Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)
auf die Schliche gekommen?«
»Nach dem, was du vorhin gesagt hast, weiß Detective Roth genau, dass Frank lügt«, sagte Jessica.
»Roth hatte Frank schon immer im Verdacht«, sagte Lizzy, »und er hat die Stelle, wo Carols Auto gefunden wurde, über längere Zeit observieren lassen, um zu sehen, ob Frank dort auftaucht. Aber eine Überwachungskamera hat er dabei nie benutzt.«
Jessica musste grinsen. »Du bist so schlimm, dass es schon fast wieder gut ist.«
Lizzy grinste ebenfalls.
»Wenn wir Carol bloß finden würden, dann könnten wir sie selbst fragen.«
»Dank der tollen Arbeit, die du heute geleistet hast, werden wir sie auch finden«, sagte Lizzy. »Wenn Frank uns nicht sagen will, warum seine Tochter ausgerissen ist, müssen wir sie eben finden und sie fragen.«
»Aber offenbar hat Carol überhaupt kein Interesse daran, dass jemand sie findet«, sagte Jessica.
»Das ist wirklich ein Jammer, nicht wahr?«
Kapitel 27
Menschen ändern sich
Rocklin Apartments war eine ausgedehnte Wohnanlage mit durcheinandergewürfelten, gipsputzverkleideten Gebäuden nicht weit vom Galleria-Einkaufszentrum in Roseville.
Lizzy klopfte an die Tür zu Apartment 33 und wartete.
Die Frau, die die Tür öffnete, war eindeutig Debra Taphorn, die Frau auf dem Foto, das Lizzy von Michael Denton, dem Mann mit dem Feeding-Fetisch, erhalten hatte. Allerdings erkannte Lizzy sie nur anhand der großen, grünen Augen und der Grübchen. Ihrem schmalen Gesicht nach zu urteilen, hatte sie bestimmt die Hälfte ihres ursprünglichen Gewichts verloren.
»Hi, mein Name ist Lizzy Gardner. Ich bin Privatermittlerin.«
Debras Augen weiteten sich. »Sie sind doch die, die von diesem Irren entführt wurde.«
»Ja, das bin ich«, sagte Lizzy. »Ich muss mit Ihnen reden. Darf ich für einen Augenblick reinkommen?«
Debra runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht recht. Eigentlich hab ich nicht viel Zeit. Worum, sagten Sie, geht es genau?«
»Ich habe es Ihnen noch nicht gesagt, aber ich brauche Ihre Hilfe.« Lizzy trat von einem Fuß auf den anderen. »Es geht um Diane Kramer.«
»Die kenne ich nicht.«
Lizzy griff in ihre Handtasche und holte Debras Foto heraus, das Michael ihr gegeben hatte.
Debra starrte das Bild eine Weile an und wurde kreidebleich. »Da sieht man mal wieder, wie einen die Vergangenheit einholen kann. Woher haben Sie das?«
»Von Michael Denton. Darf ich reinkommen?«
»Natürlich.« Debra trat zur Seite, damit Lizzy an ihr vorbeikonnte.
Debra Taphorns Wohnung war groß und blitzsauber. Die großen Fenster ließen viel Licht herein und sorgten für eine Helligkeit, die von den weißen und cremefarbenen Wänden und Möbeln noch verstärkt wurde. Lizzy zog die Schuhe aus, obwohl das wahrscheinlich nicht nötig gewesen wäre, da Debra auch in der Wohnung High Heels anhatte. Aber vielleicht war es besser, auf Nummer sicher zu gehen und einen guten Eindruck zu machen.
»Michael hat mir erzählt, Sie beide wären mal eng befreundet gewesen«, sagte Lizzy, als ihr das Schweigen unangenehm wurde.
»Wie gut kennen Sie Michael eigentlich?«, fragte Debra.
»Ich weiß nur, dass er mit Ihnen seinen Feeding-Fetisch ausgelebt hat.«
»Sie fallen ja gleich mit der Tür ins Haus.«
»Sie sagten doch, Sie hätten nicht viel Zeit.«
»Da haben Sie auch wieder recht«, sagte Debra und machte eine Handbewegung Richtung Küche. »Kann ich Ihnen etwas zum Trinken anbieten?«
»Nein, danke. Ich hab nur ein paar Fragen und dann gehe ich gleich wieder.«
»Geht es um Michael?«, fragte Debra. »Wenn er nämlich behauptet, wir hätten außer diesem Feeding sonst noch was miteinander gehabt, dann lügt er. Ich war mit ihm nie …«
»Er hat nie behauptet, dass Sie beide ein festes Paar waren.«
Debra seufzte erleichtert. »Stört es Sie, wenn ich mich hinsetze?«
»Ganz und gar nicht.«
Sobald Debra auf einem cremefarbenen Ottomanen im Wohnzimmer Platz genommen hatte, entspannten sich ihre verkrampften Schultern. »Okay, dann erzählen Sie mir doch mal genau, warum Sie hier sind.«
Lizzy blieb am Durchgang zur Küche stehen. »Wie gesagt, ich bin Privatermittlerin. Man hat mich beauftragt, eine vermisste Frau zu suchen. Sie heißt Diane Kramer.«
»Die kenne ich nicht«, sagte Debra zum zweiten Mal und hob die Hände, um ihren Worten zusätzliche Wirkung zu verleihen. »Das schwöre ich.«
»Ich glaube es Ihnen ja, aber das Problem ist, dass ich andauernd in irgendeiner Sackgasse ende. Ich bin erst einen Schritt
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