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Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Titel: Schluss mit dem ewigen Aufschieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Werner Rückert
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Erleben und Handeln zu richten und beides absichtlich zu regulieren.
     Ihr Wille hilft Ihnen dabei, Ihre Gefühle wie Unbehagen, Unlust und innerem Widerstand im Zaum zu halten. Sie rufen sich Ihre
     Vorsätze in Erinnerung und wenden jetzt die Tipps zur Selbststeuerung aus den früheren Kapiteln an. Ihre Gefühle kontrollieren
     Sie willentlich, indem Sie die Gedanken wahrnehmen, die mit ihnen einhergehen. Bitte beachten Sie, dass Sie nicht wie früher
     versuchen, ablenkende Impulse mit Hilfe des Willens wegzuschieben, sondern dass Sie ihnen Raum geben, ohne sich von Ihrem
     Vorhaben abbringen zu lassen. Sie handeln wie ein guter Autofahrer, der ja auch nicht extra Gas gibt, wenn sich bereits ein
     Stau ankündigt, sondern das Hindernis wahrnimmt, sich ihm anpasst und wieder beschleunigt, wenn die Situation es erlaubt.
     Aufmerksamkeit und Konzentration willentlich zu steuern, ist erlernbar. Mithilfe von Vorstellungsübungen können Sie Ihre guten
     Vorsätzen hervorragend mit der nötigen Energie versehen. Je öfter Sie sich die Ausführung der Vorhaben einschließlich Ihres
     ruhigen Umgangs mit Ablenkungen vorstellen, detailliert und intensiv, desto leichter wird die Ausführung.
    Wille und Konzentration sind trainierbar. Hier sind ein paar Vorschläge, was Sie tun können, um beide zu kräftigen:
    Willens- und Konzentrationsübungen
    Knüpfen Sie mit Ihrem Training an eine Aktivität an, die Sie gerne machen, und verlangen Sie sich dabei etwas mehr als üblich
     ab, sodass Sie sich bewusst anstrengen müssen.
Beschließen Sie, nach den 20 Minuten Spaß, den Sie im Schwimmbad hatten, noch zehn Bahnen zu schwimmen, so kraftvoll wie möglich.
|269| Duschen Sie sich, nachdem Sie das warme Wasser genossen haben, zusätzlich noch kalt ab, und versuchen Sie, es immer etwas
     länger auszuhalten.
Gewöhnen Sie sich an, nach der angenehmen Lektüre des Feuilletons auch noch intensiv den Wirtschaftsteil Ihrer Zeitung durchzuarbeiten.
Nehmen Sie sich ein anspruchsvolles, dickes Werk, das Sie schon lange einmal lesen wollten (zum Beispiel Proust). Hängen Sie
     an die drei Seiten Ihrer Proust-Lektüre noch eine Seite an.
Wenn Sie merken, dass Ihre Konzentration schwindet, machen Sie eine kleine Pause und nehmen Sie danach die Lektüre wieder
     auf.
Überfliegen Sie den Leitartikel in der Tageszeitung, formulieren Sie dann drei Fragen, auf die Sie nach der Lektüre eine Antwort
     haben wollen und lesen Sie erst jetzt den Beitrag aufmerksam durch.
    Gefühlskontrolle und Durchhalten
    Nehmen wir an, Sie haben Ihren vagen Vorsatz, »mehr Sport« zu treiben, operationalisiert. Sie haben sich einen konkreten Termin
     gesetzt und möglichst präzise beschrieben, was Sie tun wollen: Mittwochs und samstags ab 18 Uhr im Park gegenüber den diagonalen
     Weg im Dauerlauftempo einmal rauf und einmal runter laufen. Sie haben Ihr Vorhaben damit auf der einen Seite leichter gemacht,
     denn jetzt ist sehr klar, was Sie wann tun wollen. Die Konkretisierung reduziert Ihre Ausweichmöglichkeiten und steigert das
     Gefühl der Selbstverpflichtung; dadurch sind Sie motivierter. Eventuell spüren Sie aber im Inneren dennoch einige Widerstände.
     Es ist wichtig, dass Sie diese als Teil dessen wahrnehmen, was Sie gerade zu ändern im Begriff sind, nämlich als Signale einer
     passiven Haltung und eines anfänglichen Trägheitsmoments. Nehmen Sie sich vor, diesen Einflüsterungen keinesfalls nachzugeben,
     sondern sehen Sie sie als Teile des Problems. Verstopfen Sie sich aber nicht die Ohren, wie Odysseus es seiner Mannschaft
     gegen die Lockrufe der Sirenen verordnete, sondern bleiben Sie aufmerksam und halten Sie fest, welche Argumente |270| Ihr innerer Schweinehund findet und Ihnen leise einflüstert. Sie spüren eine Spannung: Werden Sie ernst machen, oder werden
     Sie doch noch in letzter Minute eine Ausrede finden? Machen Sie ein paar Vorstellungsübungen und schauen sich im Geiste zu,
     wie Sie die Strecke absolvieren. Damit programmieren Sie Ihr Gehirn und Ihren Körper darauf, die Aktion auch wirklich auszuführen.
    Am Mittwoch um 18 Uhr rennen Sie tatsächlich los – und merken bald, dass es ziemlich anstrengend ist: Natürlich ist es strapaziös,
     wenn Sie Ihre untrainierten Muskeln belasten. Sie haben sich vielleicht ein
runner’s high
erhofft, von den euphorischen Gefühlen gehört, die sich beim Laufen infolge der Ausschüttung körpereigener Endorphine einstellen.
     Tja, aber dies erfolgt nur bei geübten Läufern, die

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