie die ärmellose Bluse zu schlüpfen, die sie bei der Arbeit getragen hatte.
    Bevor sie sich bückte, um ihre Hose anzuziehen, war ihr noch nie aufgefallen, wie viele Muskeln am Prozess des Ankleidens beteiligt waren. Als sie fertig war, überkamen sie leichte Schwindelgefühle, so dass sie sich erst einmal auf einen Klappstuhl setzte und die Gelegenheit nutzte, Nick mit ihrem neuen Handy anzurufen.
    »Hallo?« Seine Stimme klang misstrauisch, als erwartete er noch mehr schlechte Nachrichten.
    »Wie geht es Megan? Gibt’s was Neues von den Ärzten?«
    »Megan ist zurzeit regierende Königin des Reiches der Finsternis und will jetzt bei John Maddens NFL sämtlichen Gegnern in den Hintern treten.« Die Hintergrundgeräusche wurden gedämpfter, als sie hörte, wie eine Tür zufiel. Als er weitersprach, verriet ihr das hohl klingende Echo, dass er sich auf die Toilette zurückgezogen hatte. »Der Arzt ist gerade gegangen.«
    »Warum hast du mich denn nicht angerufen?« O Gott – was konnte er ihr im Beisein von Megan nicht sagen?
    »Weil es nichts Neues gibt. Sie haben bei den Untersuchungen nichts gefunden. Jetzt überlegen sie, ob sie eine Biopsie machen sollen, falls sie nicht herausfinden, was ihr Fieber und alles andere verursacht. Er meinte aber, er wüsste morgen mehr, wenn ein Spezialist sich ihre Laborwerte noch einmal genauer angesehen hat.«
    »Wozu sind die eigentlich gut, wenn sie nichts herausfinden?« Sie stand so plötzlich auf, dass der Stuhl klappernd umfiel.
    »Jetzt beruhige dich doch. Megan geht es gut. Sie hatte nur ein bisschen Fieber, aber das hat sie in keiner Weise beeinträchtigt. Sie macht sich viel mehr Sorgen um dich.«
    Lucy lehnte sich an die Blechregale mit Bürobedarf. »Das ist nicht fair.«
    »Bist du nicht diejenige, die immer darauf hinweist, dass das Leben nie fair ist?«
    Typisch. Ihre eigene Aussage gegen sie zu verwenden.
    »Kommst du heute Abend noch?« Seine Stimme besaß eine Schärfe, an die sie sich allmählich gewöhnte. Und die ihr nicht gefiel. Nicht im Geringsten.
    »Ich weiß noch nicht, wann, aber ich halte mein Versprechen.« Irgendwie.
    »Ich kann

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