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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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gedacht, wenn ich allein in meinem kalten Bett lag. Und du, Friedrich? Warum so ernst? Wo ist Rita?«
    Volbert hatte es übernommen, Ostra von dem Unfall zu unterrichten, aber Ostra hörte ihn gar nicht an, küßte Eva noch einmal und rannte die Treppe hinauf zu seinem Zimmer.
    »Ich sage es ihm.« Eva strich sich die roten Haare aus der Stirn. Sie lauschte nach oben. Die Badezimmertür klappte zu. Wasser rauschte. Ostra stand jetzt nackt vor der Wanne. Ein Kribbeln überzog ihren Rücken. »Ich gehe nach oben …«
    »Laß ihn wenigstens baden«, sagte Volbert giftig. »Das erfrischt ihn, und du hast nachher mehr von ihm.«
    »Neidisch?« fragte Eva schnippisch. »Dein Püppchen ist leider im Krankenhaus. Ich halte dich nicht. Leg dich daneben. Man sagt ja, Durchblutungen fördern die Heilung.«
    »Du bist ein impertinentes Aas!« zischte Volbert.
    Da klingelte es an der Straßenpforte. Volbert ging in die Diele und nahm den Hörer der Sprechanlage ab.
    »Ja? Bitte?« fragte er.
    »Fallers.«
    Volbert drückte auf den elektrischen Knopf und rannte in das Wohnzimmer zurück. »Denk dir, der Fallers steht draußen!« rief er. »Unser schüchterner Ehemann! Eva …«
    Eva Volbert war nicht mehr im Zimmer. Von oben hörte er ihr Lachen und dazwischen die sonore Stimme Ostras. Nicht einen Funken Scham hat sie mehr, dachte Volbert dumpf. Sie läßt sogar die Badezimmertür dabei offen.
    »Tür zu!« brüllte er hinauf.
    Das Lachen wurde gedämpfter. Eine Tür schlug zu. Es hörte sich an, als habe man sie mit dem Fuß zugetreten, weil man die Hände nicht mehr frei hatte …
    »Das ist eine Überraschung!« sagte Volbert voll Freundlichkeit und streckte Fallers beide Hände entgegen. »Und allein? Wo hast du deine entzückende Julia gelassen? Kinder, warum seid ihr nicht mehr gekommen? Es war noch so gemütlich an den folgenden Abenden. Wir haben lebende Bilder dargestellt … Rita war die Königin der Liebe … und Marlies gab eine Putte ab, zum Wimmern war's …«
    »Ist Ostra hier?« fragte Fallers kurz. Er übersah die Hände Volberts und kam in die große Diele. Er hatte seine Hand in der Tasche des Mantels und umklammerte das kleine, goldene Feuerzeug.
    »Peter ist eben gekommen. Vor zehn Minuten. Er badet gerade. Aber komm doch rein, Ernst.«
    »Danke.« Fallers sah, daß Volberts Freundlichkeit gespielt war. »Rufen Sie bitte Ostra.«
    »Das wird schlecht möglich sein.« Volbert schluckte. »Wenn er gerade in der Wanne sitzt …«
    »Dann soll er sich abtrocknen und herunterkommen. Ich habe wenig Zeit und muß mit ihm sprechen.«
    »Warum so förmlich?« Volbert griff Fallers Arm. »Tritt doch näher, mein Junge. Wie ich Eva kenne, wird sie heute abend besonders aufgedreht sein. Ich werde Marlies anrufen, die kommt bestimmt. Leider fällt Rita aus. Da ist ein Ding passiert, direkt rätselhaft. Sie liegt im Krankenhaus.«
    »Holen Sie mir bitte Ostra herunter«, sagte Fallers laut. »Oder ich begehe die Unhöflichkeit und suche ihn mir selbst. Die oberen Zimmer kenne ich ja.«
    Volbert hob die Schultern und winkte ab. »Ich weiß nicht, was du hast und warum du so auftrittst wie ein Holzhacker, aber bitte – ich rufe Peter. So wie du aussiehst, blicken Mörder drein. Vergiß nicht, daß wir das gleiche Boot rudern. Wenn du mit Peter etwas auszumachen hast, dann tu das außerhalb meines Hauses.«
    »In diesem Haus hat es angefangen«, sagte Fallers steif. »Und hier soll es auch aufhören.«
    »Ich bitte dich – mach keine Dummheiten, Junge!« Angst sprang in Volberts Augen. »Man kann unter Männern alles in Ruhe arrangieren.«
    »Genau das will ich.« Fallers trat einen Schritt vor. Mit aller Kraft brüllte er die geschwungene Treppe hinauf. »Ostra! Peter Ostra! Kommen Sie herunter!«
    Und dann standen sie sich gegenüber. Ostra in einem Bademantel, noch nicht von Wasser benetzt, aber doch mit Schweiß auf der Stirn. Unter dem Mantel war er nackt. Ein Hauch von süßem Parfüm umwehte ihn. Oben klappte eine Tür … ein Schatten huschte über den Flur, ein blanker Schatten, nacktes glänzendes Fleisch. Fallers sah es deutlich. Auch die roten Haare erkannte er.
    »Es freut mich, daß ich Sie gestört habe«, sagte Fallers hart. »Ich will es kurz machen. Ich kenne die Spiele in diesem Hause ja.«
    »Unser verlorener Sohn …«
    Ostra war jovial und überlegen. Nur in seinen Augen lag das Lauern eines Tieres. »Und hier? Ich hätte nicht gedacht, daß wir uns …« Fallers schob seine Hand aus der Manteltasche,

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