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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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könnte überall hier drinnen sein – oder draußen.«
    Cohl schüttelte den Kopf. »Ich kenne Havac. Er muss es mit eigenen Augen sehen. Er hat es geplant. Er hat es vorbereitet. Es ist sein Meisterstück.«
    Boinys Blick wanderte weiter über die Sitzreihen nach oben. »Er kann nicht bei den Delegierten sitzen, und ich bezweifle, dass er Trompete spielt …«
    Plötzlich sah Cohl über die Schulter hinweg zu dem Rodianer auf. »Was war Havac, bevor er sich dem Terrorismus zuwandte, Boiny – bevor er sich der Nebelfront anschloss?«
    Boiny überlegte einen Moment. »So eine Art Holofilmer, oder?«
    »Er hat Holodokumentationen gedreht – als freiberuflicher Medienkorrespondent.«
    Die beiden Söldner blickten zur Pressekabine unter der Decke hinauf.
    Bloß wenige Minuten nach der Verfolgungsjagd über die Dächer traten Qui-Gon und Obi-Wan durch den Nordeingang des Kongressgebäudes. Saesee Tiin und Adi Gallia hatten dort bereits Stellung bezogen, links unterhalb von Valorums Platz. Zu ihrer Rechten saßen die Direktoratsmitglieder der Handelsföderation, und vor ihnen befand sich die Tribüne, die man in der Mitte der Halle errichtet hatte. Dort nahmen gerade die Delegierten von Eriadu ihre Plätze ein. Vor den Rängen machten sich die Trommler und Trompeter für ihren Auftritt bereit.
    Die Luft knisterte vor gespannter Erwartung.
    »Die sechs, die wir gefangen genommen haben, behaupten, noch nie von Cohl oder Havac gehört zu haben«, erklärte Qui-Gon den beiden anderen Jedi, »und von einem Mordanschlag wissen sie natürlich auch nichts.«
    »Was hatten sie dann auf diesem Dach zu suchen, mit Tarnanzügen und Waffen, und warum haben sie mit einem Raketenwerfer geschossen?«
    »Sie sagten, sie wären Diebe, die das Durcheinander während des Gipfels ausnutzen wollten, um in die Bank des Seswenna-Sektors einzubrechen.«
    »Habt ihr sie mit den Bildern auf dem Holoprojektor konfrontiert?«, fragte Tiin.
    »Das wäre sinnlos gewesen. Davon abgesehen – wir können die Möglichkeit zwar nicht ausschließen, dass sie den Gleiterkonvoi des Obersten Kanzlers vom Dach aus angreifen wollten, aber ich glaube, dass sie uns einfach nur ablenken sollten. Cohl und Havac haben immer wieder versucht, uns auf eine falsche Fährte zu locken, seit dem Anschlag vor dem Galaktischen Senat schon. Selbst, wenn einer der sechs zugeben würde, dass sie von Cohl angeheuert wurden, könnten sie weiter darauf beharren, dass sie nur die Bank ausrauben wollten. Keiner von ihnen hatte einen Ausweis bei sich, wir wissen also nicht, wer sie sind oder von welchen Planeten sie stammen. Der Sicherheitsdienst von Eriadu gleicht gerade ihre Gesichter und Netzhautscans mit den Datenbanken ab, aber falls Cohl sie auf Randwelten rekrutiert hat – und davon ist auszugehen –, könnten Wochen vergehen, bis wir sie identifiziert haben.«
    »Dann bringt uns diese Spur also nicht weiter«, meinte Adi.
    »Wir wissen nur, dass der Rest von Havacs Attentätern hier in der Halle ist.«
    »Es gab keine Zwischenfälle an den Eingängen«, widersprach Tiin. »Niemand wurde festgenommen.«
    »Das hat nichts zu bedeuten«, erklärte Qui-Gon. »Für Profis wie Cohl und Havac ist diese Halle so offen wie der Ausgang eines Podrennens. Hier hereinzugelangen, dürfte ein Kinderspiel für sie sein.«
    Tiin presste die Lippen zusammen. »Wir können also nichts tun, als uns für den Anschlag auf den Obersten Kanzler zu wappnen.«
    Qui-Gon blickte hinauf zu Valorum. »Wird er uns gestatten, näher an seinem Platz in Stellung zu gehen?«
    »Nein«, sagte Adi. »Er hat ausdrücklich erklärt, dass er keine Störungen des geplanten Verlaufs dulden wird – und dass er uns nicht an seiner Seite haben möchte. So will er zeigen, dass die Jedi in diesem Konflikt neutral sind.«
    »Aber wir können nicht einfach nur hier herumstehen und darauf warten, dass die Attentäter zuschlagen«, grollte Tiin. »Wir sollten uns aufteilen und die Halle durchsuchen. Finden wir die Terroristen, bevor sie zuschlagen.«
    Obi-Wan, der der Unterhaltung schweigend beigewohnt hatte, sah, wie ein vertrauter Ausdruck in Qui-Gons Augen trat. Es war, als hätte er eine unsichtbare Präsenz in der Lebendigen Macht entdeckt.
    »Was ist, Meister?«, fragte der Padawan.
    »Ich kann ihn spüren, Obi-Wan.«
    »Havac?«
    »Cohl.«
    Der kleine, ungemütliche Senderaum der Freien Eriadu-HoloNachrichten bestand aus zwei im Boden verankerten Stühlen, einer Kontrollkonsole, einem staubigen Flachbildschirm

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