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Schleier des Herzens (German Edition)

Schleier des Herzens (German Edition)

Titel: Schleier des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wings
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über ihre Hüften, so nah, dass sie ihre Wärme spürte. Sie brauchte sich nur aufzubäumen, um sich an ihnen zu reiben, um ihm nahe zu sein, nicht mehr zu ahnen, sondern wirklich zu empfinden ...
    Und dann tat sie es, hob ihm den Leib entgegen, schmiegte sich in seine offenen Hände wie ein Kätzchen, das um Liebkosungen bettelt.
    »Ich berühre dich nicht ...«, flüsterte Amir. »Du bestimmst, wo wir anfangen und wo wir enden ...«
    Er lehnte sich zurück auf seine Seite des Bettes, und Beatriz begann mit all den Liebkosungen, von denen sie vorhin geträumt hatte. Sie streichelte seine Brauen, küsste die zarten Lider über den geschlossenen Augen, zeichnete die Umrisse seines Gesichts mit dem Finger nach. Ihre weichen Lippen fanden die Härte seiner Muskeln, sie ließ ihre Brüste darüber hängen, bis die Brustwarzen über seinem Körper pendelten, tupfte ihn spielerisch damit an, rieb ihre Hüften leicht an seinen.
    Amir stöhnte auf. Sein Geschlecht erwachte zu großem, aufstrebendem Leben. Beatriz legte es frei, betrachtete es – und versuchte die in ihr aufsteigenden Bilder von Mammars grotesker Erektion vor seinem schlaffen Leib zu verdrängen.
    Amir regte sich. Es war zu viel verlangt, all das ohne jede Bewegung über sich zu bringen, er wollte sie jetzt, die Zeit der Spiele musste vorbei sein.
    »Darf ich ... darf ich dich jetzt küssen?« Er hauchte die Frage, aber sie hatte ihm schon die Lippen geöffnet, drängte sich an ihn; er spürte ihren süßen Atem und schmeckte Honig und Aprikosen.
    Doch Beatriz kämpfte nach wie vor gegen die gewalttätigen Bilder vor ihrem inneren Auge. Eine Zunge, die sich brutal in ihren Mund schob, feuchte, fleischige Lippen. Sie versteifte sich, aber Amir war jetzt im Rausch der Sinne und bemerkte nichts mehr. Er küsste sie heftig, presste seinen Leib an den ihren, und seine Lanze suchte den Eingang zu ihrem geheimen Land der Erfüllung. Eben noch war sie feucht und bereit für ihn gewesen. Aber jetzt ... Mammars Stoßen fiel ihr ein, seine Beine zwischen den ihren, sein gewaltsames Eindringen ...
    »Nein ... bitte, bitte nein ... ich kann nicht ...« In panischer Angst stieß Beatriz Amir von sich.
    Amir ließ von ihr ab, erschrocken ... Eine Sekundelang sah Beatriz Wut in seinen Augen, aber dann wich sie Enttäuschung.
    »Was ist, meine Sonne? War ich zu schnell? Wollen wir es noch mal versuchen?«
    »Ich kann nicht!« Beatriz weinte. »Ich ... bitte, bitte lass mich, ich wollte dich nicht narren. Aber ich ... Ich glaube nicht, dass ich das jemals wieder ertrage ...«
    Amir streichelte zärtlich über ihr Haar.
    »Du musst das Erlebnis mit Mammar vergessen ...«
    »Wie kann ich das?«, schluchzte Beatriz. »Er war ... ein Tier, ein Monstrum ... Das ... das hier wird für mich immer mit seinem Angriff verbunden bleiben. Ich ... sollte deinen Duft genießen, aber ich rieche den Atem der Bestie ...«
    Amirs Züge verfinsterten sich. Verletzt richtete er sich auf.
    »Wenn ich es also nicht schaffe, dich diesen Lüstling vergessen zu lassen, so bin ich deiner wohl nicht würdig«, sagte er hart. »Rufe mich, wenn du meinst, mich ertragen zu können.«
    Amir ging, und Beatriz blieb schluchzend zurück, ihr Körper erstarrt vor Angst, ihr Herz berstend vor Liebe.
    Ayesha dagegen genoss ihre Stunden mit Hammad. Beide waren enttäuscht, als ein Eunuch sie schließlich bei ihrem Tun unterbrach, um die Ankunft des Heeres zu melden. Der junge Mann verabschiedete sich mit tausend Küssen.
    »Ich weiß, dass es von der Gnade des Emirs abhängt, ob wir uns wieder sehen«, sagte er schließlich. »Aber wenn ich irgendeine Möglichkeit finde, ihn um diese Gnade zu bitten, so werden wir erneut vereint werden. Denke darüber nach, ob du nicht in meinen Harem wechseln möchtest.«
    Ayesha streichelte ihn zärtlich.
    »Ach Hammad, dein Harem ... Woraus besteht er, aus ein paar Sklavinnen und deiner Mutter? Vielleicht noch einer kleinen, fast noch unschuldigen Ehefrau? Was soll ich da? Eine Lautenspielerin aus dem Harem des Emirs, die zur Unterhaltung einer Greisin und eines Mädchens aufspielt? Nein, Hammad, wenn du mir eine Gnade erweisen willst, so lässt du mich hier!«
    Hammad schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich möchte dich nicht als Sklavin in meinem Harem. Ich habe auch noch keine Ehefrau, und meine Mutter lebt nach wie vor im Harem meines Vaters. Dich begehre ich zudem nicht als Lautenspielerin. Wenn du in meinen Harem kommst, dann als meine Erste Gattin, die Herrin über mein

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