Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)
den »Burning Man« gesprochen hatte. Sie bat die Anruferin, am Apparat zu bleiben, und ging an Lizzys Schreibtisch, wo sie sich hinsetzte und die Namen der Leute notierte, die das Ereignis 1989 organisiert hatten. Sie dankte der Frau für ihre Hilfe und legte auf. Es waren insgesamt sechs Namen.
Dann schaltete sie Lizzys Computer ein, um die Adressen und Telefonnummern dieser Leute zu suchen. Falls es ihr gelang, jemanden telefonisch zu erreichen, würde sie als Erstes fragen, ob diese Person jemals einen Buick besessen oder gefahren hatte.
Während sie wartete, dass der Computer hochfuhr, fiel ihr Blick auf den Stoß Papiere und Tagebücher, die Lizzy aus Vivians Apartment mitgenommen hatte. Wenn sie mit den Namen auf der »Burning Man«-Liste fertig war, konnte sie Lizzy helfen und Vivians Tagebücher lesen. Auf einmal gab es jede Menge zu tun.
Die Fahrt zu Debra Taphorns Apartment verlief überraschend angenehm. Die Sitze des Cadillacs waren bequem und die Klimaanlage funktionierte sogar ein bisschen zu gut, sodass Lizzy zitterte, obwohl die Außentemperatur immer noch über dreißig Grad betrug.
Lizzy war ein derart komfortables Fahrzeug nicht gewöhnt. Ihr Haar war nicht wie sonst strähnig und nass geschwitzt, und der Schweiß lief ihr nicht in Strömen den Rücken hinunter. So könnte es ruhig immer sein.
Lizzy bog nach rechts auf denselben Parkplatz ein, auf dem sie bei ihrem letzten Besuch eine Warnung an ihrer Windschutzscheibe gefunden hatte. Dieses Mal stellte sie den Wagen direkt vor dem Gebäude ab und hoffte, auf diese Weise eine Wiederholung zu vermeiden.
War das eine spontane Warnung gewesen?
Lizzy stieg aus und ging zu Debras Wohnung. Wenn Andrea wirklich einen Ford Expedition fuhr, war sie es wahrscheinlich gewesen,die Lizzy hierher gefolgt war. Was führte die Frau nur im Schilde?
Debra Taphorn öffnete die Tür, nachdem Lizzy zweimal geklopft hatte. Sie wirkte freundlicher als Andrea, aber obwohl sie Lizzy hierher bestellt hatte, schien sie sich über den Besuch nicht gerade zu freuen.
»Ich habe Eistee für uns gemacht«, sagte sie. »Er steht im Wohnzimmer.«
Lizzy trat ein, ohne die Schuhe auszuziehen, und folgte Debra ins Wohnzimmer, wo sie auf der Couch Platz nahm. Sie war froh, dass ihre Kleidung nicht total durchgeschwitzt war. »Was gibt’s?«
Debra füllte ein Glas mit Eistee, gab eine Zitronenscheibe dazu und reichte es Lizzy.
Das Getränk schmeckte nach Zitrone und war äußerst erfrischend. »Der ist wirklich gut. Danke.«
Debra ließ sich auf einem der Polstersessel gegenüber der Couch nieder. »Sie fragen sich wahrscheinlich, warum ich Sie hergebeten habe.«
Lizzy nickte und wartete.
»Ich konnte gestern Nacht nicht schlafen. Ich will keinen Ärger mit dem FBI bekommen, aber Sie müssen verstehen, dass ich eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen musste, als ich mich für Anthony Melbournes Programm angemeldet habe. Ich habe ungefähr fünfzig Kilo abgenommen und fühle mich besser als je zuvor. Das Programm war schwierig und manchmal sogar beängstigend. Meinen Freunden würde ich es jedenfalls nicht empfehlen. Selbst wenn ich es wollte, ich darf es nicht.«
»Melbourne will nicht, dass seine Kunden ihn weiterempfehlen?«, fragte Lizzy verwundert. »Hat er nie werbewirksame Fotos von Ihnen gemacht, auf denen Sie vorher und nachher zu sehen sind?«
»Nein«, sagte Debra. »So läuft das bei ihm nicht. Melbourne sucht sich die Leute selbst aus, von denen er glaubt, dass sie von seinem Programm profitieren. Er steht mit Leib und Seele hinter dem, was er tut, und kümmert sich wirklich um seine Kunden.Selbst jetzt ruft er immer noch ab und zu bei mir an und fragt, wie es mir geht.«
»Echt? Melbourne ruft Sie immer noch an?«
»Er selbst hat mich nur ein- oder zweimal angerufen. Meistens macht das seine Assistentin.«
Jane kam ziemlich viel herum, dachte Lizzy.
»Bevor Sie mehr von mir erfahren, brauche ich eine Garantie von Ihnen, dass ich nicht verklagt werde. Ich betreibe ein sehr profitables Geschäft als Beraterin für Gewichtsabnahme. Ich bin für meine Kunden zwölf Stunden am Tag in meinem Büro, um ihnen bei ihren Gewichtsabnahmezielen zu helfen.«
»So was Ähnliches wie Weight Watchers?«
»Nein, nicht ganz. Bei mir gibt es keine Mahlzeiten. Ich berate die Leute nur. Da ich für meine Kunden jederzeit telefonisch erreichbar bin, bekomme ich manchmal mitten in der Nacht Anrufe und hin und wieder kommt es sogar vor, dass ich jemandem ausreden
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