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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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haben können, denn meine zweite Ehe blieb kinderlos.«
    »Du warst nur zwei Jahre mit ihm verheiratet. Es ist unmöglich, das in so kurzer Zeit sagen zu können.«
    »Sein Name war Keith. Ich hasste diesen Namen. Er war nicht wie du, Severin. Er war schwach und leicht zu beeinflussen. Sein Vater nörgelte ständig an ihm herum. Die beiden starben innerhalb weniger Monate. Ich war froh darüber, aber ich stand ohne jeden Besitz da. Hätte der König vergessen, dass er Keith sein Leben verdankte, wäre ich heute sicher die Buhle irgendeines Mannes, nur um zu überleben. Du hättest mich nicht verlassen dürfen, Severin. Ich hätte deine Frau werden sollen, nicht diese Person auf Oxborough.«
    »Ich konnte nicht anders handeln. Wovon hätten wir leben sollen, wenn ich dich vor all den Jahren mit mir genommen hätte? Auch wenn ich stark für mein Alter war, geschickt im Umgang mit Waffen und verlässlich, war ich doch noch ein Junge und besaß nichts, Marjorie. Nichts. Ich musste meinen eigenen Weg gehen, das weißt du. Und als ich zurückkehrte, fand ich meine Ländereien geplündert und verwüstet vor. Ich hatte immer noch kaum mehr als nichts. Wären nicht der König und Lord Graelam de Moreton gewesen, könnte ich mich heute nicht Graf von Oxborough nennen.«
    »Du liebst mich immer noch.«
    »Als ich noch ein Junge war, glaubte ich, dass ich dich liebe, aber ich habe begriffen, dass es töricht ist, so etwas zu glauben. Es gibt nur Lust, und die ist allenthalben zu finden. Dieses Gefühl des Verlangens ist es, das Männer dazu bringt, sich wie Esel zu benehmen, wofür Sir Roger das beste Beispiel ist. Er hat mich hintergangen, weil die Leidenschaft für dieses Mädchen ihm den Verstand vernebelt hat. Liebe ist nichts anderes als Lust, und die kann ein Mann beherrschen, solange er nicht vergisst, wer und was er ist. Schließlich tragen Männer Verantwortung und haben Pflichten. Auf Oxborough herrschen selten genug Ruhe und Frieden, aber dafür kommt auch keine Langeweile auf.«
    »Es liegt an ihr, dass keine Ruhe auf Oxborough einkehrt.«
    »Ja, in diesem Punkt gebe ich dir Recht. Aber ich bin mit ihr verheiratet, Marjorie. Warum hast du mir erzählt, Hastings hätte ihren Monatsfluss?«
    »Das habe ich nicht behauptet. Ich habe nur gesagt, dass sie über Bauchkrämpfe klagte und sagte, sie müsse ihr Kleid wechseln. Das ist doch recht offensichtlich, findest du nicht?«
    »Offenbar nicht. Hastings ist guter Hoffnung.«
    »So«, sagte Marjorie langsam und sah, die Augen mit der Hand abschirmend, auf das Meer hinaus, das im goldenen Licht der Sonne in strahlendem Grün glitzerte. »So will sie dich also an sich binden. Das also ist der Grund, warum du dich von mir zurückziehst.«
    Severin beugte sich vor und tätschelte sein Streitross am Hals. »Ich bezweifle, dass Hastings zur Zeit besonders viel daran liegt, mich an sich zu binden. Außerdem habe ich noch nie daran geglaubt, dass eine Frau durch bloßes Wünschen schwanger werden kann.«
    »Nun, aber sie kann dich verführen und das hat sie offensichtlich auch getan.«
    Severin sah sie nur wortlos an und dachte an die kostbaren, seltenen Momente, in denen Hastings zu ihm gekommen war, ihn geküsst und ihm gesagt hatte, wie sehr sie ihn begehrte. Sie hatte es viel zu selten getan.
    »Sie ist eifersüchtig auf mich. Sie weiß, dass du lieber mich geheiratet hättest.«
    »Ja, es stimmt, sie ist eifersüchtig. Aber wenn du erst wieder auf Sedgewick bist, wird das vergehen. Und was das Kind betrifft, so bin ich dafür verantwortlich. Ich brauche einen Stammhalter.«
    »Wirst du mich auf Sedgewick besuchen?«
    Er schaute sie an und dachte daran, wie nahe er ihr gewesen war. Die Erinnerung an jene Momente war so lebendig wie kaum eine andere in seinem Leben. Sie hatte ihm vertraut, ihn geliebt, sich ihm hingegeben. Und nun war sie allein. Sie war immer noch atemberaubend schön, so unglaublich zart und sanft. Er schüttelte die Gedanken ab. »Es wird Zeit, nach Oxborough zurückzukehren«, sagte er.
    Sie warf den Kopf in den Nacken und begann schallend zu lachen. Auf ihrem Rücken durchliefen kleine Wellen ihr unwirklich silbernes Haar. Mit sicherer Hand wendete sie ihr Damenpferd, stieß ihm die Fersen in die Flanken und rief ihm über die Schulter zu: »Ich habe nicht den Jungen im Mann vergessen, so wie du nicht das Mädchen in der Frau vergessen kannst! Eines Tages wirst du zu mir zurückkommen!«
    Als Severin schließlich durch das Burgtor ritt, fand er Hastings

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