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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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verschlingen zu wollen. Sie legte den Kopf zurück und ließ die Augen offen, ohne zu wissen, wonach sie Ausschau hielt.
    Das war’s, sie würde sterben, und diesmal konnte nicht einmal Vixen sie retten.

KAPITEL 13
Samstag, 17.22 Uhr
     
    Zurück beim Haus der Yeagers, war Lucy nicht sonderlich überrascht darüber, dass Walden schon da war. Sie und Burroughs fanden ihn am Esszimmertisch, einem Monstrum aus Glas und Chrom, an dem zwölf Leute Platz hatten. Walden blätterte in den Fotoalben der Familie.
    »Was gefunden?«, fragte sie, setzte sich auf den Stuhl neben ihm und griff nach einem Stapel Fotos.
    Sie blätterte sie durch. Alle zeigten Melissa in ihrer Zeit als Model, ausgemergelt und hungrig wirkend, mit fast jungenhaft flachem Körper. Das waren keine professionellen Fotografien, sondern Bilder ohne Pose, aufgenommen vermutlich von Gerald.
    »Davon gibt es noch jede Menge«, erklärte Walden und zeigte auf die zahlreichen Aufnahmen von Melissa. »Vom Kind weniger.«
    »Überrascht mich nicht«, meinte Burroughs. »Nachdem Dad heute auf Jungs steht …«
    Walden zog eine Braue hoch.
    »Erwachsene Jungs«, stellte Lucy klar. »Wenn auch so gerade eben. Wo ist die Mutter?«
    »Ich konnte sie überreden, zu duschen und frische Sachen anzuziehen. Sie war sehr ruhig, seit Sie gegangen sind. Der Sheriff hat zwei Beamte geschickt, die vorerst hierbleiben sollen. Sie lassen ihre ganze Kommunikation über ihre Kommandozentrale laufen. Außerdem haben wir erreicht, dass die Schwester der Mutter aus Philadelphia kommt – auch wenn sie darüber nicht besonders glücklich war.«
    »Bei der Leiche in Murrysville handelt es sich nicht um Ashley«, klärte Burroughs Walden auf. »Aber man hat Ashleys Geldbeutel in der Nähe gefunden. Außerdem wollte eindeutig jemand verhindern, dass diese Leiche schnell identifiziert wird.«
    »Glauben Sie, da wollte uns jemand in die Irre führen? Damit wir glauben, Ashley wäre tot?«
    Lucy blickte auf. »Dann müsste der Betreffende uns schon für blind halten. Die Mädchen waren einander zwar vom Körperbau und der Hautfarbe her ähnlich, aber nur ein Idiot würde die Piercings übersehen.«
    »Ein erwachsener Idiot«, ergänzte Burroughs. »Jemand, der nervös ist und völlig überdreht. Er glaubt, mit einem Mord ungestraft davonzukommen, und denkt nicht mehr klar.«
    »Glauben Sie, das Kind arbeitet mit dem Täter zusammen?«, fragte Walden. Sein Gesicht war teilnahmslos wie immer, doch er kniff ein ganz klein wenig die Augen zusammen. »Oder dass sie selbst die Täterin ist?«
    »Ich meine nur, dass man sich nicht zu früh festlegen sollte«, erwiderte Burroughs.
    Alle nickten. Die alte Bullenweisheit. Trau keinem, leg dich nicht fest.
    Dennoch war Lucy nicht bereit, Burroughs’ Argumentation zu folgen. Sie schaute aus den Fenstern zu ihrer potthässlichen Einsatzzentrale hinüber. »Irgendwelche Probleme?«
    »Nein. Die koordinieren alles recht gut. Solange Dunmar vor der Presse glänzen kann, ist er glücklich.«
    »Es sei ihm gegönnt. Haben Sie schon was gegessen?«
    Er schien von der Frage überrascht. »Ja, eine Pizza.«
    »Gut.« Sie fröstelte in dem kalten Haus, glaubte aber nicht, dass das von der Klimaanlage kam. »Nehmen Sie das Zeug hier mit und schreiben Sie eine Quittung aus. Ich sag der Mutter, dass wir verschwinden.« Sie wandte sich an Burroughs. »Wollen Sie mitkommen? Ein Paar zusätzliche Augen können wir immer brauchen.«
    »Wollen Sie etwa mich kleinen alten Bullen in Ihr schönes großes Gebäude mitnehmen?«, fragte er mit weit aufgerissenen, unschuldigen Augen. »Und ich dachte immer, ihr vom FBI würdet uns Dorftrottel nie um Hilfe bitten.«
    Lucy musste unwillkürlich lächeln. »Ich schon. Aber nur für den Fall, dass Sie noch nichts Besseres vorhaben.«
    »Ich müsste eigentlich ein paar schmutzige Socken waschen, aber das hat Zeit.«
    ***
    Walden verließ das Haus und nahm die Fotoalben unterm Arm mit. Burroughs sah zu, wie Lucy nach ihrem Wagen suchte. Sie betätigte die Fernbedienung, aber nirgendwo piepte es. In der Sackgasse standen keine Polizeifahrzeuge mehr außer Burroughs’ Impala, der gefürchteten Mobilen Einsatzzentrale, Dunmars Ford Expedition und einem Streifenwagen aus Plum Borough. An die Stelle der anderen Behördenfahrzeuge waren die Vans von Nachrichtenteams getreten, und überall standen Kameraleute bereit.
    »Wo haben Sie ihn denn abgestellt?«, fragte er sichtlich amüsiert.
    »Bei so einem Dorftrot–, einem Polizisten aus

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