Schlank denken - leichter leben - Verführung zum Wunschgewicht

überfressen.
    Bevor Sie nun beginnen, sich selbst niederzumachen, halten Sie einen Moment inne. Einen Moment lang sind Sie vielleicht versucht, sich selbst zu attestieren, dass Sie disziplinlos waren und, und, und ...
    Wie wäre es, wenn Sie ihre Schlemmerei einmal anders bewerten? Statt zu sagen: „Da hatte ich jetzt einen schlimmen Rückfall“, sagen Sie sich einfach: „Oh, wie interessant. Da gab es einen Vorfall. “ Worte schaffen Bilder im Kopf. „Da gab es einen Vorfall“ ist wesentlich wohltuender für Sie selbst, als von einem Rückfall zu reden.
    In meinen Seminaren geht es immer wieder um positive Sprache. Damit meine ich keineswegs den oft bemühten Begriff des „Positiven Denkens“. Es geht um die Schulung Ihrer Aufmerksamkeit. Denn das, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken, hat einen direkten Bezug zu Ihrem Befinden.
    Es geht nicht darum, Probleme zu beschönigen oder zu bagatellisieren, vielmehr geht es darum, aus Problemen Lösungskompetenzen zu entwickeln und dabei den Fokus der eigenen, inneren Aufmerksamkeit zu schulen.
    Nehmen Sie einmal an, Ihr Geist funktioniere wie ein Computer mit einer Suchmaschinenfunktion. Für die Worte, die Sie eingeben, werden Beweise gesucht. So funktioniert Denken. Wählen Sie Worte aus, die Ihnen guttun, nutzen Sie die Macht Ihrer Gedanken, denn Ihre Gedanken beeinflussen Ihre Gefühle.
    In dem Buch „Metamedizin“ schreibt die Autorin Claudia Rainville: „Gefühle sind Gedanken, die sich durch den Körper bewegen.“ Was für mich „schlank zu denken“ bedeutet und wieso es so wichtig ist, beim Denken anzusetzen, belegt eins meiner Lieblingszitate aus dem Talmud:
    „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden deine Taten.
Achte auf deine Taten, denn sie werden deine Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
Und dein Schicksal beginnt jetzt, mit deinen Gedanken.“

19. Erfolgsbuch oder Sonnentagebuch schreiben

    (zurück zu: Anhang A – Das Hungertagebuch)
    Wenn das, was Sie denken, so wichtig ist, dann kann es hilfreich sein, Ihre eigene Geschichte aufzuschreiben. Machen Sie eine Erfolgsgeschichte daraus, fantasieren Sie über Ihren Erfolg und stellen Sie die Weichen für Ihre schlanke Zukunft.
    Ein Grundstein dafür ist ein sogenanntes „Erfolgsbuch“ oder nennen Sie es „Sonnentagebuch“. Ein Buch, in dem Sie jeden Tag drei Dinge festhalten, die Ihnen gelungen sind. Persönlich empfehle ich meinen Klienten, diese Dinge am Abend einzutragen. Die Zeit vor dem Zubettgehen eignet sich dafür optimal und Sie schlafen auch besser. Kaufen Sie sich ein leeres Buch und füllen Sie es täglich mit mindestens drei Gedanken von Erlebnissen, die Sie zufrieden gemacht haben. Vielleicht sind das auch Sachen, auf die Sie stolz, oder Dinge, für die Sie dankbar sind.
    Wenn Sie diesen Grundstein, das Fundament für Ihre unterstützenden, hilfreichen Gedanken geschaffen haben, dann gehen Sie noch einen Schritt weiter. Wandeln Sie die belastende Gewichts-Situation, Ihre persönliche Geschichte in eine Aufgabe um, die Ihrem Leben einen ganz anderen Sinn gibt.
    Der jüdische Arzt und Psychologe Victor Frankl hat einmal gesagt: „Wer sein Schicksal für besiegelt hält, ist außerstande es zu besiegen.“ Er vertrat die Ansicht, dass jede Situation, mag Sie noch so schlimm sein, einen Sinn hat. Immer wieder versuchte er, sich nicht vom Leid, das ihn umgab, und von den eigenen Qualen entmutigen zu lassen. Er berichtet aus dem Konzentrationslager: „In dieser Qual habe ich einen Trick gebraucht, ich habe mir vorgestellt, dass ich nicht nur das erlebe, was ich jetzt erlebe, sondern dass ich darüber einen Vortrag halte, was ich jetzt erlebe ...“ Indem er sich vom eigenen Leiden ablenkte, fand Frankl auch noch die Kraft, anderen zu helfen.
    Eine Art, den Raum für Veränderung zu öffnen, damit Ihr Denken neue Wege gehen kann, ist die nächste Übung. Ich habe diese Übung so genannt, weil es darin um einen Richtungswechsel geht. Es ist toll, wenn Sie einen Partner haben, der Sie dabei unterstützt, denn häufig werden wir nur über den Spiegel, den uns andere Menschen vorhalten, über uns selbst bewusst. Martin Buber hat recht, wenn er sagt: „Der Mensch wird ein Ich durch das Du.“
    Übung
    (zurück zu: Anhang A – Das Hungertagebuch)
    Die hohe Kunst der Kehrtwende – die „Schritt“-Übung
    Welche eine kleine Sache