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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Wartenden entlangzugehen.
    Im hinteren Teil der Reihe standen unter einem bunten Banner, das man gar nicht übersehen konnte, ungefähr einhundert Veteranen des Stark-Hyperraumkrieges. Dieser kurze, aber extrem blutige Konflikt war vor zwölf Jahren ausgebrochen, und seine Schlachtfelder hatten größtenteils aus Planeten bestanden, wo Bacta selten oder zu teuer war. Dementsprechend waren viele der Veteranen, sowohl Menschen als auch andere Spezies, durch grausige Narben, Stellen fleckigen, faltigen Fleisches und fehlende Gliedmaßen oder Schwänze gezeichnet. Ein paar, die von Disruptorfeuer getroffen oder von elektromagnetischen Detonationen erfasst worden waren, saßen gelähmt in Repulsorliftstühlen und -schlitten.
    Diese Veteranen waren es, denen Cohl besondere Aufmerksamkeit schenkte.
    »Ich glaube, wir haben unseren Weg nach drinnen gefunden«, flüsterte er Boiny zu.
    Die Ränge waren im Halbkreis angeordnet, an dessen äußersten Punkten die Delegationen von Coruscant und der Handelsföderation saßen. In der Mitte zwischen diesen beiden Parteien nahmen auf einer der hinteren Reihen Senator Palpatine, Sate Pestage, Kinman Doriana und die anderen Delegierten des Naboo-Systems auf ihren Sitzen Platz.
    Palpatine beugte sich nach links, um die sieben Mitglieder des Direktorats zu beobachten, als sie ihre Plätze einnahmen. Die vier Menschen, der Sullustaner, der Gran und der Neimoidianer wurden dabei von einem ganzen Kontingent an Sicherheitsdroiden bewacht, die, mit ihren Blastergewehren neben den Tornistern auf dem Rücken befestigt, aussahen wie zum Leben erweckte Skelette.
    Palpatine war so sehr auf die Handelsföderation konzentriert, dass er gar nicht bemerkte, wie Senator Orn Free Taa sich ihm näherte, und das, obwohl der fettleibige Twi’lek mit seinem Repulsorliftstuhl und seinem Gefolge aus Attachés und Assistenten – die aber eher an Sklaven erinnerten, wie sie hinter ihm hergingen – kaum zu übersehen war.
    »Eine beeindruckende Versammlung«, meinte Taa. Er blickte sich in dem prächtigen Saal um und ließ seinen Stuhl auf den Boden hinabsinken. »Delegierte von Sullust, Clak’dor, dem Senex-Sektor, Malastare, Falleen, Bothawui … Ja, sogar einige der Hutt-Welten sind vertreten.« Er hielt inne, um Palpatines Blick zum Direktorat der Handelsföderation zu folgen. »Ah, die sieben Objekte der allgemeinen Faszination.«
    »Zweifelsohne«, sagte Palpatine abgelenkt.
    »Es sieht der Handelsföderation ähnlich, Droiden nach Eriadu zu bringen – aber ich schätze, es macht keinen großen Unterschied, ob man sich nun für Droiden entscheidet oder für Jedi-Ritter. Ich habe gehört, die Direktoratsmitglieder haben sogar auf einen Schildprojektor für ihre Plätze bestanden.«
    »Ja, das habe ich auch gehört.«
    Taa blickte Palpatine einen langen Moment an. »Senator, ich hoffe Ihr erlaubt mir die Bemerkung, aber Ihr macht einen etwas abwesenden Eindruck.«
    Nun drehte Palpatine sich schließlich doch auf seinem Stuhl herum und blickte dem Twi’lek ins Gesicht. »Ich habe gerade eine wichtige Nachricht aus meinem Heimatsystem erhalten. Offenbar hat König Veruna die Krone abgegeben.«
    Taas breite Lekku zuckten. »Ich … ich muss gestehen, Senator, ich weiß nicht, ob das nun eine schlechte oder eine gute Nachricht ist. Aber was bedeutet das für Euch? Wäre es möglich, dass Euer Amt ebenfalls neu besetzt wird?«
    »Das wird man sehen«, meinte Palpatine. »Es werden so bald wie möglich Wahlen abgehalten, danach wird Naboo einen neuen Herrscher haben.«
    »Wer hat sich denn um Verunas Nachfolge beworben?«
    »Auch das wird sich erst noch zeigen.«
    »Dürfte ich fragen, wer Euer Wunschkandidat wäre?«
    Palpatine zuckte leicht mit den Schultern. »Jemand, der willens wäre, Naboo näher an den Rest der Galaxis heranzurücken. Jemand, der – wie soll ich sagen? – weniger traditionell ist als Veruna.«
    Ein Funkeln trat in Taas Augen. »Oder leichter beeinflussbar vielleicht?«
    Ehe Palpatine darauf reagieren konnte, ging ein Raunen durch die große Halle. Ringsum drehten sich die Köpfe zum südlichen Eingang herum, wo kurz darauf der Oberste Kanzler Valorum und der Rest von Coruscants Delegation erschienen. Die versammelten Politiker begrüßten sie mit längerem Höflichkeitsapplaus, dem jedoch echter Enthusiasmus fehlte.
    »Er ist da«, rief Taa aus, während Valorum zu seinem Sitz eskortiert wurde. »Wer ist das da bei ihm? Ich erkenne den Gouverneur dieses Sektors, aber der andere,

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