Schloss der Liebe
zur Taille auf. »Rede nie wieder solchen Unsinn. Ich kann Marjorie nicht haben. Das hat das Schicksal vor langer Zeit so entschieden.« Dann riss er auch ihr Hemd auf und entblößte ihre Brüste.
»Du wirst mir nicht noch einmal Gewalt antun, Severin.«
»Ich werde tun und lassen, was mir beliebt, Hastings.« Er hob sie hoch und warf sie auf das Bett. Im nächsten Augenblick war er auch schon über ihr, zog ihre Röcke hoch und zerrte schwer atmend an seiner Hose.
Sie sah ihn fest an und fragte: »Nimmst du in Kauf, deinem Kind zu schaden?«
Er erstarrte. »Du bist schwanger? Du lügst - wieder einmal, Hastings, aber du lügst schlecht. Ich habe dich seit langer Zeit nicht mehr angefasst.«
»Und das ist natürlich meine Schuld.«
»Ich hatte viel zu tun und den Kopf voller anderer Dinge. Und nun wünsche ich mich zu erleichtern.«
Sie wand und krümmte sich unter ihm, so wütend, dass sie ihn am liebsten ermordet hätte. Sein Gesicht näherte sich ihr, und als er sie küssen wollte, versuchte sie ihn zu beißen. Fassungslos, dass sie ihn tatsächlich in die Lippen beißen wollte, stemmte er sich hoch, drückte ihre Beine auseinander und stieß hart und tief in sie. Sie schrie, mehr vor unsäglicher Wut als vor Schmerz.
»Du bist ein Vieh, eine Bestie!«, schrie sie ihm ins Gesicht, ohne Rücksicht darauf, ob vielleicht ein Diener vor der Tür stand. »Ich hasse dich. Ich wünschte, dein Sattel hätte dich am Kopf getroffen. Vielleicht wäre dann alles anders, vielleicht...«
Er war tief in sie eingedrungen und keuchte bei jeder Bewegung.
Als er den Höhepunkt erreichte, erstarrte er über ihr. Sie fühlte seinen Samen in sich und flüsterte heiser: »Das werde ich dir nie verzeihen, Severin. Du hast mich betrogen. Fass mich nie wieder an. Geh zurück zu deiner Marjorie und lass mich in Frieden.«
»Ja«, sagte er noch so außer Atem, dass er kaum sprechen konnte, »vielleicht werde ich das tun. Sie hat immer ein Lächeln für mich auf den Lippen und ist immer noch so liebenswürdig wie einst als junges Mädchen. Warum hast du sie so gedemütigt?«
»Wovon sprichst du?«
»Ihre Nase.«
»Ich habe überhaupt nichts getan. Im Gegenteil, ich habe die Nase deiner Göttin wieder geheilt.«
»Lüge mich nur weiter an. Warum fügst du dich mir nicht mehr? Warum zwingst du mich dazu, dich zu überwältigen. Warum schenkst du mir kein Lächeln mehr? Warum darf ich dich nicht mehr küssen? Warum darf ich dir kein Vergnügen mehr bereiten?«
»Ich habe dir mein Lächeln geschenkt, bis sie kam und du sie nur noch angestarrt hast wie ein liebeskranker Esel. Es ist dir völlig gleichgültig, ob ich lache oder weine. Du hast nichts anderes mehr im Kopf, als sie anzuschauen, mit ihr auszureiten, sie auf meinen Platz zu setzen. Jeder Dummkopf kann sehen, wie sehr du sie begehrst.«
Er zog sich aus ihr zurück, stand auf und sah auf sie hinunter. Sie lag mit gespreizten Beinen da, aber das kümmerte sie nicht. Wütend beobachtete sie, wie er seine Kleider zurechtzog.
»Ich bin schwanger. Wäre ich keine Heilerin, wer weiß, vielleicht würde ich es wegmachen, denn ich will nichts haben, was von dir ist. Nichts.«
Wie ein Wahnsinniger stürzte er sich auf sie und legte ihr die Hände um den Hals. »Wage es nie wieder, so zu sprechen. Das ist Gotteslästerung. Ein Mann hat das Recht, seine Frau umzubringen, wenn sie sein Kind getötet hat. Aber du bist ja gar nicht schwanger, nicht wahr?« Er ließ sie los und ließ sich auf den Rücken fallen. Dann seufzte er. »Hör auf zu lügen, Hastings. Du weißt, dass ich dir keine Gewalt antun werde, wenn du dich mir hingibst. Und du weißt auch, dass ich dich nehmen werde, wann immer es mir beliebt. So ist das nun mal. Hör auf, dich zu wehren. Es gibt keinen Grund dafür. Lächle mich an, erlaube deinen Händen mich zu streicheln und küss mich vor den anderen. Es besteht überhaupt kein Grund, damit aufzuhören.«
»Wohin bist du heute Morgen mit Marjorie geritten?«
»Ich habe ihr das Sumpfland nördlich der Flussmündung gezeigt. Warum? Komm schon, Hastings, sei nicht eifersüchtig, das steht dir nicht. Lass mich dich lieben, wie ich es vorher getan habe. Du hattest Verlangen nach meinem Körper. Du hast vor Lust geschrien. Hör auf mit diesen Dummheiten. Ich habe dir doch gesagt, dass Marjorie schon vor vielen Jahren für immer für mich verloren war. Es ist aus. Aus und vorbei.«
Woher hatte Marjorie das neue Kleid? Zum Teufel mit dieser Frau und zum Teufel mit
Weitere Kostenlose Bücher