Schluesselmomente - Erfahrungen eines engagierten Lebens

verantwortungsvolle Nutzung der Ressourcen führt zu nachhaltiger Unternehmenssicherung.
    Eine gute Infrastruktur sichert langfristige Wettbewerbsfähigkeit.
    Faire Praktiken in der Lieferkette fördern Vertrauen und stärken die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Entwicklungs- und Schwellenländern.
    Das Engagement für soziale und kulturelle Initiativen fördert Ansehen und Vertrauen in unternehmerisches Handeln.
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    Selbstverständlich kann unternehmerisches Handeln das politische Handeln nicht ersetzen, es kann die Politik aber sinnvoll ergänzen. Dabei ist es interessant zu wissen, dass acht der zehn reichsten Staaten der Welt – gemessen an ihrem Bruttosozialprodukt – funktionierende Demokratien sind. 86 Alle hierzu vorliegenden Untersuchungen weisen darauf hin, dass Länder mit einer funktionierenden Demokratie eine höhere Wirtschaftsleistung erbringen, eine bessere Infrastruktur besitzen und ihren Bürgern ein höheres Maß an innerer und äußerer Sicherheit bieten als nichtdemokratische Staaten. 87 Wenn unsere Gesellschaft zukunftsfähig sein will, muss die Verantwortung zwischen den Bereichen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft deshalb neu verteilt werden. Der stetige Reformdruck auf unsere Sozial- und Bildungssysteme kann ohne die Einbindung aller Akteure und ohne enge Kooperation zwischen den gesellschaftlichen Verantwortungsträgern gar nicht bewältigt werden. Entscheidungsprozesse und Handlungslogiken der einzelnen Akteure mögen sich unterscheiden,
doch gemeinschaftsstiftende Werte wie Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung, Bildungsförderung und Familienfreundlichkeit sollten allen Beteiligten die nötige Zielorientierung vermitteln.
    Die Bertelsmann Stiftung engagiert sich hier sowohl auf lokaler als auch auf regionaler und internationaler Ebene. Auf lokaler Ebene versuchen wir, Kooperationen zwischen gemeinnützigen Organisationen und Wirtschaftsunternehmen zu initiieren. Auf regionaler Ebene fördern wir die Vernetzung von Unternehmen, Politik und Gesellschaft, um für drängende regionale Probleme, etwa Standortfragen, Fachkräftemangel, sozialen Zusammenhalt oder ökologische Herausforderungen gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Unterstützt werden die Regionen durch einen bundesweiten Initiativkreis, der sich aus bekannten Unternehmern zusammensetzt, welche die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung als unverzichtbaren Bestandteil ihres wirtschaftlichen Handelns erkannt haben.
    Viele Unternehmen sind heute in verschiedenen Ländern tätig und unterhalten Produktionsstätten auf der ganzen Welt. Über Kontinente hinweg müssen die Arbeit mit Zuliefererbetrieben organisiert und der Verkauf der Produkte auf dem Weltmarkt geleistet werden. International tätige Unternehmen werden mit allen Problemen konfrontiert, die in den Entwicklungs- und Schwellenländern offen zutage treten. Armut, mangelnde medizinische Versorgung und Bildungsdefizite gehören zum Alltag. Gerade weil in diesen Ländern die staatlichen Institutionen oft überfordert sind, wächst den Global Playern hier eine besondere Aufgabe zu. Die gesellschaftliche Verantwortungsbereitschaft von Unternehmen entscheidet maßgeblich über die faire Gestaltung der Globalisierung. Der Nutzen liegt
jedoch nicht allein in der Sicherung des jeweiligen Marktes: Die Balance von Arm und Reich und die langfristige Friedenssicherung in einer globalisierten Welt können von den Unternehmen tatkräftig mitgestaltet werden.
    Was in der regionalen, aber auch in der internationalen Praxis bereits erste ermutigende Erfolge zeigt, hinkt als Thema der universitären Lehre in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern der Realität hinterher. Dies ist umso bedauerlicher, als die effiziente und effektive Umsetzung von Unternehmensprojekten zur Corporate Social Responsibility große Anforderungen an das verantwortliche Management stellt. Spezifische Fachkenntnisse sind dafür unentbehrlich. Deshalb ist ein verstärktes Engagement in Lehre und Forschung besonders wichtig. Die Studierenden von heute sind die Zukunftsträger unserer Gesellschaft. Die Bertelsmann Stiftung hat aus diesem Grund eine Reihe von Pilotseminaren an verschiedenen deutschen Universitäten gestartet, um Studenten der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre für das Thema Corporate Social Responsibility zu sensibilisieren. 88 Beispiele aus der Praxis sollen