Schmeckts noch
3 El Petersilie.
Die Maränen unter fließendem Wasser gründlich waschen. Dann trockentupfen und die Bauchhöhle mit Zitronensaft einstreichen, salzen und pfeffern. Das Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen. Reichlich Mehl in einen tiefen Teller geben, die Maräne darauflegen, leicht andrücken, wenden und das überschüssige Mehl abklopfen. Dann in dem heißen Butterschmalz 7 Minuten von jeder Seite braten. Beim Braten immer wieder mit dem Bratfett beträufeln. Mit Zitronenscheiben servieren.
Unser kläglich Brot
Brot zu backen ist gar nicht so schwierig: Man nehme ein Kilo Mehl, gebe es in eine Schüssel, bröckele 20 Gramm Hefe darüber, bedecke das Ganze mit etwas lauwarmem Wasser und lege dann ein Küchentuch darüber, damit die Hefe gehen kann. Später werden Mehl und Hefe mit zwei Esslöffeln Salz und 500 ml warmem Wasser so lange geknetet, bis ein leicht klebriger Teig entstanden ist. Dann wird der Teig wieder für zwei Stunden mit dem Küchentuch abgedeckt und an einen warmen Ort gestellt, damit er so richtig schön aufgehen kann. In der Zwischenzeit wird der Backofen auf 230 Grad vorgeheizt. Den Teig noch einmal kneten, einen Laib daraus formen, auf ein gefettetes Backblech legen und in den Ofen schieben. Nach einer Stunde ist das Brot fertig!
Über Jahrhunderte haben die Menschen so oder ähnlich ihr Brot gebacken. Sie nahmen Getreide, Wasser, Hefe, etwas Salz und kneteten aus den wenigen Zutaten ein schmackhaftes Grundnahrungsmittel, das im Lauf der Geschichte für die Menschheit zum Mythos wurde. Jesus brach beim letzten Abendmahl vor seinem Tod am Kreuz das Brot, reichte es seinen Jüngern und sprach: »Dies ist mein Leib, der für euch und für alle hingegeben wird – zur Vergebung der Sünden …« Brot als Symbol für den Leib Christi. In der Eucharistie findet im katholischen Gottesdienst die Wandlung noch heute statt: Die Hostie wird zur Kommunion als »Leib Christi« gereicht. Im Vaterunser bitten die Betenden »unser tägliches Brot gibt uns heute«. Kein anderes Lebensmittel taucht so oft in der Bibel auf. Nicht nur in der christlichen Kirche spielt Brot eine große Rolle: Die Juden beschenken sich am Pessachfest mit ungesäuertem Mazzen, dem salzlosen Brot des Mangels. Auchin Sprichwörtern ist oft von Brot die Rede. Gefangene darben bei »Wasser und Brot«, Tiere bekommen ihr »Gnadenbrot«, Berufe sind »Broterwerb« oder »brotlose Kunst«, man muss »sich sein Brot sauer verdienen«.
Unser tägliches Brot war ursprünglich nichts als ein Brei aus wilder Hirse und anderen Körnern, die die Steinzeitmenschen in der Wildnis zusammengesammelt haben. Schon vor über 10 000 Jahren wurde Getreide angebaut, vor etwa 8000 Jahren buk man eine Art Fladenbrot auf heißen Steinen oder in glühender Asche. Im alten Ägypten war Brot so begehrt, dass es als Zahlungsmittel eingesetzt wurde. Hohe Beamte wurden teilweise mit Weißbrotlaiben entlohnt. In den Gräbern der Pharaonen fanden die Archäologen Wandmalereien, die Menschen vor 4000 Jahren bei der Getreideernte zeigen. Je voller die Kornkammern des Königs waren, um so einflussreicher war er auch. Die abgekauten, beschädigten Zähne der Mumien lassen allerdings darauf schließen, dass das Brot zu der Zeit eine schwer verdauliche Nahrung war, weil man hin und wieder auf das eine oder andere Steinchen biss, das sich von den Mahlsteinen abgenutzt hat.
Zur Zeit des Römischen Reichs gab es extra eine Innung der Weißbrotbäcker, die streng kontrolliert wurden. Im Mittelalter konnten sich nur Aristokraten und wohlhabende Bürger Brot aus feingesiebtem, hellem Mehl leisten. Weißes Brot galt als Privileg der reichen Leute. Auch in Kriegszeiten war gutes Brot knapp. Im Ersten Weltkrieg wurde schwerverdauliches »Kommissbrot« an die hungernde Bevölkerung verteilt, ein Roggenmischbrot, das nicht gebacken, sondern gekocht haltbar gemacht wurde und in der Not als eiserne Ration diente.
In all den Jahrhunderten reichten Mehl, Wasser, Sauerteig und später Hefe und Salz aus, um das perfekte Nahrungsmittel herzustellen. Brot backen ist kinderleicht. Doch viele Bäcker machen es sich heute noch ein bisschen leichter: Sie arbeiten mit Fertigprodukten. Das hat ihnen den Schimpfnamen »Tütenbäcker« eingebracht.Die Industrie liefert die Säcke mit den Backmischungen gleich mit Werbeplakaten für die Verkaufsauslagen und mit Aufklebern für den Brotlaib. Für Industriebrot wird der Tüteninhalt einfach zusammen mit Wasser in die Rührmaschine gekippt
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