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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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erzählt, dass sie Hastings' Bücher über Kräuter gelesen hat. Das heißt, alles über Gift jedenfalls. Ich hätte sie beinahe erwürgt, als ich von einem meiner Leute erfuhr, dass sie Euch um ein Haar vergiftet hätte, Hastings. Aber Ihr seid ja mit dem Leben davongekommen, und Marjorie ebenfalls. Ihr zwei solltet eigentlich auch das Bewusstsein verlieren. Ich fürchte, dass es so gut wie jedem im Dorf für einen Tag ausgesprochen schlecht ergehen wird. Wir wussten ja nicht, welchen Stand Ihr aufsuchen würdet, und so musste Marjorie das Bier an jedem Marktstand vergiften. Ein Kinderspiel, und doch - Ihr zwei seid verschont geblieben. Wie ist Euch das gelungen?«
    Hastings sah ihm gerade in die Augen. »Was seid Ihr für ein böser Mensch. Außer der Feindschaft meines Mannes für den Rest Eures Lebens werdet Ihr nichts gewinnen. Ich rate Euch zu fliehen. König Edward wird Euch niemals nach Sedgewick zurückkehren lassen. Ihr werdet als Ausgestoßener leben und sterben.«
    »Sie hat Recht«, bestätigte Severin. »Warum habt Ihr uns angegriffen? Wie Ihr schon sagtet, es wird Euch keinen Nutzen bringen. Was Euren Ausweg betrifft, so gibt es keinen. Also warum?«
    Richard de Luci verschränkte wieder die Arme. Er betrachtete die Männer, die hinter Hastings ausgestreckt dalagen, alle bewusstlos, manche schnarchend, andere stöhnend und sich krümmend.
    »Es ist gar nicht so einfach«, antwortete er zögernd und richtete seinen hasserfüllten Blick wieder auf Severin. »Meine gute Marjorie will Euch, Severin. Aber natürlich nicht Euch allein. Sie will auch Oxborough. Sie möchte zu gern Gräfin werden. Nachdem ihr zweiter Mann sie mit leeren Händen zurückgelassen hat, fürchtet sie die Armut mehr als der Teufel das Weihwasser. Gutmütig wie ich bin, habe ich sie bei mir aufgenommen - sie schmückt mein Bett ungemein. Aber nun zu Euch, Hastings. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es nur einen Weg gibt, den ich beschreiten kann, und der wird mir Erlösung und Rettung zugleich bieten. Ich werde Severin töten, Euch zur Frau nehmen und so lange verstecken, bis ihr schwanger seid. Was könnte König Edward dann tun? Mich töten lassen, den Mann, der Euch den kleinen Wurm in den Bauch geschoben hat? Das glaube ich kaum.«
    »Er würde Euch sehr wohl töten lassen«, sagte Severin. »Und selbst wenn es Euch gelänge, dem gerechten Zorn des Königs auszuweichen, so würdet Ihr doch niemals der Rache von Lord Graelam de Moreton entgehen.«
    »Nicht, solange ich Hastings habe, Severin. Sie ist der Schlüssel zu allem. Sie und ihr Bauch.«
    »Ihr kommt zu spät.«
    »Sei still, Hastings«, sagte Severin leise, aber einer von de Lucis Männern hatte es gehört und rief: »Mylord, ich weiß nicht, was sie meint, aber sie sagt, Ihr kommt zu spät.«
    »Zu spät wofür, Hastings?« Lächelnd trat Richard de Luci auf sie zu und schob sein Schwert zurück in die Scheide. »Wofür?«
    »Ich werde Euch töten, wenn Ihr Severin auch nur ein Haar krümmt. Das ist der Grund, weshalb Ihr zu spät kommt. Ich liebe meinen Mann und werde Euch töten.«
    »Ah, so ist das. Nun, wir werden ja sehen.« De Luci nickte seinen Männern zu. In Sekundenschnelle waren die Spitzen aller Schwerter auf Hastings gerichtet. »Und jetzt, Lord Severin«, sagte de Luci »werdet Ihr Euer Schwert und Euern Dolch hübsch auf den Boden werfen, damit meine Männer Euch die Hände fesseln können.«
    Es war hoffnungslos. Er sah, wie einer der Männer seine Schwertspitze Hastings gegen den Hals drückte. Der Mann hatte sein Leben verwirkt. Doch jetzt gab es nichts, was er tun konnte. Severin verwünschte seine Hilflosigkeit. Aber der richtige Augenblick würde noch kommen. Dafür würde er schon sorgen. Nur nicht jetzt. Jetzt hatte de Luci sie in der Gewalt. De Luci packte Hastings am Arm und zog sie von Severin fort.
    »Wenn Ihr meiner Frau irgendetwas zu Leide tut, werdet Ihr dafür teuer bezahlen.«
    »Mylord Severin, Ihr und Eure Frau, ihr scheint euch ja überaus zugetan zu sein. Wollt Ihr mich glauben machen, dass Ihr sie nicht nur Ihres Reichtums wegen begehrt?«
    Severin sah den Mann nur stumm an. De Luci hob die Hand. Im gleichen Augenblick krachte ein Schwertgriff auf Severins Hinterkopf, und er brach auf der Stelle zusammen. Trist stieß einen schrillen Schrei aus und kroch unter seinem Herrn hervor.
    Die Männer sprangen zurück.
    »Was ist das? Ein Wiesel?«
    »Oder eine Ausgeburt des Teufels.«
    »Seid nicht töricht«, sagte Hastings mit aller

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