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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Willen musste sie lachen.
    »Schon besser.« Schweigend fuhr er fort sie auszuziehen. Dann sagte er: »Dein Bauch ist immer noch flach. Wäre es wirklich zu viel verlangt, Hastings, wenn du mir zuliebe wenigstens eine ganz kleine Rundung vorweisen könntest?«
    »Glaubst du mir immer noch nicht, dass ich ein Kind erwarte?«
    »Du hast deinen Sinn für Humor verloren, ganz im Gegensatz zu mir, der ihn erst richtig entdeckt hat. Das war ein Scherz.«
    Sie kaute an ihrer Unterlippe. Trist mauzte und berührte ihr Kinn mit seiner linken Pfote.
    »Ich werde dir einen frischen Verband anlegen. Wie lange wirst du wohl noch einen brauchen?«
    Sie war vom Kopf bis zu den Füßen entblößt. Sogar die Baumwollstrümpfe und die Schuhe hatte er ihr ausgezogen. Eigentlich wünschte sie ... nein, sie dachte gar nicht daran, sich irgendetwas zu wünschen.
    Seine warme Hand ruhte einen Augenblick auf ihrem Oberschenkel. »Ah, jetzt sehe ich, wie du diesen Knoten gebunden hast.« Er löste die Schlinge und ließ die schmale Binde nach beiden Seiten fallen. So langsam und behutsam wie er konnte, hob er die dicke Leinenauflage ab. Sie löste sich ganz leicht von der Wunde.
    Er hatte nur sechs Stiche gebraucht. Die Stiche waren gar nicht schlecht gesetzt, aber auf ihrer weißen Haut wirkte dieses verflixte schwarze Garn abstoßend und hässlich. Nein, er hatte nichts vergessen. Er hatte nur eine Weile verdrängt, wie ihre Haut wärmer wurde, wenn er sie berührte, wie weich sie sich anfühlte war und wie ihre Muskeln sich anspannten, wenn er sie mit dem Mund liebkoste. Er erschauerte.
    »Wann können die Fäden gezogen werden?« Seine Stimme klang eigenartig, als quälte ihn etwas.
    »In zwei oder drei Tagen. Was ist mit dir, Severin?«
    »Nichts weiter - als dass du nackt bist und dass ich versuche, mich ganz deiner Verletzung zu widmen. Das ist gar nicht so leicht, Hastings.«
    »Dann gib dir Mühe.«
    »Die Wunde sieht tatsächlich gut aus. Hast du irgendeine Medizin, mit der ich sie einreiben könnte?«
    »Ja, dort drüben, auf der Kommode. Das kleine Gefäß auf der linken Seite.«
    Er öffnete den Deckel und schnupperte. »Was ist das?«
    »Johanniskraut mit Salbe gemischt. Die Heilerin hat es mir gegeben. Ich reibe die Wunde damit ein, seit wir wieder auf Oxborough sind. Die Heilerin meint, dass es gut gegen Narbenbildung ist. Außerdem wird die Haut von dem Mittel schön weich.«
    »Deine Haut war auch vorher schon schön weich. Warum hast du mich nicht gefragt, ob ich es für dich tun kann?«
    »Ich möchte nicht so nackt hier liegen, Severin. Du könntest den schwarzen Faden vergessen.«
    Er knurrte nur.
    »Ich könnte mich nicht wehren, weil ich Angst hätte, dass die Narbe aufplatzt.«
    »Du meinst, du würdest einfach still daliegen wie ein Opferlamm und nicht versuchen, mir meine Manneskraft zu ruinieren?«
    »Es bliebe mir wohl nichts anderes übrig.«
    Er erwiderte nichts. Als er die kühle, weiße Salbe auf ihre Haut strich, sah er, wie sie die Augen schloss. Er berührte sie nur ganz leicht, und sie entspannte sich.
    »Es ist schrecklich, diesen Faden an deinem Körper zu sehen. Er erinnert mich an jene Nacht.«
    Endlich schickte er sich an, Gift und Galle zu spucken. Wie lange konnte ein Mann seinen Zorn herunterschlucken, insbesondere ein Mann mit einem Temperament wie Severin?
    »Sag mir nur, wie dumm ich war, fang schon an, mich anzubrüllen und ...«
    »Schscht.« Er machte seine Sache sehr gut, das musste sie ihm lassen. Mehr als gut sogar. Wenn sie die Salbe selbst aufgetragen hatte, hatte es sich nie auch nur annähernd so gut angefühlt.
    »Ich brauche keinen Verband mehr.«
    Seine Finger hielten in der Bewegung inne. »Bist du sicher?«
    »Ja, ich habe mir die Wunde heute morgen angesehen.«
    Er legte ihr die flache Hand auf den Bauch. Seine Hand war riesig und bedeckte fast den ganzen Bauch. Sanft sagte er: »Wenn ich dir jetzt drohte, dich zu verprügeln, würdest du mir gewiss nicht glauben.«
    »Nein. Du würdest niemals etwas tun, was dem Kind schaden könnte.«
    Er stieß eine Verwünschung aus. Stumm sah sie ihn an. Er hörte nicht auf sie anzustarren, was ihr gar nicht gefiel. Sie hatte nichts an, während er sie berührte und betrachtete und sie wusste, dass sie von ihm abrücken sollte, aber sie tat es nicht.
    Trist lag noch immer flach auf ihrer Brust. Severin streckte die Hand aus und zerrte ihre Kleider wieder herunter. Dann zog er die Decke hoch und deckte sie bis zur Taille zu. Er sagte kein

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