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Schleier der Traeume

Schleier der Traeume

Titel: Schleier der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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einige alternative Arrangements getroffen und das Beste daraus gemacht.«
    Rowan hätte ihn schlagen mögen. »Ich weiß alles über deine ›alternativen Arrangements‹. Wie konntest du einem anderen Kind all das antun? Sie hatte keine Chance, deinen Erwartungen zu entsprechen, und das wusstest du.«
    »Ich hatte gehofft, sie würde ein annehmbarer Ersatz werden. Zudem«, sagte er tadelnd, »hatte sie keine Zukunft. Ihre Mutter hat sie Stunden nach der Geburt ausgesetzt. Sie wäre in einer Pflegefamilie groß geworden. Ich habe ihr ein Leben gegeben, von dem Kinder nur träumen können.«
    »Und zwischendurch hast du ihr immer wieder das Gesicht operieren lassen, damit sie einer Toten gleicht.« Ihr stieg die Galle hoch. »Wenn du jemanden gefunden hast, der für dich Alana spielt, warum hast du mir dann nachgestellt?«
    »Ich habe sehr zu meiner Bestürzung entdeckt, dass sich zwar manches ändern lässt, aber nicht alles.« Er sank aufs Fußende des Bettes. »Der Tumor zum Beispiel nicht, den mein Arzt bei mir gefunden hat. Erst als die Unheilbarkeit der Krankheit feststand, begriff ich, welch ein Fehler es war, die Suche nach dir aufgegeben zu haben.«
    »Du dachtest, ich würde zurückkommen und deine Hand halten? Bis zum Ende bei dir sein? Bist du völlig verrückt geworden?«
    »Deine Ausdrucksweise hat leider immens gelitten, seit du nicht mehr in meiner Obhut bist.« Er seufzte. »Tatsache ist, dass ich deine übrigen Talente nicht wertgeschätzt habe. Es gibt niemanden wie dich, meine Liebe, und es wird nie mehr so jemanden geben.«
    Sein Übelkeit verursachender Gestank – eine Mischung aus Chemikalien- und Verwesungsgeruch –, ließ sie nicht zurückweichen, wohl aber die Gier in seinem Blick. »Wo ist das Mädchen?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.« Seine Oberlippe entblößte belegte Zähne. »Sie ist nicht mehr wichtig. Du bist wieder zu Hause, meine Prinzessin. Du kannst mir geben, was ich will und brauche.«
    Prinzessin
. Sollte er sie anfassen, würde sie zu schreien beginnen und vielleicht nie mehr aufhören. »Ich will dich die Anrufe machen hören, mit denen du deine Leute von Sean abziehst. Und zwar jetzt.«
    Er nickte. »Natürlich. Sobald die Krankenschwester mit der Prozedur beginnt.«
    Sie blickte sich um. »Mit was für einer Prozedur?«
    »Mit einer ganz einfachen Bluttransfusion. Dauert nicht lange. Dreißig Minuten oder so.«
    Rowan warf erneut einen Blick auf die medizinischen Geräte und sah zwei lange, bisher unbenutzte Schläuche sowie ein Tablett mit Kanülen, Tupfern und Pflastern. »Du willst mein Blut?«
    »Ich will leben«, korrigierte er sie, »und dein Blut ist das Einzige, was mich noch retten kann.«
    Drew schlich am Apartment des Romanschriftstellers vorbei, doch ehe er seine Wohnung erreicht hatte, öffnete sich eine Tür und ein Kopf sah heraus.
    »Mr White.« Mit einem dicken Stapel Papier trat Brian Cantwell auf den Flur. »Dacht ich’s mir doch, dass Sie es sind. Haben Sie einen Moment Zeit?«
    »Ich muss echt wieder an die Arbeit.« Drew verfluchte sich im Stillen dafür, je mit diesem Möchtegernautor geredet zu haben. »Meine Dissertation schreibt sich nicht allein.«
    »Das könnte für Ihr Schaffen von großem Wert sein«, erwiderte Cantwell. »Ich bin gerade auf einen fantastischen Blog übers Schreiben gestoßen. Sie kommen bestimmt nicht drauf, wie er heißt.«
    »›Words R Us‹?«
    »Paperback Writer.« Cantwell strahlte. »Wie der Song der Beatles. Der war immer meine persönliche Hymne, wissen Sie. Ich denke, das ist ein Zeichen, Mr White.«
    »Gut möglich«, erwiderte Drew. Jetzt würde ihm das verdammte Lied den ganzen Abend im Kopf herumgehen. »Ich seh mir den Blog an, wenn ich Gelegenheit dazu finde.«
    »Und posten Sie einen Kommentar.« Der Schriftsteller hob ein Taschenbuch, auf dessen Cover ein nackter, nasser Männeroberkörper prangte. »Ich hab das getan und prompt ein Freiexemplar ihres neuesten Romans gewonnen. Sie hat es mir sogar signiert.«
    Drew nickte lächelnd und wich langsam in Richtung seiner Wohnung zurück.
    »Und kommen Sie in Ihrer nächsten Schreibpause vorbei«, rief Cantwell ihm nach. »Dann können Sie die erste Fassung meines siebenunddreißigsten Kapitels lesen. Die Orks haben gerade den Helden und seine Kriegerelfen umzingelt.«
    »Hört sich toll an.« Er hatte seine Tür fast erreicht.
    »Sie bekämpfen sich mit Zaubersprüchen und verwandeln die Orks versehentlich in Drachen, die –«
    »Gut.« Drew

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