Schleier des Herzens (German Edition)
glutheiß, die Berührung schien mehr als zufällig.
Ali beruhigte sich sofort, als Mammar ihn wiegte.
In den dunklen Augen der Frau, das Einzige in ihrem Gesicht, das ihr Schleier nicht verhüllte, blitzte es spöttisch auf.
»Gefallt Ihr Euch als Kinderfrau, Mammar al Khadiz?«
Der Wesir fuhr auf. »Was ist das für eine Frage! Wer bist du, dass du es wagst, den Wesir von Granada zu brüskieren?«
Die Frau ließ sich lasziv auf einen Diwan sinken.
»Sagen wir, jemand, für den der Rang eines Wesirs nicht hoch genug ist ... Ist er das für Euch, Mammar al Khadiz?«
Mammar war verwirrt. »Was soll das? Gib dich zu erkennen, oder ich rufe die Wache!«
Die Frau lachte. »Das würde Euch kompromittieren, Wesir. Mehr noch, es würde Euch den Kopf kosten. Auf meinen Anblick steht der Tod.«
Mammar dachte fieberhaft nach. »Du bist ... du kannst nicht die Tochter der Abenzeras sein, die dem Emir vermählt wurde.«
»Kann ich nicht?« Zarah ließ den ersten ihrer Schleier effektvoll von ihrem schwarzen Haar gleiten. Sie hatte ihre erlesensten Perlen hineinflechten lassen. »Seht mich doch an. Jede meiner Ketten ist mehr wert als die kleine Sklavin, die der Emir Euch gestohlen hat.«
Mammar sah sich hektisch um. Sie musste verrückt sein. Die Gattin des Emirs, hier in seinen Arbeitsräumen. Aber sie hatte Recht. Wenn man ihn hier mit ihr ertappte, war er verloren.
»Weint Ihr der schönen Beatriz immer noch nach, Mammar?« Zarah ließ den zweiten Schleier sinken.
Mammar holte scharf Luft, als sie die aristokratischen Züge, die gerade Nase und die leicht schräg stehenden Augen der Abenzeras enthüllte.
»Was ... was wollt Ihr, Herrin ...?«
»Ihr stammelt wie ein alter Mann. Und dabei sagt man doch, Ihr habet die Manneskraft eines jungen ...«
Zarah näherte sich dem Greis, der immer noch das Kind hielt. Sie streifte ihn wie beiläufig mit ihrer Hüfte. Mammar begann rascher zu atmen. War es Erregung oder doch nur Angst?
»Und man sagt auch, Ihr habet Überzeugungskraft. Das Volk liebe Euch ...« Zarah trat hinter ihn und presste ihre Brüste an seinen Rücken. Ihre Arme legten sich wie Schlangen um seinen Körper, und ihre Hände begannen über seinem Leib zu kreisen.
»Herrin, der Emir ...«
»Ja ...« Zarah stöhnte. »Du hast Recht, ich sollte nur dem Emir gehören. Aber Amir ist weit. Und muss der Emir immer Amir heißen?«
Zarahs Hüften begannen zu kreisen, sie tanzte einen langsamen Tanz und rieb sich dabei an seinem Körper.
Mammars Hände zitterten. Entschlossen entwand er sich ihr und legte zumindest das Kind auf den Diwan. Ali gluckste verwundert.
Der Wesir wandte sich zu Zarah um. Sie erkannte die Erregung unter seinen Gewändern.
Zarah ließ sich zu Boden gleiten und warf dabei den dritten Schleier ab. Er enthüllte ein silberdurchwirktes Untergewand, das große, dunkle Brüste erkennen ließ. Sie kniete vor ihm, fasste nach seinem Geschlecht und fühlte seine Härte.
»Ja ... du kannst zustoßen, ich habe den richtigen erwählt. Aber warum lässt du dir so viel Zeit? Warum nimmst du dir nicht, was du willst?«
»Ich will ...«
»Du willst doch die Macht«, gurrte sie. »Du willst die Alhambra. Nimm sie dir. Jetzt!«
Mammars Gedanken rasten. Zarah sprach von einem Aufstand, die Abenzeras wollten den Emir stürzen, und offensichtlich gedachten sie ihn an seine Stelle zu setzen. Warum nur? War es möglich, dass diese Frau ihn begehrte?
»Mit allem ...« Zarah trennte sich von ihrem vierten Schleier, und er sah ihre kräftigen, schwingenden Hüften und den hennabemalten Hügel zwischen ihren Beinen. »Mit allem, was dazugehört ...«
Sie hob sein Gewand.
Mammar versuchte, ruhig zu bleiben. Das hier war eine ernste Angelegenheit, er dürfte ihr nicht im Rausch derSinne Zugeständnisse machen, er dürfte ... Zarah zog ihn zu sich herab.
»Wer ... wer steht hinter dir ...?«, fragte er mit trockenem Hals. »Hätte ich ... die Unterstützung der Abenzeras?«
Zarah erforschte seine Lanze, spielte daran herum, ließ sie durch geschicktes Massieren noch mehr anschwellen.
Mammar keuchte.
»Wäre ich sonst hier?«
Der Wesir schaffte es nicht mehr, sich zurückzuhalten. Er zog Zarah in die Arme, presste sich gegen ihren Leib, küsste ihre Brüste, die sich ihm reif und einladend entgegenwölbteh. Seine Hände rissen die letzten Schleier weg, strichen über ihren Leib, der genauso glühend und verheißend unter ihm bebte, wie ihre erste, flüchtige Berührung versprochen hatte. Mammar
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