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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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und Boiny durch die offene Tür verschwunden waren, sah der Söldner zu Havac hinüber, und sein Gesicht verwandelte sich in eine hasserfüllte Fratze.
    Die Trompeter machten eine kurze Pause, dann stimmten sie die zweite einleitende Fanfare an.
    Nachdem sie die ersten Noten gespielt hatten, eilte ein Page zu den Plätzen der Handelsföderation und fragte nach Vizekönig Gunray. Der Kuati, der die Delegation anführte, deutete zur anderen Seite der geschwungenen Sitzbank.
    Mit wachsender Sorge beobachtete Gunray, wie der Page auf ihn zukam.
    »Ich störe Euch nur ungern, Vizekönig«, begann der Mensch auf Basic und laut genug, dass man ihn über die Trompeten hinweg verstehen konnte, »aber offenbar gibt es ein Problem mit Eurem Shuttle. Die Raumhafenkontrolle muss sofort mit Euch sprechen.«
    Gunray verengte die Augen und schob das ohnehin schon vorstehende Kinn noch weiter nach vorn. »Kann das nicht bis zum Ende des Gipfels warten?«
    Der Page schüttelte den Kopf. »Es tut mir sehr leid, Vizekönig, aber dies ist eine Frage der Sicherheit. Ich garantiere Euch, es wird nur einen Moment dauern.«
    Der Kuati, der die Unterhaltung mitangehört hatte, blickte Gunray drängend an. »Nun kümmert Euch schon um diese Sache. Vielleicht habt Ihr ja Glück und Ihr entgeht so der Langeweile von Kanzler Valorums Eröffnungsrede.«
    Lott Dod rutschte auf seinem Stuhl nach vorne, als Gunray aufstand. »Soll ich hierbleiben, Vizekönig?«
    Gunray tat so, als würde er einen Moment überlegen, dann schüttelte er den Kopf. »Kommt mit. Ich kenne mich mit Verwaltungsangelegenheiten ohnehin nicht so gut aus, und ich würde das gerne so schnell wie möglich hinter mich bringen. Ich will schließlich keine Sekunde des Gipfels verpassen.«

33. Kapitel

    Einhundert Meter über dem Boden der Seswenna-Halle eilten Qui-Gon und Boiny durch das Gewirr der Laufstege, Gerüste und Träger, das sich unter dem Dach des Kongressgebäudes von Wand zu Wand erstreckte. Das martialische Schmettern der Trompeten hallte verzerrt von der Kuppel über ihnen wider, und durch ein buntes, achteckiges Fenster in der Mitte des Daches drang verfärbtes Tageslicht herein.
    Die Laufstege hatten Gitterböden und runde Handgeländer auf beiden Seiten, und wo sie nicht an den Wänden befestigt waren, hingen sie an Metallstreben von der Decke. Sie waren gerade breit genug, dass ein Mensch von normaler Größe sich darauf bewegen konnte, und in regelmäßigen Abständen – vor allem dort, wo die Wege sich kreuzten – befanden sich kleine Balkone für Wartungsarbeiten an den Lautsprechern und Scheinwerfern. Für einen einzelnen Scharfschützen mit einem Gewehr oder einer Fernbedienung gab es hier unzählige Verstecke.
    Qui-Gon und Boiny waren noch nicht weit gekommen, als sie dem ersten Sicherheitsbeamten begegneten. Er hob seine Waffe, als sie sich ihm näherten und fragte barsch, was sie hier oben zu suchen hatten.
    Mit knappen Worten klärte Qui-Gon den Mann über die Lage auf. Während er sprach, musterte er ihn durch die Augen der Macht, um herauszufinden, ob seine selbstgerechte Autorität echt oder nur aufgesetzt war.
    Beunruhigt über das, was er da hörte, aktivierte der Beamte sein Komlink. Er forderte seine Kollegen in der Nähe auf, sich umzusehen und noch einmal jeden zu überprüfen, der sich hier oben herumtrieb, ganz gleich, ob sein Ausweis ihn als Mitglied des Sicherheitsdienstes oder als Techniker auswies. Im selben Atemzug befahl er, sämtliche Ausgänge schließen zu lassen, die zum Korridor hinter der Pressekabine führten – dem einzigen Weg nach unten.
    Binnen Sekunden waren weitere Mitglieder des Wachpersonals zu Qui-Gon, Boiny und dem Beamten hinübergeeilt, und nachdem sie sich in drei Gruppen aufgeteilt hatten, gingen sie in verschiedene Richtungen los.
    Qui-Gon und Boiny nahmen einen Laufsteg, der von der Wand fort über den großen Saal hinwegführte. Direkt unter ihnen standen die beiden Reihen der Trommler und Trompeter.
    Als sie eine Kreuzung erreichten, teilten sie sich auf.
    Vorsichtig näherte Qui-Gon sich einem der Wartungsbalkone. Er streckte seine Sinne aus …
    … da tauchte plötzlich ein Sicherheitsbeamter vor ihm auf, den Blaster in der Armbeuge.
    »Ich habe den Funkspruch gehört«, sagte er. »Auf dem nächsten Balkon sind zwei Techniker. Ich schlage vor, sie zu überprüfen.«
    Der Mann trat zur Seite, um Qui-Gon vorbeizulassen, und der Jedi setzte zu einem Sprint an. Bereits nach wenigen Schritten warnte ihn jedoch

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