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Schleier des Herzens (German Edition)

Schleier des Herzens (German Edition)

Titel: Schleier des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wings
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für Herr und Sklavin bereit, hinter einem diskreten Wandschirm spielten Musiker den beiden auf.
    »Ich bin beglückt, dich in meinem Haus willkommen zu heißen!« Mammar al Khadiz verbeugte sich ehrerbietig vor Beatriz. Susanna schob das Mädchen in den Raum und zog sich dann sofort zurück.
    Beatriz war allein mit ihrem Herrn. Sie blitzte ihn an.
    »Ich bin nicht aus freien Stücken gekommen«, gab sie zurück.
    »Aber man hat Euch doch ehrenhaft behandelt?«, fragte Mammar vorsichtig. »Wenn nicht, braucht Ihr es mich nur wissen zu lassen. Jeder Wunsch von Euch ist mir Befehl.«
    Beatriz zuckte die Schultern. »Ich habe nur einen Wunsch. Ich will zurück nach Kastilien, um angemessen um meinen Verlobten trauern zu dürfen. Wenn Ihr mich ehren wollt, so gebt mir freies Geleit in meine Heimat.«
    »Meine Schöne, du bist in deiner Heimat! Du willst esvielleicht nicht anerkennen, aber nur der Harem gibt einer Schönheit wie dir den Rahmen, den sie verdient. Und du hast einen Herrn, der dir zu Füßen liegt. Was willst du mehr?«
    »Meine Freiheit!«, rief Beatriz und wich zurück, als Mammar sich ihr näherte. Wieder sah sie das Verlangen in seinen farblosen Augen, und wieder stieß seine Gier sie ab. Obwohl sie ihm zugute halten musste, dass er sie nicht bedrängte. »Ich will heraus aus dem Harem, er ist ein Gefängnis!«
    Mammar lächelte. »So befreie dich doch zunächst von deinen Schleiern, meine Schöne. Und dann lass mich dich hinausführen aus dem Harem, hinauf zu den Gestaden der Lust. Du wirst sehen, dass die Freiheit der Seele mehr wiegt als die des Körpers. Du wirst aufsteigen wie ein Falke zu himmlischen Gefilden der Wollust. Komm, meine Schöne ...« Mammar griff nach ihrer Cobija, aber Beatriz hob abwehrend die Hand. Nicht, dass das zarte Chiffontuch etwas verdeckte. Aber es schuf doch eine Grenze, die Mammar nicht überschreiten sollte.
    »Beatriz, meine Geliebte! Du bist hier zu Hause. Ich bin dein Herr, dein Gatte, deine Familie. Ich werde der sein, der dich zu den Gestaden der Lust führen wird. Vor mir brauchst du dich nicht zu verhüllen. Aber wie du willst - ich will dich nicht zwingen, ich will dein Vertrauen und deine Liebe. Hier, entspanne dich. Nimm etwas von den Fleischbällchen ...« Mammar füllte einen Teller mit erlesensten Leckereien und bot ihn Beatriz an. »Bitte! Ich bin kein Barbar! Ich will dich nicht zwingen, mir zu Willen zu sein. Aber du musst mit mir essen, vielleicht etwas mit mir reden ... Ich möchte alles über dich erfahren, liebste Beatriz.«
    Beatriz wandte sich ab. »Ich bin ein ehrbar erzogenes, adliges Mädchen aus dem Königreich Kastilien. Ich wareinem Hídalgo versprochen, aber Banditen haben ihn vor meinen Augen getötet. Dann verschleppte man mich in ein fremdes Land, verhökerte mich wie ein Pferd, und nun soll ich einem alten Mann als Lustsklavin dienen. Das ist alles, was Ihr über mich wissen müsst. Und nun lasst mich in Ruhe.«
    »Beatriz ...« Mammars Hand fuhr leicht wie ein Luftzug über ihre Schulter. Das Mädchen erzitterte. Angesichts der verschlossenen Tür wusste sie nicht recht, was sie tun sollte. Angespannt duldete sie Mammars leichte Berührung ihrer Schulterblätter. Mit kleinen, federnden Bewegungen lockerte er ihre Muskeln, fuhr schließlich über die zarte Haut ihres Halses, zeichnete die Sehnen nach, die sich unter der alabasterweißen Haut anspannten, legte den Finger in die kleine Vertiefung unterhalb ihres Halses, streichelte die bebende, schweißfeuchte Haut, tastete sich herab zum Ansatz ihrer Brüste ...
    »Was macht Ihr da? Lasst mich!« Beatriz hatte sich dem aufreizenden Streicheln kurz überlassen, aber jetzt wurde ihr wieder gewahr, wer sich da ihres Körpers bemächtigte. »Ich will, dass Ihr mich in Ruhe lasst!« Sie warf sich herum, die Hände zu Fäusten geballt. Ein Blick in Mammars Gesicht, auf seine feuchten Lippen, die von Verlangen verzerrten Züge, erweckte wieder nur Abscheu in ihr.
    »Aber es gefällt dir doch ... Meine Schöne, wenn du mich nur lässt, ich werde dich zum Leuchten, zum Glühen bringen.«
    Beatriz’ Haut glühte jetzt schon. Erregung, Wut, Angst ... Scham vor der eigenen Schwäche ließ sie erröten. Ihre Meeraugen leuchteten jetzt eher grünlich als blau, ihre Lippen zitterten, und ihr sprechendes Gesicht spiegelte jede Stimmung.
    »Ich will hier heraus! Ich bitte Euch, lasst mich gehen!Selbst wenn ich wollte, könnte ich Euch nicht gehören, denn ich habe meinem Verlobten Treue geschworen

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