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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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»Donnerwetter!« sagte er. »Alle Beamten unter dreißig umdrehen zur Wand wegen sittlicher Gefährdung! Kruzitürken, das haut einen mehrfachen Familienvater ja um!«
    Polizeimeister Zucker betrachtete die Bilder kurz, der Arzt brauchte länger. Er war ja auch Wissenschaftler und an Detailgründlichkeiten gewöhnt. Es waren Fotos von Gruppenspielen, und im Mittelpunkt stand, hockte, hüpfte, kniete oder lag Juan Sueraz.
    »Alte Masche«, sagte Zucker nüchtern. »Das nennt man ›Nachtsitzung‹.«
    »Eine Sauerei ist dös!« sagte der Reviervorsteher. »Und so etwas bei einem Vizekonsul. Das ist doch strafbar.«
    »Und ein Festessen für Kommissar Lommel.« Polizeimeister Zucker betrachtete den Mann in seiner vornehmen, diskreten, schwarzen Kleidung, dem silbernen Schlips und den weißen Haaren. »Einen Rummel gibt es sowieso, weil er Diplomat ist. Schon immer wollte Lommel einen solchen Hirsch schießen. Jungs, es kursieren Bilder in München, da gehen einem Glatzkopf die Haare hoch.«
    Und nun lief der Polizeiapparat an, von dem man sagt, er sei so träge. Woanders mag das vielleicht sein, in München nicht. Schon zwanzig Minuten später saß Kommissar Lommel von der Sittenpolizei dem Vizekonsul Juan Sueraz gegenüber auf dem Revier. Der Arzt hatte noch eine Injektion gegeben, Sueraz war aus der Ohnmacht erwacht, aber er war so schwach, daß er seine Umgebung kaum erkannte und nur lallende Antworten in spanischer Sprache gab.
    Gewissenhaft besichtigte Kommissar Lommel den Tascheninhalt des Diplomaten. Er sagte nichts davon, daß Zucker einen groben Fehler gemacht hatte. Auch der Tascheninhalt eines Diplomaten ist immun und darf nicht so ohne weiteres durchwühlt werden.
    Die Fotos waren eindeutig, das Spitzenhöschen ebenso. Juan Sueraz kam aus einem geselligen Kreis, der den Tatbestand der schweren Kuppelei voll erfüllte. Mit Interesse studierte Kommissar Lommel das schwarze Notizbuch. Er fand Namen und eine Telefonnummer, rot umrandet.
    »Zucker!« sagte Lommel zu seinem ehemaligen Mitarbeiter. »Lassen Sie mal beim Fernmeldeamt feststellen, wem dieser Telefonanschluß gehört.« Zucker ging in den Nebenraum. Nach zehn Minuten kam er wieder mit einem Zettel.
    »Herausgefunden?« fragte der Kommissar. Er las gerade mit Verwunderung einen Brief aus Bonn, den Juan Sueraz in der Tasche gehabt hatte. Briefkopf: Bundesminister des Auswärtigen. Konsular-Abteilung. Und dann ein merkwürdiger Text, der Sueraz freundschaftlich riet, die Nummer anzurufen, die er ins Notizbuch übertragen hatte.
    »Wem gehört die Nummer?« fragte Lommel.
    Polizeimeister Zucker sah auf seinen Zettel.
    »Einer gewissen Rita Camargo in Bogenhausen. Ganz in der Nähe fanden wir ihn auch.«
    Kommissar Lommel klappte das Notizbuch zu. Wie in einem Automaten war in ihm das Geldstück gefallen.
    »Das ist ja toll! Das wird ein ganz dicker Otto! Rita Camargo! Rufen Sie sofort Kommissar Singert an! Der wird aus dem Bett springen wie bei Fliegeralarm!«
    Der Kranke auf dem Feldbett des Polizeireviers bewegte sich. Er hob den Kopf, wollte aufstehen. Sanft drückte ihn der Arzt zurück.
    »Ich möchte nach Hause«, sagte Sueraz in einem gepflegten Deutsch. »Ich bin Diplomat. Vizekonsul. Mir wurde plötzlich schlecht. Ich wohne in Harlaching. Ich bitte darum, mich sofort nach Hause zu bringen.«
    Der letzte Satz war lauter, kräftiger, fast befehlend gesprochen. Dann tastete Sueraz nach seiner Rocktasche, fand sie leer, sah alles auf dem Tisch liegen und wurde wieder blaß.
    »Ich bin Diplomat«, sagte er keuchend …
    Im Schlafanzug, über den er seinen Anzug gezogen hatte, denn um sich korrekt anzuziehen, war er viel zu aufgeregt, und es kostete Zeit, raste Ministerialrat Bruckmayer in einem Taxi quer durch München hinaus nach Bogenhausen.
    Der kurze Anruf Kommissar Singerts war wie ein Fanfarenstoß gewesen.
    »Wir haben Rita Camargo …«
    Bruckmayer traf auf dem Polizeirevier gerade in dem Augenblick ein, in dem Kommissar Singert aus dem Hinterzimmer kam und sich, die Nase kratzend, auf einen Stuhl neben dem Schreibtisch setzte. Durch die Tür zum Nebenzimmer hörte man erregte, aber nicht verständliche Stimmen.
    »Wo ist Rita?« rief Bruckmayer gleich beim Hereinstürmen. »Wie haben Sie unsere Stecknadel im Heuhaufen entdeckt, Singert?«
    Kommissar Singert winkte ab. Er machte einen erschöpften Eindruck, obwohl er gerade zehn Minuten hier war.
    »Da legen wir ein dickes Ei«, sagte er sarkastisch.
    »Das ist mir klar. Ist sie

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