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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Ludwig Düppel selbst an die Arbeit und setzte die von Ostra verlangten Briefköpfe. Er wunderte sich über die Kenntnis Ostras, denn als er versuchte, eine Schrift auszuwählen, die nicht für ministerielle Briefe gebraucht wurde, winkte Ostra ab.
    »Ich habe diese Schrift nicht«, sagte Düppel. »Nur so eine ähnliche.«
    »Du lügst schon wieder, mein lieber Ludwig.« Ostra ging die Schubläden der Akzidenzsetzerei ab und blieb dann stehen. Er tippte auf die Stirnseite einer Schublade, wo das Schriftmuster aufgeklebt war. »Hier. Das ist sie. Und einen Bundesadler hast du auch als Klischee. Du hast erzählt, daß du einen Staatsauftrag hattest …«
    Düppel seufzte und fügte sich. Er dachte an die Fotos, und Schweiß rann ihm in den Nacken. Er setzte die gewünschten Zeilen, schloß den Rahmen und machte einen Heidelberger Tiegel zum Druck fertig.
    »Wieviel von jedem Kopf?« fragte er heiser.
    »Pro Kopf – na sagen wir – dreißig Blatt. Das genügt. Man kann ja immer nachdrucken.«
    Düppel schwieg. Stumm ließ er den Tiegel anlaufen und lehnte sich an die Wand. Ostra nahm einen Musterbogen aus der Ablage und nickte zufrieden.
    »Ein guter Druck, Ludwig.«
    »Was willst du mit den Briefen?«
    »Des Deutschen Obrigkeitssinn ansprechen.«
    »Du hast doch keine Schweinerei vor?«
    »Solche Bezeichnungen gebrauchen nur Leute, die keinen Weitblick haben.«
    Düppel schwieg wieder. Er beschäftigte sich mit dem Gedanken, alles der Polizei zu melden. Wer wußte, wer Peter Ostra wirklich war? Er war ein Geschäftsfreund von Volberts aus Südamerika, mehr wußte man nicht. Und das war reichlich wenig. Vielleicht verschweigen sie auf der Polizei die Bilder und die Partys, wenn Ostra ein dicker Fisch ist für die Staatsanwaltschaft, dachte Düppel. Man könnte ein Geschäft machen: Ostra gegen Straffreiheit und Diskretion in Sachen ›Freizeitgestaltung‹? Aber dann verwarf Düppel diesen Gedanken wieder. Mit der deutschen Polizei ist kein Geschäft zu machen. Alles oder nichts, das ist deutscher Grundsatz. Wer selbst in der Tinte sitzt, soll nicht auf andere zeigen, die sich schmutzig machen.
    Um Mitternacht waren alle Briefbogen ausgedruckt. Düppel säuberte den Heidelberger Tiegel, damit dem Drucker am nächsten Morgen nichts auffiel. Er wusch sogar das Bundesadler-Klischee, ehe er es wieder wegpackte.
    »So«, sagte er tief atmend. »Zufrieden? Und die Bilder?«
    »Bitte.« Ostra griff in die Manteltasche und reichte ihm das kleine Paket mit den Fotos. »Es sind alle. Mein Ehrenwort.«
    »Ehrenwort …« Düppel verzog die Miene. »Daß du an diesem Wort nicht erstickst.«
    »Ich habe es geübt.«
    Düppel war für Bonmots nicht zu haben. Er nahm die Fotos, steckte sie in die Aktenvernichtungsmaschine und drückte auf einen Knopf. Es summte und rasselte, und in einen Korb fielen kleine, schmale Papierstreifchen. Wie papierene Spaghetti sahen sie aus. Düppel mischte sie unter die anderen Streifen und richtete sich dann auf.
    »Und jetzt möchte ich dich ohrfeigen!« sagte er laut. Ostra lachte, aber seine Augen waren kalt und gefährlich.
    »Kein Heldentum, Ludwig! Das Leben geht weiter wie bisher. Bis nächsten Samstag …«
    »Wir werden nicht mehr kommen.«
    »Ich glaube, das entscheidet Marlies. Sie freut sich schon auf das nächste Wochenende, auf Schlüsselspiel und lebende Bilder.«
    Düppel wandte sich ab, ging zum Ausgang der Druckerei und drehte das Licht ab. Ostra folgte ihm, und ohne Abschied trat er auf die Straße, preßte das Paket mit den wertvollen Briefbogen unter den Arm, ging zehn Minuten durch die stillen, nächtlichen Straßen und hatte das Glück, ein Taxi zu entdecken, das noch frei war.
    »Nach Bogenhausen«, sagte Ostra.
    Jetzt war er müde.
    Vier Wochen warteten Bruckmayer und Kommissar Singert auf ein Wunder – das Wunder, die Dame im Leopardenmantel wiederzusehen. Mittlerweile trugen alle Kriminalbeamte und auch die Münchner Polizisten Fotos des Titelblatts der Illustrierten mit dem Bikinimädchen in der Brieftasche; ein ungewöhnlicher Steckbrief, aber es war der einzige Anhaltspunkt, der auf die Spur von Rita Camargo führen konnte.
    In Bonn, im Innenministerium, hatte man anscheinend andere Vorstellungen von den Möglichkeiten, in einer Millionenstadt einen unbekannten Mann und eine schöne Frau zu finden. Jede Woche zweimal rief der Ministerialdirigent z.b.V. bei Bruckmayer im Hotel an und beklagte sich, daß keine Meldungen nach Bonn kamen.
    »Soll ich melden, daß es gestern

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