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Schleier des Herzens (German Edition)

Schleier des Herzens (German Edition)

Titel: Schleier des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wings
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hinter jenem Tor zum Paradies, eifersüchtig bewacht von meinem Engel? Würdest du es doch gemeinsam mit mir durchschreiten, meine Sonne. Könnten wir die Gärten doch gemeinsam durchforschen ...«
    Beatriz zitterte. Sie wollte es, sie wollte ihn. Wäre da nicht Diegos Bild vor ihrem inneren Auge gewesen ... Sein sprühender Blick, wenn sie ihm erlaubte, sie zu berühren. Seine Vorfreude auf diese eine Nacht am Tag ihrer Hochzeit, wenn seine Leidenschaft sie endlich ganz erfüllen dürfte. Amir hatte ihm das alles gestohlen. Er sollte nicht auch noch im Kampf um ihren Körper triumphieren. Nein, Amir irrte sich. Nicht Beatriz selbst, ihr verlorener Geliebter war jener Engel mit dem Flammenschwert, der ihre Pforte der Lust bewachte! Und für den Emir würde er sie niemals frei geben.
    Beatriz richtete sich auf.
    »Lass das. Was soll das? Was sollen die anderen Frauen sagen, wenn ich so in die Bäder gehe?«
    Amir lächelte. »Sie werden dich glühend beneiden, weil dein Herr dich über alles liebt.«
    »Das ist ... das ist schamlos ... kompromittierend ... ich werde mich niemals mehr nackt zeigen können, solange dies nicht verblasst ist ... wie konntest du nur ...«
    Inzwischen war ihr Ärger nicht mehr nur gespielt. Ein Körper, auf den Liebesgedichte geschrieben waren – Beatriz würde sich tatsächlich wochenlang nicht in die Bäder wagen!
    Amir erhob sich langsam. Noch immer pulsierte sein Glied, er war beherrscht, aber nicht befriedigt. Wenn sie doch nur ... wenn sie doch nur ...
    »Beatriz, meine Sonne, hat es dir denn gar nicht gefallen? War es nicht schön, mit Worten gestreichelt zu werden?«
    Beatriz schäumte. »Wenn du das so schön findest, so lass mich doch meinerseits ein bisschen malen!«
    Bevor er sich wehren konnte, drückte sie ihn in die Kissen und riss sein Gewand auf. Seine Brust war gebräunt, die bronzefarbene Haut makellos, straff gespannt überkräftigen, gestählten Muskeln. Es war fast zu schade, sie mit Farbe zu verunstalten, aber Beatriz war fest entschlossen. Mit vorsichtigen, leichten Bewegungen zeichnete sie ein paar Blütenranken. Sie gerieten nicht sehr sicher, Beatriz’ Hand zitterte fast so sehr wie Amirs bebende Brust. Der junge Mann atmete heftig, seine Hand wanderte zu seinem Glied, versuchte das pulsierende Geschlecht ebenso schamhaft zu verbergen wie Beatriz vorhin ihre Brüste. Beatriz sah, dass er nach Erleichterung lechzte.
    Und was war schon dabei ...
    Beatriz lächelte sardonisch und schob sein Beinkleid beiseite.
    »Soll ich deine Lanze mit Blumen bekränzen?«, fragte sie schelmisch. »Soll ich mein Zeichen darauf setzen, damit deine Zarah weiß, dass dieser Schlüssel ein anderes Schloss, dieser Pfeil ein anderes Ziel suchte?«
    »Ich bin dein!«, stieß Amir hervor. »Schreibe deinen Namen auf meinen Körper oder zeichne dein Wappen. Ich will beides in Ehre und Demut tragen.«
    Die winzigen Rosshaarborsten streichelten sein Glied, umspielten den Schaft und kitzelten die Eichel – und dann versank Amir in einem Meer der Ekstase. Leuchtend in allen Farben der Augen seiner Liebsten. Azurblaue und aquamaringrüne Wogen schlugen über ihm zusammen, die Wellen kühlten und erhitzten ihn, trugen ihn und wiegten ihn, er lachte und weinte vor Lust. Schließlich brach er befriedigt zusammen, ein glückliches, erlöstes Lächeln auf den Lippen. Beatriz hatte ihn durch ein freundliches Gewässer geführt, nicht durch die Lava, in der er mit Zarah verbrannte.
    Amir wollte sie umarmen, wollte ihr danken und noch einmal, gemeinsam mit ihr, die Tiefen dieses Ozeans der Lust erkunden. Aber als er sich aufsetzte, stand sie schon neben der Wiege ihres Kindes und ordnete ihre Kleider.
    »Ihr müsst jetzt gehen, mein Herr«, sagte sie kühl. »Und macht mir diesmal keine Versprechungen ...«
    Amir war leicht enttäuscht. Aber gut, wenn sie das Spiel so weiterspielen wollte ...
    »Das brauche ich nicht«, scherzte er galant. »Habe ich sie Euch diesmal nicht schriftlich gegeben?«
    Beatriz blieb mit klopfendem Herzen zurück, als er ging. Sie war längst nicht so ruhig und unbeteiligt, wie sie tat. Schließlich hatte auch sie ihm ihr Siegel aufgedrückt ...

Elftes Kapitel
    Die Alhambra und ihre himmlischen Gärten hatten sich für Mustafa in eine Hölle verwandelt.
    Seit jener ersten Nacht in Zarahs Gemächern zitterte er vor Angst, erneut gerufen zu werden. Mustafa konnte den Mädchen des Harems nicht mehr unbefangen in die Augen sehen. Besonders die Jüngsten betrachtete er voller

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