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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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den Fingern durchs Haar, hob den Kopf und sah Ruth tief in die Augen. »Ich glaube, das wissen Sie ganz genau.«
    Ruth blickte völlig verwirrt drein.
    Lizzy gefiel es ganz und gar nicht, die Frau in Aufregung zu versetzen, aber heute hatte sie sich fest vorgenommen, nicht zu lügen. Zumindest nicht hier in diesem Zimmer. Sie würde nichts als die Wahrheit sagen, und wenn sie noch so schäbig und schrecklich war.
    »Sie belügen sich selbst, Ruth.«
    »Haben Sie sie gefunden?«
    »Noch nicht, aber ich glaube, wir sind nahe dran.« Ein Anruf von Jessica und sie würde wissen, wo sie hinmusste. Aber Jessica hatte sich noch nicht gemeldet, ein Umstand, der nicht gerade dazu beitrug, Lizzys Nerven zu beruhigen.
    Ruth starrte jetzt an die Decke.
    Durch das dünne Nachthemd der alten Frau konnte Lizzy sehen, wie sich ihre Brust bei jedem Atemzug hob und senkte. »Sie müssen mir von Franks Verhältnis zu Carol erzählen.«
    »Er hat Carol von ganzem Herzen geliebt.«
    Lizzy schüttelte den Kopf. »Das ist Blödsinn. Völliger Blödsinn.«
    Ruth widersprach nicht, sondern hüllte sich in Schweigen.
    »Ihr Mann ist krank«, sagte Lizzy, »und das Schlimmste daran ist, dass Sie es genau wissen.«
    »Alles, was Frank jemals getan hat, geschah aus Liebe.«
    Lizzy ließ den Kopf sinken und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Wenn Ruth Fullerton wirklich gewusst hatte, was Frank mit seiner Tochter trieb, und nichts dagegen unternommen hatte, dann hoffte Lizzy, dass die Frau auf der Stelle tot umfiel. »Ihr Mann hat Carol vergewaltigt. Ich habe allen Grund zu der Annahme, dass dies sogar regelmäßig geschah. Er hat sich mit solcher Regelmäßigkeit an seiner Tochter vergriffen, dass Sie unmöglich nichts gewusst haben können.«
    »Warum tun Sie mir das an?«, fragte Ruth.
    Lizzy schüttelte verständnislos den Kopf. »Für wie blöd halten Sie mich eigentlich? Zum letzten Mal … wussten Sie, dass Frank Ihre Tochter vergewaltigt hat?«
    »So etwas würde er nie tun. Niemals.«
    Außer sich vor Wut, nahm Lizzy den Umschlag, zog ein Bild heraus, das schlimmste von allen, und gab es der Frau. »Dann erklären Sie mir doch, was zum Teufel er auf diesem Foto mit Carol getan hat!«
    Ruth warf das Bild auf den Boden. »Woher haben Sie das?«
    »Ihr Mann benötigt dringend Hilfe. Er hat diese Bilder selbst gemacht, Ruth. Und es gibt noch Dutzende mehr davon.« Lizzy gab ihr ein anderes Foto, aber Ruth weigerte sich, es in die Handzu nehmen. Sie drehte den Kopf zur Seite, um nur ja nicht der Wahrheit ins Auge blicken zu müssen.
    »Sie wussten die ganze Zeit, was Frank getan hat, und Sie haben nichts dagegen unternommen.«
    »Ich hab es nicht gewusst, wirklich.«
    Ruth fing an zu weinen. Offenbar hatte die Krankenschwester das gehört, denn sie kam plötzlich ins Zimmer. »Sie müssen jetzt gehen«, sagte sie zu Lizzy. »Sie braucht Ruhe.«
    Lizzy hob das Bild auf, das Ruth auf den Boden geworfen hatte. »Ich gehe jetzt, Ruth, und ich komme erst wieder, wenn Sie mich anrufen und mir sagen, dass Sie bereit sind, die Wahrheit zu hören.«
    Ruth hielt die Augen geschlossen und lag reglos da. Nur ihre Brust hob und senkte sich mit jedem Atemzug.
    Lizzy betete, dass Ruth Fullerton anrufen würde, wenn sie soweit war.

Kapitel 32
    Strawberry Fields Forever
    Als Jessica aufwachte, hörte sie das Krächzen einer Krähe. Sie lag auf einem Feldbett mit einer sehr dünnen, unebenen Matratze. Ihr Rücken und ihre Schultern, eigentlich ihr ganzer Körper, fühlten sich an, als hätte sie eine Woche lang im Freien auf dem harten Boden geschlafen.
    Obwohl ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren, schaffte sie es, sich aufzurichten und auf die Bettkante zu setzen, sodass ihre Füße den kalten Holzboden berührten. Aus dem Nebenraum drangen Stimmen zu ihr hinüber, die Stimmen, die sie aufgeweckt hatten.
    »Wenn du schon wusstest, dass dir jemand folgt, warum bist du dann hergekommen? Du hättest zum Supermarkt oder sonst wohin fahren können, bloß nicht hierher. Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    »Wahrscheinlich gar nichts.«
    Die zweite Stimme gehörte zu Ellen. Jessica erkannte sie sofort.
    »Ich hab eine lange Woche hinter mir«, sagte Ellen.
    Wem sagst du das, dachte Jessica.
    »Das Ganze war nicht leicht für mich«, fuhr Ellen fort.
    »Was meinst du, wie sich Carol dabei fühlt, dass sie dich jahrelang den Fragen der Leute ausgesetzt hat?«
    »Lass sie in Ruhe, Dean«, fiel ihm eine andere Frau ins Wort. Sie hatte eine feste, aber

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