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Schließe deine Augen

Schließe deine Augen

Titel: Schließe deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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Ihnen doch bestimmt ein.«
    Ballston brach die Stimme. »Es … wird … keine … Probleme … mehr … geben.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?«
    »Diesmal war es doch reiner Zufall, so was kommt doch höchstens einmal in tausend Jahren vor!«
    Diesmal? Verflucht, das ist es! Jetzt hab ich den Scheißkerl! Aber um Gottes willen, Gurney, bloß nichts anmerken lassen. Entspann dich. Ganz ruhig.
    Gurney zuckte die Achseln. »Sehen Sie das wirklich so?«
    »Ein blöder Einbrecher, verdammte Scheiße! Ein blöder Einbrecher, der zufällig genau in der falschen Nacht aufgekreuzt ist, in der einen Nacht, wo die Scheißfotze in der Tiefkühltruhe war!«
    »Also alles nur ein dummer Zufall?«
    »Natürlich war es ein verdammter Zufall! Was denn sonst?«
    »Keine Ahnung, Jordan. Das einzige Mal, dass was schiefgelaufen ist, hmm? Das einzige Mal? Ganz sicher?«
    »Vollkommen!«
    Wieder dehnte Gurney langsam den Hals. »Zu viel Anspannung in diesem Geschäft. Haben Sie schon mal dieses Yogazeug probiert?«
    »Was?«
    »Erinnern Sie sich noch an Maharishi? Dieser bescheuerte Wichser.«
    »Wer?«
    »Vor Ihrer Zeit. Hab ganz vergessen, dass Sie noch so jung sind. Also, Jordan: Wie können wir sicher sein, dass da für uns keine unangenehme Überraschung mehr auftaucht?«
    Ballston blinzelte schniefend, dann zuckte es um seine Mundwinkel.
    »Hab ich was Lustiges gesagt?«
    Ballstons Atmung wurde ruckartig, dann bebte sein ganzer Oberkörper, und mehrere scharfe Stakkatolaute drangen aus seiner Kehle.
    Er lachte.
    Gurney wartete, bis sich der grausige Ausbruch gelegt hatte. »Möchten Sie mir den Witz vielleicht erklären?«
    » Auftaucht. « Wieder platzte ein verrücktes, maschinengewehrartiges Glucksen aus ihm heraus.
    Gurney wartete einfach, weil ihm nichts anderes einfiel. Er erinnerte sich an den klugen Rat eines früheren Kollegen: Im Zweifelsfall die Klappe halten.
    »Entschuldigung«, ächzte Ballston. »Nicht böse gemeint. Das Bild war bloß so komisch. Auftauchen! Zwei kopflose Leichen, die auf halbem Weg zu den blöden Bahamas aus dem blöden Meer auftauchen! Scheiße, was für eine Vorstellung!«
    Auftrag erledigt! Wahrscheinlich. Vielleicht. Den Schein wahren. Nicht aus der Rolle fallen. Geduld. Abwarten und Tee trinken.
    Gurney betrachtete die glänzenden Fingernägel seiner rechten Hand, dann wischte er sie sich an der Hose ab.
    Ballstons Heiterkeit verebbte.
    »Sie meinen also, alles ist unter Kontrolle?« Gurney wischte noch immer.
    »Vollkommen.«
    Gurney nickte bedächtig. »Warum mache ich mir dann trotzdem Sorgen?« Als ihn Ballston nur anstarrte, fuhr er fort. »Zwei Sachen. Kleine Fragen. Sie haben bestimmt eine gute Antwort darauf. Erstens, angenommen, ich wäre wirklich ein Cop oder würde für die Cops arbeiten. Woher wollen Sie wissen, dass ich kein Aufnahmegerät dabeihabe?«
    Ballston grinste erleichtert. »Sehen Sie das Ding dort auf dem Büfett, das an einen DVD -Spieler erinnert? Und das kleine grüne Licht? Das wäre inzwischen rot, wenn hier im Zimmer ein Aufnahme- oder Sendegerät laufen würde. Sehr zuverlässig.«
    »Gut. Zuverlässige Sachen mag ich. Auch zuverlässige Leute.«
    »Soll das heißen, dass ich nicht zuverlässig bin?«
    »Woher wollen Sie wissen, dass ich kein Cop bin? Dass ich kein Cop bin, der gekommen ist, um genau das rauszufinden, was Sie mir bei Ihrem blöden Kicheranfall erzählt haben, Sie verdammter Schwachkopf?«
    Ballston wirkte wie ein verzogener Bengel, der gerade eine Ohrfeige bekommen hatte. Dem hässlichen Schock folgte ein noch hässlicheres Grinsen. »Auch wenn Sie keine gute Meinung von mir haben, ich bin ein Menschenkenner. So reich wie ich wird man nicht, wenn man die Leute nicht durchschaut. Ich möchte mich deutlich ausdrücken. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein Cop sind, ist ungefähr so groß wie die, dass die Polizei diese Fotzen ohne Kopf findet. Keine der beiden Möglichkeiten wird mir schlaflose Nächte bereiten.«
    Gurney ahmte Ballstons Grinsen nach. »Selbstvertrauen. Gut. Sehr gut. Selbstvertrauen mag ich.« Er stand so plötzlich auf, dass Ballston zusammenzuckte. »Viel Glück, Mr Ballston. Wir melden uns, wenn sich was Unvorhergesehenes ergibt.«
    Als Gurney die Haustür passierte, fügte Ballston noch hinzu: »Wissen Sie, wenn ich Sie für einen Cop halten würde, dann hätte ich Ihnen nur Quatsch erzählt.«

61
Heimwärts
    »Vielleicht hat er tatsächlich nur Quatsch erzählt«, meinte Becker gedehnt.
    Als Gurney aus dem

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