Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
Vom Netzwerk:
da, könntest du im Geschäft sein.«
    Ella machte einen verlegenen Eindruck. »Brett… ich …«
    »Tut mir leid. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Hap versteht das.«
    »Nein, tue ich nicht«, sagte ich.
    »Hap Collins! Und ob du das verstehst!«
    »Ich will Sie auch nicht in Verlegenheit bringen, aber jetzt, wo Brett es zur Sprache gebracht hat, verstehe ich nicht, warum Sie sich diesen Scheiß gefallen lassen.« »Brett, du hättest niemandem davon erzählen dürfen. Das war nicht richtig.«
    »Du kannst es auf die Dauer nicht verheimlichen. Das ist das Schlimmste, was du tun kannst. Wenn du es verheimlichst, hilfst du ihm dabei, es zu tun.«
    »Sie hat recht«, sagte ich. »Sehen Sie zu, dass Sie das Arschloch loswerden.«
    »Er geht zur Eheberatung«, sagte Ella.
    »Scheiß auf die Eheberatung. Der Kerl ist ein Haufen Scheiße. Schieß ihn ab.«
    »Ich liebe ihn.«
    »Ich habe meinen Scheißkerl von Ehemann auch geliebt. Aber eines Tages war es damit vorbei, und ich musste seinen Kopf in Brand setzen.«
    »Ich bin nicht wie du. Ich muss gehen.«
    »Ella«, sagte Brett. »Es tut mir leid. Ich hätte nicht
    »Nein. Du hast ja recht. Denk über den Schichttausch nach, ja?«
    »Sicher.«
    Ella verließ uns rasch.
    Als sie gegangen war, sagte Brett: »Gott segne sie.«
    Wir waren noch nicht mit dem Abendessen fertig, als es wiederum an der Tür klopfte. Brett öffnete. Es war Ella. Sie war in Tränen aufgelöst. »Mein Wagen springt nicht an. Ich werde mich verspäten. Er hasst es, wenn ich mich verspäte. Ich dachte, vielleicht… er … es tut mir leid. Wie war noch gleich Ihr Name?«
    »Hap«, sagte ich.
    »Hap, ich dachte, Sie könnten mir vielleicht mit dem Wagen helfen?« »Die traurige Wahrheit ist, ich kann nicht mal eine Schubkarre reparieren.«
    »Kevin wird so wütend sein.«
    »Wir fahren dich nach Hause«, sagte Brett. »Okay, Hap?«
    »Sicher.«
    Wir nahmen meinen Pickup. Wir fuhren zur Ostseite der Stadt. Es war ein wunderbarer Tag, und der Regen hatte ihm eine Art Glanz verliehen, als sei die Welt gründlich gewaschen und poliert worden.
    Etwa anderthalb Meilen außerhalb der Stadtgrenze erreichten wir eine Stelle, wo früher einmal ein alter Tante-Emma-Laden gestanden hatte. Ich hatte ein einziges Mal dort gehalten und mir ein Grillsandwich gekauft. Es hatte wie Scheiße geschmeckt. Jetzt war der Laden nur noch eine leere Hülle. Die Fenster waren ausgeschlagen. Eine Tür hing halb aus den Angeln. So ergeht es einem, wenn man lausige Grillsandwiches macht.
    Wir bogen in einen Weg und fuhren an einer Reihe von Briefkästen und Laternen auf Pfosten sowie einem Hundezwinger vorbei, wo ein halbes Dutzend toll aussehende sibirische Huskies unsere Vorbeifahrt beobachtete.
    Kurz danach erreichten wir einen so hässlichen Landstrich, wie man ihn sich nur vorstellen kann. Man konnte erkennen, dass vor nicht allzu vielen Jahren hier noch Wald gestanden hatte. Jemand hatte ihn gerodet, das Holz verkauft und dann einen Wohnwagenpark daraus gemacht. In diesem Fall hatte man sich nicht einmal die Mühe gemacht, den Boden zu glätten. Einige der Stümpfe waren noch da, schwarz verbrannt, aber noch vorhanden. Zwischen den Stümpfen und Regenpfützen standen die Wohnwagen.
    Wir fuhren an einer Reihe heruntergekommener Wohnwagen mit kaputtem Spielzeug auf dem Vorplatz und traurigen Hunden an Ketten vorbei und kamen schließlich zu einem einigermaßen netten weißen Wohnwagen mit rosa Umrandung. Der Vorplatz war sauber bis auf das übliche Aushängeschild des armen Südstaatenweißen – irgendein aufgebockter schwarzer Wagen. Ein Ford Mustang. In der High School hatte ich unbedingt einen haben wollen. Ich dachte, ich müsste sterben, wenn ich keinen bekäme. Ich hatte keinen bekommen und lebte immer noch.
    Wir parkten und ließen Ella aussteigen. Sie bedankte sich, und als sie zum Wohnwagen ging, öffnete sich die Tür und ein Mann kam heraus. Er trug Jeans, aber weder Hemd noch Schuhe. Er war ein untersetzter Bursche mit einem leicht vorstehenden, aber straff aussehenden Bauch. Etwa meine Größe. Ein gut aussehender Bursche mit einem Bürstenschnitt.
    »Wo, zum Teufel, bist du gewesen, Ella?«, sagte er. »Ich sitz hier rum und warte auf mein gottverdammtes Abendessen.«
    »Mein Wagen, Schatz«, sagte Ella. »Er wollte nicht anspringen.«
    »Mein Wagen wollte nicht anspringen«, sagte Kevin, indem er Ellas Tonfall nachäffte. »Irgendwas ist immer, du Schlampe, oder nicht?«
    Ella wandte sich an uns.

Weitere Kostenlose Bücher