Schlank denken - leichter leben - Verführung zum Wunschgewicht
gipfelte es in der Zuversicht: „Egal was passiert, auch wenn du mittellos irgendwo strandest, du wirst auf gar keinen Fall verhungern. Die Menschen sind freundlich und versorgen dich mit Essen, wenn du es schaffst, sie darum zu bitten.“
Angst zu verhungern?
Bei vielen Klienten stelle ich eine vermeintlich „irreale“ Angst zu verhungern fest. Woher kommt sie? Die wenigsten Menschen haben wirkliche Hunger-Zeiten erleben müssen, doch viele sind mit Hungergeschichten aus dem Krieg aufgewachsen. Manch einer hat als Kind ein bisschen zu oft gehört: „Wenn du solchen Hunger gelitten hättest wie wir, dann würdest du aufessen ... etc.“
Klienten berichten mir von regelrechten Panikattacken, sobald ihr Hunger ein bestimmtes Maß überschreitet. Schwindelgefühle und das Gefühl, jeden Moment ohnmächtig zu werden, tragen zu dem Erleben eines kompletten Kontrollverlusts bei. Wahrscheinlich haben sich die Kriegserlebnisse auf unbewusste Art Raum geschaffen, sodass viele Menschen die erzählte Erfahrung im Gedächtnis gespeichert haben. Diese wird erneut erlebt, sobald die Erfahrung von Mangel oder Entbehrung gemacht, oder besser gesagt, „gedacht“ wird. Glauben Sie mir, egal was passiert, wenn Sie den Mumm haben zu fragen, dann werden Sie nicht verhungern. Die Wirklichkeit ist freundlich.
17. Integration bewirkt Authentisch-Sein
Sie kennen sicherlich mindestens einen Menschen, über den Sie sagen können: „Der hat eine besondere Ausstrahlung, der ist echt, offen und entspannt“. Ein Bauchgefühl sagt Ihnen, dieser Mensch steht zu sich selbst, zu seinen Stärken und Schwächen, ist durchlässig. Und er gibt auch Ihnen das Gefühl, so sein zu dürfen, wie Sie sind. Der Umgang mit Menschen, die keine Fassade haben und authentisch sind, ist leicht.
Nicht authentisch ist ein Mensch, der versucht, Teile von sich abzuspalten, zu verstecken und nicht zu leben. Bisweilen wirkt er dann, als sei seine Energie unterbrochen, als sei irgendetwas nicht im Fluss. Deswegen ist es anstrengend, mit nicht-authentischen Menschen zu tun zu haben, denn es ist nicht nur energieraubend und ermüdend, sondern auch für den Betroffenen selbst erschöpfend.
Genauso erschöpfend ist es, sich auf eine Diät einzulassen. Anfangs ist die Motivation hoch, Erfolg stellt sich ein, es ist neu und inspirierend – und die Pfunde purzeln. Sie nehmen sich fest vor, dass die Diät dieses Mal von Dauer sein soll. Doch allmählich, mit den täglichen Anstrengungen des Alltags, kommen die Pfunde wieder zurück – und meist bringen sie noch ein paar Freunde mit.
Misserfolge und ein Gefühl des Scheiterns führen zu Frustration und zu negativen, sich selbst entwertenden Gedanken. Hinzu kommt oft die Isolation. Wenn ich vorher stolz mein neues schlankes Selbst vorgeführt habe, dann bleibe ich mit meinem ungeliebten, immer dicker werdenden Selbst lieber zu Hause und verstecke uns beide. Ich esse zu viel, um mich zu trösten, beschimpfe mich dann dafür – das ist alles andere als eine liebevolle Kommunikation. Ich versichere Ihnen: So, wie Sie sich selbst beleidigen, würde kein anderer Mensch es auch nur wagen, mit Ihnen zu sprechen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Falls ja: Willkommen im Club!
Dass ich selbst meine allerschlimmste Kritikerin bin, wurde mir klar, nachdem eines meiner Seminare von einem Fernsehsender aufgezeichnet worden war. Je näher der Termin der Ausstrahlung rückte, desto unsicherer wurde ich. Bei einem Abendessen fragte ich dann völlig aufgelöst meinen Gatten: „Ich glaube, ich war total peinlich. Wirst du mich weiterhin lieben, wenn ich mich total danebenbenommen habe?“ Er schaute mich an und sagte: „Wenn du so mit mir umgehen würdest wie mit dir selbst, dann hätte ich dich schon lange verlassen.“
Ich habe Glück, mein Partner liebt mich auch dann, wenn ich selbst gerade übe.
18. Sprache schafft Bilder im Kopf – Vorfall statt Rückfall
Üben Sie sich darin, positiv zu formulieren. Positives stimmt positiv. Welche Wirkung hat es auf Sie, wenn ich sage: „Schmetterling“. Oder ich sage: „Wurm mit Flügeln“? Die Wurm-Formulierung löst wahrscheinlich weniger Begeisterung aus als der Schmetterling.
Prüfen Sie, welche Worte Sie nutzen, wenn Sie mit sich reden. Wir tun es ständig und unbewusst. Welche Tonbänder laufen in Ihrem Kopf? Wie reden Sie mit sich selbst? Nehmen wir an, Sie haben über die Stränge geschlagen. Manch einer würde vielleicht sogar sagen, Sie haben sich maßlos
Weitere Kostenlose Bücher