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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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her.«
    »Das haben ungelöste Kriminalfälle so an sich, Ellen. Bis man sie endlich löst, wollen die Leute darüber reden.«
    »Lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Haben Sie Kinder?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Ich weiß, dass Sie und Carol viel Spaß miteinander hatten. Sie waren beste Freundinnen. Genau genommen waren Sie Carols einzige Freundin. Warum ist es Ihnen dann unangenehm, über sie zu reden?«
    »Sie haben mich falsch verstanden. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich das Auto nicht vollgetankt hatte. Die unangenehmen Erinnerungen hängen mit ihrem Verschwinden zusammen.«
    Jessica ignorierte diese Antwort und blieb ihr auf den Fersen. »Wenn Sie und Carol wirklich so eng befreundet waren, warumwollen Sie dann einer Mutter, die im Sterben liegt, nicht helfen, ihre einzige Tochter zu finden?«
    Ellen fuhr so schnell herum, dass Jessica beinahe mit ihr zusammenstieß. »Weil ihre Mutter es nicht verdient hat, sie zu finden!«
    Jessica war für einen kurzen Augenblick sprachlos. »Sie lebt und Sie wissen, wo sie ist!«
    Ellen lief rot an und rannte zur nächsten Kasse.
    Jessica lief ihr hinterher. »Wo kann ich Carol finden?«
    »Könnten Sie bitte den Sicherheitsdienst rufen?«, fragte Ellen die Dame an der Kasse. »Diese Frau terrorisiert mich.«
    Die Kaufhausangestellte sah Jessica an.
    Jessica hob beide Hände und spreizte die Finger. »Tut mir leid. Ich hab ihr nur ein paar Fragen gestellt. Sie brauchen den Sicherheitsdienst nicht zu rufen. Ich gehe ja schon.«
    Jessica sah Ellen ein letztes Mal prüfend an und verließ das Kaufhaus mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie hatte es geschafft. Wie aufregend! Und das Komische war, dass sie den Drang verspürte, Hayley anzurufen und es ihr zu erzählen.
    Stattdessen rief sie Lizzy an.
    Kaum hörte sie Lizzys Stimme am anderen Ende, platzte Jessica auch schon los: »Du wirst es nicht glauben, was gerade passiert ist. Wir müssen Ellen Woodson unbedingt im Auge behalten. Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass sie weiß, wo Carol sich versteckt hält.«

    Die Empfangsdame bei Supremacy Insurance brachte Lizzy und Jessica sofort in Frank Fullertons Büro und bot ihnen ein Glas Wasser an, was beide jedoch höflich ablehnten.
    Frank Fullerton erhob sich von seinem Schreibtisch und blieb stehen, bis seine Besucher Platz genommen hatten.
    Er sah genauso aus wie bei ihrer ersten Begegnung bei ihm zu Hause, als Lizzy und Jessica seine Frau befragt hatten. Lizzy konnte fast schwören, dass er denselben zerknitterten Anzug trug.
    Kaum war die Empfangsdame gegangen, änderte sich Franks Gesichtsausdruck von einer Sekunde auf die andere. Sein Blick wurde kalt und er zog die Lippen nach oben wie ein Hund, der die Zähne fletscht. »Was fällt Ihnen eigentlich ein, so mir nichts, dir nichts in mein Büro zu schneien und meine wertvolle Zeit zu verschwenden?«
    »Wir haben Grund zu der Annahme, dass Ihre Tochter noch lebt«, platzte es aus Lizzy heraus.
    Er schüttelte den Kopf und ließ sich wieder auf den Sessel hinter seinem Schreibtisch sinken. »Sie klingen ja genauso wie meine Frau.«
    »Glaubt Ihre Frau etwa auch, dass Carol noch lebt?«, fragte Lizzy.
    Jetzt musste er sogar lachen. »Wenn es nicht so wäre, hätte sie Ihnen dann den Auftrag erteilt?«
    »Ja, das hätte sie bestimmt. Ihre Frau möchte, bevor sie stirbt, unbedingt wissen, was mit ihrer Tochter geschah. Sie möchte endlich Gewissheit. Ich nehme an, das wollen Sie auch.«
    »Nicht, wenn ich deswegen den Rest meines Lebens nach ihr suchen muss.«
    »Ich verstehe.«
    »Sie verstehen gar nichts«, sagte er.
    »Tatsache ist doch, Frank, dass Sie Detective Roth seit dem Verschwinden Ihrer Tochter wiederholt angelogen haben.«
    »Lächerlich.«
    »Sie haben dem Detective erzählt, Sie würden jedes freie Wochenende im Sommer an dem Straßenabschnitt entlanglaufen, wo Ihre Tochter damals zuletzt gesehen wurde.«
    »Das ist richtig.«
    »Aber gerade haben Sie doch gesagt, Sie wollen nicht den Rest Ihres Lebens nach Ihrer Tochter suchen.«
    »Ich meinte damit, dass ich nicht
jeden Tag
nach ihr suchen will.«
    »Verwandte, Freunde und Freiwillige«, fuhr Lizzy fort, »haben Ihnen damals in den Bergen nahe der Stelle, wo Carol verschwand, bei der Suche nach Spuren und Hinweisen geholfen.«
    »Ja und, was ist damit?«
    »Ich habe mit einigen dieser Leute gesprochen, einschließlich Verwandten und Freunden, und sie haben mir alle dasselbe erzählt, nämlich dass Sie ein
einziges
Mal nach Ihrer Tochter

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