Schluss mit dem ewigen Aufschieben
den Beginn von Projekten ist die willentliche Planung unter Berücksichtigung der anderen oben beschriebenen Faktoren
ein für Sie jetzt leicht zu erledigender Schritt.
Sie legen zunächst ein Ziel fest und formulieren eine Absicht, wie Sie es erreichen wollen;
Sie konkretisieren einen Handlungsplan unter Berücksichtigung von Hindernissen;
Sie prüfen Ihren Plan auf Übereinstimmung mit Ihrer bisherigen Motivations- und Persönlichkeitsstruktur;
Sie bilden zum richtigen Zeitpunkt einen Handlungsvorsatz, mit dem Sie sich sagen, dass Sie jetzt wirklich wollen und alle
konkurrierenden Aktivitäten ausschließen;
Sie erleben Ihre körperlich spürbare Anspannung als Signal, nun loszulegen;
und Sie genießen schließlich das Erleben von Anstrengung.
Sie geben sich eine Chance auf einen echten Anfang, indem Sie Ihr Vorhaben möglichst präzise formulieren: »Ich mache mir einen
Plan für meine Vergnügungen und Aktivitäten und werde jeden Tag eine halbe Stunde reservieren für die Arbeit an meinem Projekt!«
Unterstellt ist dabei, dass Ihr Projekt ein wichtiger Teil Ihrer Selbstverwirklichung ist, sei es intrinsisch motiviert (die
Sache selbst ist Ihnen wichtig) oder extrinsisch (Sie wollen die Sache erledigen, um dadurch andere Ziele zu erreichen). Planen
Sie konkrete Handlungen, die möglichst an das anknüpfen, was bereits zu Ihrem Handlungsrepertoire gehört. Sollten halbherzige
Gefühle Ihren Entschluss begleiten, |267| brauchen Sie sich nicht daran zu stören; Sie wissen ja, dass sich für eine gewisse Zeit des Umlernens alles falsch anfühlt,
sobald Sie ein gewohntes Muster von Verhalten und Erleben durchbrechen.
Helmut hat sich bewusst dazu entschieden, die Aktenstapel auf seinem Schreibtisch zu reduzieren. Dieser Entschluss hat einen
Bezug zu seinem Selbstwertgefühl, denn er ist es leid, als folgenloser Ankündiger vor sich selbst dazustehen. Nun hat er die
Stapel durchgezählt. Der rechte enthält 27 Vorgänge, die zum Teil schon drei Monate alt sind. Der linke Stapel umfasst sogar
38 Vorgänge, deren ältester seit knapp einem halben Jahr dort vergilbt. Helmut nimmt sich Folgendes vor: Er wird die Vorgänge
sortieren, einmal nach ihrem Alter, zum anderen nach ihrer Komplexität. Eine Aufstellung wird ihm helfen, die neu gewonnene
Übersicht auch zu behalten. Einfache Anfragen wird er durch die Zusendung von Informationsmaterial und einem Standardbrief,
in dem er sich für die entstandene Verzögerung entschuldigt, beantworten. Bei den komplizierteren Vorgängen wird er zuerst
die ältesten Schreiben beantworten, ebenfalls mit dem Entschuldigungsbrief. Helmut wird zwar noch leicht mulmig bei dem Gedanken
an die viele Arbeit, aber dann verstärkt er seine Selbstbindung, indem er sich an die Abmachung erinnert, die er mit seinem
Chef getroffen hat: Er hatte versprochen, die Rückstände in den nächsten drei Wochen aufarbeiten. Mithilfe der Tabelle, die
Helmut am Computer entworfen hat, kann er seinen Fortschritt überwachen.
Tipp: Machen Sie einen Anfang bei einem Vorhaben, das für Ihr Selbstbild oder Ihr Selbstwertgefühl wichtig ist. Nehmen Sie sich
vor, willentlich eine Woche lang an einem bislang aufgeschobenen Vorhaben zu arbeiten und planen Sie diese Woche genau durch.
Achten Sie bei den Aktivitäten, die Sie planen, darauf, dass sie an Verhaltensweisen anschließen, die Sie bereits beherrschen.
Verknüpfen Sie die Handlungen mit guten Gefühlen: Stellen Sie sich bildhaft vor, wie Sie Ungeduld und Ablenkungen erfolgreich
reduzieren und wie gut Sie sich dann fühlen werden. Nutzen Sie die Tipps zu Organisation und Zeitmanagement in den früheren
Abschnitten dieses Buches. Legen Sie den Zeitpunkt für den Anfang fest und halten Sie sich an ihn. Lesen Sie bei Schwierigkeiten
im vorigen Kapitel nach, wie Sie sich den Start erleichtern können.
|268| Aufmerksamkeit und Konzentration steigern
Nach der erfolgreichen Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten ist Ihre Willenskraft bald erneut gefragt, denn Sie werden
möglicherweise feststellen, dass die Sache zäh anläuft. Nach einer gewissen Zeit bekommen Sie sogar das Gefühl, sich richtig
anstrengen zu müssen. Später haben Sie gelegentlich den Eindruck, dass die Zeit unendlich langsam vergeht. Anders als bei
Tätigkeiten, die Sie sehr gerne ausführen, wo alles wie von selbst geht, tauchen ablenkende Gedanken auf. Sie müssen sich
bewusst dafür entscheiden, Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr
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