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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nebenan?«
    »Ein dickes, faules Ei, Herr Ministerialrat.« Er winkte ab, als Bruckmayer ins Nebenzimmer laufen wollte. »Hören Sie sich erst an, was da drinnen los ist. Die schöne Rita ist natürlich nicht hier, wir wissen nur, wo sie wohnt.«
    »Dann hin zu ihr!«
    »Daß wir es wissen, ist aber ein Bruch der diplomatischen Immunität. Und hier beginnt es schon zu stinken.«
    Bruckmayer zog das Kinn an. Er hörte die Stimmen hinter der Tür und sah dann von einem zum anderen.
    »Sagen Sie bloß, Rita Camargo genießt diplomatischen Status!« rief er erregt.
    »Das fehlte noch! Aber hier auf der Wache ist etwas passiert, was Verwicklungen in Bonn geben kann – und wird.« In kurzen Worten schilderte Singert die Situation, die er angetroffen hatte. Ein Vizekonsul mit Herzkollaps, dem man in der Ohnmacht die Taschen leerte und so Einblick in die intimste Privatsphäre gewann. »Und nun hören Sie sich das an«, sagte Singert seufzend. »Herr Sueraz tobt und droht. Er will seinen Botschafter in Bonn sprechen, er will seinen Hausarzt Professor Haller haben, er verweigert jegliche Auskunft, er ruft nach seinem Rechtsanwalt Professor Lahrmann. Rundherum Mist, Herr Ministerialrat: Die Kollegen von der Sicherheitspolizei haben vergessen, Glacehandschuhe anzuziehen, wie man es bei Diplomaten erwartet.«
    »Wer konnte wissen, daß das ein Konsul ist?« sagte der Reviervorsteher und trank aus einer Thermosflasche heißen Kaffee. »Isar 23 liefert einen Mann ein, der auf der Straße zusammengebrochen ist, und bei der Feststellung der Personalien … jo mei, wer denkt denn daran, daß er Bilder von nackerten Weibern und Spitzenhöschen in der Taschen hat …«
    »Wo sind die Bilder?« fragte Bruckmayer hart.
    »Nebenan.«
    »Es geht um höhere Interessen als um einen beleidigten Vizekonsul!« Bruckmayer nickte Singert zu. »Hier kann keine Rücksicht genommen werden.«
    »Machen Sie das mit Bonn ab?« Kommissar Singert erhob sich zögernd.
    »Ich habe alle Vollmachten.«
    »Vom Innenministerium. Hier aber ist das Außenministerium zuständig, und die sind immer sauer, wenn die diplomatische Politur angekratzt ist.«
    »Und dabei ist es nur billigste Fassadenfarbe.« Bruckmayer riß die Tür auf und betrat den Nebenraum.
    Juan Sueraz saß auf dem Bett und schimpfte mit Kommissar Lommel von der Sitte herum. Er war wieder korrekt gekleidet; Polizeimeister Zucker hatte ihm sogar Anzug und Mantel abgebürstet, an denen durch den Sturz Straßendreck geklebt hatte. Der Arzt saß hinter einem kleinen Tisch und wartete. So wie sich Sueraz aufregte, war ein neuer Kollaps möglich. Auf gütiges Zureden reagierte der Vizekonsul nicht.
    »Ich protestiere!« rief Sueraz und sprang auf, als Bruckmayer eintrat. »Wer sind Sie?! Ich verlange meinen Anwalt, meinen Arzt und ein Blitzgespräch mit meiner Botschaft! Alles verweigert man mir! Das ist ein eklatanter Bruch der Immunität! Man behandelt mich wie einen Schwerverbrecher! Ich mache keine Aussage ohne meinen Anwalt! Ich verlange sofortige Freilassung und Fahrt zu meiner Wohnung! Ich bin ein kranker Mann, dem man die ärztliche Betreuung verweigert! Das ist skandalös! Aber so ist die deutsche Polizei! Mein Land wird in schärfster Form beim deutschen Außenminister …«
    Sueraz schwieg. Bruckmayer hatte ihn gar nicht beachtet. Er war an den Tisch getreten und hatte die Fotos in die Hand genommen. Genau betrachtete er eines nach dem anderen. Kein Zweifel, das war Rita Camargo, in betörender, nackter Schönheit, und der Vizekonsul lag ebenso entblößt auf einem Diwan und spielte mit einem blonden, langmähnigen Mädchen, dessen Gesicht man nicht erkennen konnte.
    Ein anderer Mann, ebenso luftig gekleidet, schien dazu zu singen … er schwang ein Sektglas in der Hand und hatte den Mund aufgerissen. Die Fotos glichen sich alle, nur zeigten sie verschiedene Situationen dieses geselligen Abends.
    »Diese Bilder werden von Herrn Kommissar Singert beschlagnahmt werden«, sagte Bruckmayer gleichgültig und gab die Fotos an Singert weiter. »Ebenso das Notizbuch.«
    »Ich protestiere!« schrie Juan Sueraz. »Mein Tascheninhalt unterliegt der Immunität!«
    »Ministerialrat Bruckmayer vom Bundesinnenministerium.«
    Bruckmayer verbeugte sich leicht. Der Vizekonsul atmete tief auf und spielte nervös mit den Fingern an seinen Manteltaschen. »Auf den Fotos ist eine gewisse Rita Camargo. Diese Dame suchen wir seit Wochen. Es ist im Interesse des deutschen Staates, daß wir alles unternehmen, um an

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