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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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bereits alles an Leistung her, was sie schafften. Ihre Lippen bewegten sich, während sie stumm betete, dass der Frachter nicht verlassen dalag. Es war ihr, als müssten sie sterben, sobald die Jacht aufgeholt hätte.
    Tom packte ihren Arm, seine Augen funkelten. »Verdammt, Sloane, was hat das alles zu bedeuten? Wer sind diese Leute?«
    »Ich glaube, es sind dieselben, die mich gestern zum Hotel zurückverfolgt haben.«
    »Sie verfolgt? Was meinen Sie damit?«
    »Das, was ich gesagt habe«, schnappte sie. »Ich wurde von zwei Männern bis zum Hotel verfolgt. Einer von ihnen hatte eine Pistole. Sie haben mir geraten, schnellstens das Land zu verlassen.«
    Tonys Zorn steigerte sich zu rasender Wut, und sogar der Kapitän musterte sie mit einem schwer zu beschreibenden Gesichtsausdruck. »Und Sie haben es nicht für sinnvoll gehalten, mich darüber zu informieren? Haben Sie eigentlich völlig den Verstand verloren? Sie werden von Männern mit Pistolen verfolgt und unternehmen dann mit uns einen Trip hierher? Lieber Himmel, was haben Sie sich eigentlich gedacht?«
    »Ich habe nicht erwartet, dass sie uns verfolgen würden«, schrie Sloane zurück. »Ich habe Mist gebaut, okay! Wenn wir nahe genug an den Frachter herankommen, werden sie uns nichts tun.«
    »Was zum Teufel wäre wohl passiert, wenn dieses Schiff nicht zufälligerweise hier wäre?« Bei jedem Wort sprühte Speichel aus Tonys Mund.
    »Nun, es ist aber hier, also geschieht uns nichts.«
    Tony wandte sich an den Bootseigner. »Haben Sie ein Gewehr an Bord?«
    Der Skipper nickte zögernd. »Ja. Ich benutze es, wenn Haie zu nahe rankommen.«
    »Dann empfehle ich Ihnen, es schnellstens zu holen, Kumpel, denn es könnte sein, dass wir es bald brauchen werden.«
    Bisher hatte das Boot die Wellen seitlich abgefangen und sanft ausgependelt, aber nun, da Sloane den Kurs geändert hatte, schnitten sie frontal durch sie hindurch, wobei sich der Bug hob und senkte und jedes Mal Gischtflocken hochgewirbelt wurden, wenn sie durch einen Wellenkamm pflügten. Die Fahrt war ziemlich rau, und Sloane stand mit leicht gebeugten Knien da, um jeden Aufprall abzufangen. Der Kapitän kam aus dem Bootsrumpf herauf und reichte Sloane wortlos eine 12-Gauge-Schrotflinte und eine Handvoll Patronen, da sein Instinkt ihm sagte, dass sie über eine Entschlossenheit verfügte, die Tony Reardon fehlte. Er nahm seinen Posten am Ruderrad wieder ein und korrigierte den Kurs jedes Mal behutsam, wenn eine Welle unter ihnen durchlief, damit sie nicht an Tempo verloren. Die Luxusjacht hatte mindestens eine Meile aufgeholt, während der Frachter keinen Deut näher gekommen zu sein schien.
    Sie betrachtete das große Frachtschiff durchs Fernglas und verlor den Mut. Das Schiff befand sich in einem jämmerlichen Zustand. Der Rumpf musste x-mal mit einer anderen dunklen Farbe gestrichen worden sein und sah auch sonst aus, als wäre er Dutzende Male mit aufgeschweißten Stahlplatten geflickt worden. Sie sah keine Menschenseele an Deck oder auf der Kommandobrücke, und obwohl es so aussah, als ob das Wasser vor seinem Bug schäumte und es Fahrt machte, konnte das eigentlich nicht möglich sein, da aus dem Schornstein kein Rauch aufstieg.
    »Haben Sie ein Funkgerät?«, wollte sie vom Kapitän ihrer Jacht wissen.
    »Es ist unten«, antwortete er. »Aber es hat nicht genug Leistung, um Walvis zu erreichen, falls Sie daran gedacht haben.«
    Sloane deutete auf den Frachter vor ihrem Bug. »Ich will die da drüben auf uns aufmerksam machen, damit sie eine Leiter herunterlassen.«
    Der Kapitän blickte über die Schulter zu der schnell heranrauschenden Jacht. »Das wird knapp.«
    Sloane rutschte die steile Treppe hinunter, indem sie nur mit den Händen das Geländer berührte, und rannte in die Kabine. Das Funkgerät war ein uraltes Modell, das in der niedrigen Decke festgeschraubt war. Sie schaltete es ein und stellte es auf Kanal 16, den internationalen Notrufkanal.
    »Mayday, Mayday, Mayday, das Fischerboot
Pinguin
ruft den Frachter mit Kurs Walvis Bay. Wir werden von Piraten verfolgt, bitte antworten Sie!«
    Ein lautes Knistern füllte den Raum.
    Sloane justierte den Kanal mit dem Drehknopf und schaltete das Mikrofon wieder ein. »Die
Pinguin
ruft den unbekannten Frachter unterwegs nach Walvis. Wir brauchen Hilfe. Bitte kommen.«
    Wieder hörte sie nur ein Kratzen und Knattern, doch dann glaubte sie, den Anflug einer Stimme in dem weißen Rauschen wahrnehmen zu können. Obgleich das Boot wild bockte und

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